Aus neutraler Sicht gibt es wenig daran zu rütteln: Dass YB im Cupfinal steht, ist verdient. Die Berner, souveräne Leader in der Super League, waren in Basel in teils hitziger Atmosphäre die bessere Mannschaft.
Während und nach der Partie haderte der FC Basel mit dem Unparteiischen. «Eine Person hat leider Gottes die Qualität nicht gehabt», motzte Heiko Vogel im SRF-Interview, und es wurde jedem klar, wen er damit meinte: den Schiedsrichter Urs Schnyder.
Besonders diese fünf Szenen gaben zu reden:
Spielstand 0:0
Kaum hat das Spiel angefangen, zeigt Schiri Schnyder auf den Penaltypunkt. Weil Kasim Adams falsch steht, taucht Meschak Elia alleine vor Marwin Hitz auf. Im Duell mit dem Basler Keeper geht der Berner Stürmer zu Boden – Elfmeter. Cedric Itten verwandelt ihn zum frühen 1:0 für die Gäste.
Spielstand 0:1
Die Schweizer Fussballklubs verzichten aus Kostengründen auf die kalibrierte Abseitslinie, wie es sie in anderen Ligen gibt. So bleiben Millimeter-Entscheide ungeklärt. Das Standbild – aus allerdings bestimmt nicht idealem Blickwinkel – legt nahe, dass Torvorbereiter Filip Ugrinic möglicherweise im Abseits stand, als er angespielt wurde.
Spielstand 0:2
Dan Ndoye geht im Strafraum zu Boden, nachdem ihn Ulisses Garcia im Stile eines Eishockeyspielers gecheckt hat. Alle Basler Proteste, doch bitteschön auf den Punkt zu zeigen, fruchten nicht.
Spielstand 0:2
YB-Verteidiger Garcia hat schon die Gelbe Karte gesehen, als er in der 42. Minute einen Basler Konter stoppt. Schnyder lässt Gnade vor Recht walten und verzichtet darauf, Garcia noch einmal Gelb – und damit auch Rot – zu zeigen.
Spielstand 2:4
Es hätte eine heisse Schlussphase geben können, wäre Basel ein Penalty zugesprochen worden und wäre er verwertet worden. Aber um Lothar Matthäus zu zitieren: «Wäre, wäre, Fahrradkette.» Nachdem der Ball an die Hand des Berners Joël Monteiro springt, pfeift Schnyder nicht und der VAR pfeift den Schiedsrichter nicht zurück.
Der Gegner von YB wird heute Abend ermittelt. Im zweiten Halbfinal empfängt Servette Genf den Titelverteidiger FC Lugano. Der Cupfinal findet am 4. Juni statt.
Ich bin der Meinung, dass solche Aktionen kein Handspiel sein sollten und somit auch kein Penalty.
Allerdings ist bei der heutigen Regelauslegung dies ein strafbares Vergehen und somit hätte es Penalty geben müssen.
Und trotzdem geht mir das Gejammer auf den Sack. Ein wenig Aufmerksamkeit in der Defensive, wach sein ab Minute eins statt 25, und schon schiesst der Gegner nicht mehr 4 sehr einfache Tore, et voilà, man wäre vielleicht konkurrenzfähig.
Es ist keine gute Entwicklung, wenn man nonstop über den Schiri jammert, anstatt die Dinge anzugehen, die man beeinflussen kann, das wären dann die eigenen dämlichen Fehler. Mit dem Gemotze gibt man den Spieler unbewusst Alibis, muss ned sein.