2025 soll mit der Europameisterschaft in der Schweiz ein Fussballfest stattfinden. Die grössten Frauen-EM aller Zeiten soll dem Fussball der Frauen einen weiteren Schub verleihen. «Wir wünschen uns eine Art Sommermärchen», sagt Robert Breiter, Generalsekretär beim Schweizerischen Fussballverband anlässlich einer Kick-off-Medienkonferenz in Muri.
Doch weniger als zwei Jahre vor der Veranstaltung gibt es noch immer viele Fragezeichen. Insbesondere die Stadionsituation für die K.-o.-Runden und den EM-Final ist delikat. In acht Spielorten wird gespielt, wobei in den vier kleineren Stadien in St. Gallen, Luzern, Thun und Sion nur Gruppenspiele stattfinden. Die Finalspiele werden in Bern, Zürich, Basel und Genf ausgetragen. Dabei kommt es aber zu einem Problem. Geht es nach dem FC Basel und der Young Boys steigt in ihrem Stadion kein EM-Final.
Die Problematik ist die Terminierung dieser EM. Inzwischen ist klar, dass sie zwischen dem 2. und 27. Juli stattfindet. Dies ist insofern unglücklich, weil in der zweiten Hälfte des Turniers die heimische Fussballmeisterschaft der Männer wieder ihren Betrieb aufnimmt. Zudem könnten Schweizer Klubs allfällige Qualifikationsspiele für den Europacup bestreiten.
Die Terminkollision entstand wegen des Zeitfensters der Fifa, wie Turnierdirektorin Doris Keller erklärt: «Wir müssen uns diesbezüglich an die Pläne der Fifa halten.» Die Länderspielfenster sind andere als jene der Männer, wobei es wichtig sei, dass auch genug Zeit für die Vorbereitung der Teams eingerechnet werde. Und: «2025 findet von der Fifa erstmals die grosse Klub-Weltmeisterschaft statt, die auch in diesen Sommer fallen wird.»
Deshalb wird es kompliziert, ein Finalstadion zu finden. So soll YB dem Fussballverband laut «Berner Zeitung» lediglich Spiele bis in den Viertelfinal in Aussicht gestellt haben. Und auch der FC Basel will das Final offenbar nicht, weil sich das mit möglichen europäischen Qualifikationsspielen des Männerteams kreuzen könnte. Die Startspiele in der Super League würden wohl zunächst auswärts stattfinden. Doch nimmt ein Team am europäischen Wettbewerb teil, müssten Heimpartien wohl in einem Ausweichstadion ausgetragen werden. Klar ist nämlich: Die Stadien werden in der Zeit lediglich für die EM genutzt werden können.
Dass auch keine Trainings im Stadion möglich sind, macht die Sachlage in Bern doppelt schwierig, da während der EM im Wankdorfstadion ein Naturrasen statt eines Kunstrasens eingesetzt wird. Der Wunsch YBs ist es, danach den Naturrasen zu behalten. Dazu bräuchte es aber mehr Trainingsplätze, Verhandlungen mit der Stadt laufen. Auch der FC Basel möchte dank der EM profitieren. Für diese muss im St. Jakob-Park einiges angepasst werden, es braucht unter anderem eine bessere Lichtanlage. Der FCB hofft nun laut der «Basler Zeitung», dass sich die Uefa an diesen Kosten stärker beteiligt als erwartet.
Es sind wohl noch einige Verhandlungen nötig, ehe eine abschliessende Lösung gefunden werden kann. Robert Breiter sagt: «Wir sind im Moment in Diskussionen. Da sind so viele Partien involviert, dass wir derzeit kein Update geben können. Wir sind überzeugt, dass wir eine gute Lösung finden können.» Hierbei erwartet der Verband auch ein Entgegenkommen der Klubs: «Wir wollen Ligaspiele oder die Europa-Cup-Qualifikation nicht kleinreden, aber hier reden wir von einer Europameisterschaft.» Eine Lösung in der Thematik erscheint derweil als realistisch, weil das Querstellen bezüglich für die EM der Frauen auch einen Imageschaden für die Klubs nach sich ziehen würde. Und so hofft der Verband noch auf einen Final in Basel, wo das grösste EM-Stadion steht.
Dort hat an der Männer- EM 2008 das Schweizer Nationalteam alle Gruppenspiele ausgetragen. Dies wird diesmal jedoch anders. Die Schweizerinnen sollen möglichst gut im Land verteilt spielen.
Weniger als zwei Jahre dauert es noch, bis die EM in der Schweiz zu einem Erfolg werden soll, doch die aktuellen Debatten sind keine guten Voraussetzungen für die hohen Ziele der Turnierorganisation. «Wir wollen alle Stadien ausverkaufen», sagt Turnierdirektorin Keller. Somit sollen über 700000 Zuschauende in die Stadien strömen und eine halbe Milliarde die EM vor den TV-Geräten verfolgen. Beides entspräche dem Rekord einer Frauen-EM. Vor einem Jahr in England waren 574 875 Menschen in den Stadien und 365 Millionen am TV. Die Träume sind gross, doch bis 2025 ein Fussballfest in der Schweiz steigt, sind noch einige Diskussionen nötig. (aargauerzeitung.ch)
Ev. eher schauen wann 2025 die Challenge League anfängt zu spielen. Ev. kann man dann auch noch 1-2 Spiele verschieben und schon hats Platz für den EM Final.