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YB schlägt Lugano in Cupfinal-Drama und holt sich das Double

YBs Spieler jubeln nach Spielende im Schweizer Fussball Cup Final zwischen dem BSC Young Boys Bern und dem FC Lugano, am Sonntag, 4. Juni 2023, im Stadion Wankdorf in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
YB jubelt, Lugano bleibt nur die Enttäuschung.Bild: keystone

YB siegt im Cupfinal-Drama und holt das Double: «Hätte auf beide Seiten kippen können»

Die Young Boys sind zum achten Mal Schweizer Cupsieger. In einem eindrücklich intensiven Final schlagen die Berner in ihrem Wankdorf auch dank zwei Toren von Jean-Pierre Nsame den Titelverteidiger Lugano mit 3:2.
04.06.2023, 16:4004.06.2023, 17:36
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Der FC Lugano gab sich nie geschlagen. Bis zum Schluss kämpften die Tessiner um ihre Trophäe. In der 85. Minute bot sich Ousmane Doumbia nochmals die Chance auf das 2:2, doch der junge YB-Goalie Marvin Keller parierte und im Gegenzug schoss Meschack Elia das 3:1. Fertig Lugano?

«Es war unglaublich. Ein unglaublich intensives Spiel. Jetzt feiern wir erstmal. Es war ein Spiel, das auf beide Seiten hätte kippen können. Vor dem 3:1 war natürlich auch etwas Glück dabei, aber das ist mir jetzt eigentlich egal.»
Marvin Keller, YB-Goalie

Nein, denn die bewundernswerten Bianconeri kamen in der 87. Minute durch Renato Steffen nochmals bis auf einen Treffer heran. Mehr als im Ansatz wurden sie danach aber nicht mehr gefährlich.

Die zweite Halbzeit hatte Lugano gehört. In der 53. Minute traf der kurz zuvor eingewechselte Mattia Bottani zum 1:2 und belebte eine Partie wieder, die YB schon fast entschieden zu haben schien. Für den Meister war in der 20. Minute und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zweimal Liga-Topskorer Jean-Piere Nsame mit dem Kopf zur Stelle. Das erste Mal flog der Ball etwas glücklich abgefälscht nach einem Eckball ins Tor, vor dem 2:0 gewann der Kameruner das hart geführte Duell der Lüfte mit Goalie Amir Saipi.

«Wir müssen stolz sein. Die Mannschaft hat 90 Minuten gekämpft. Am Anfang hatten wir etwas Mühe mit dem Kunstrasen. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir sehr gut. Sie haben gekämpft und waren ganz nah dran. Es hat wirklich wenig gefehlt. Ich bin stolz auf meine Jungs. Schade, dass dieses zweite Tor kurz vor der Pause fällt. Aber wir gehen mit erhobenem Kopf nach Hause, wir haben beinahe eine grosse Mannschaft geschlagen.»
Mattia Croci-Torti, Lugano-Trainer

Es war ein wilder Ritt im mit 31'500 Zuschauern ausverkauften Wankdorf. Die beiden fantastischen Fankurven hatten mit ihren Gesängen und Choreographien noch vor dem Anpfiff den Ton vorgegeben und die Vorgabe für den Match geliefert: Mit immenser Intensität gingen die beiden Mannschaften ans Werk.

Kaum eine Ballannahme fand ohne Gegenwehr statt, kein Entscheid von Schiedsrichter Fähndrich blieb ohne Reaktion von den Trainern. YBs Raphael Wicky zeigte sich aussergewöhnlich heissblütig, sein Gegenüber Mattia Croci-Torti spulte wie üblich am Rand der Coachingzone seine Kilometer ab und spornte seine Spieler ohne Unterbruch an.

«Ich bin müde. Wir hatten grosse Probleme in der zweiten Halbzeit, Lugano war sehr stark. Am Ende ist es aber wunderschön, eine grossartige Saison. Es ist eine Mannschaft, die gerne zusammen ist, gerne trainiert und immer besser werden will.»
Raphael Wicky, YB-Trainer

Den kleinen Unterschied machte schliesslich die erste Halbzeit, in der YB etwas besser und etwas glücklicher war. Die Berner schlugen in den wichtigen Momenten zu. Mit dem 1:0 belohnten sie sich für die anfängliche Dominanz und den zunächst gewonnenen Kampf um die Zentimeter. Das 2:0 fiel dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus dem Nichts durch den Fehler von Saipi, der allerdings in der Folge zwei-, dreimal entscheidend eingriff und damit seinen Vorderleuten diesen bravourösen, bis zuletzt geführten Kampf ermöglichte.

Young Boys – Lugano 3:2 (2:0)
31'500 Zuschauer. – SR Fähndrich.
Tore: 20. Nsame (Rieder) 1:0. 45. Nsame (Zesiger) 2:0. 53. Bottani (Aliseda) 2:1. 85. Elia 3:1. 88. Steffen (Aliseda) 3:2.
Young Boys: Keller; Garcia, Zesiger, Amenda, Blum; Ugrinic (81. Imeri), Lauper (5. Niasse, 90. Lustenberger), Rieder, Fassnacht; Elia (90. Monteiro), Nsame (90. Camara).
Lugano: Saipi; Mahmoud (46. Hajrizi), Hajdari (77. Espinoza), Arigoni (87. Babic), Valenzuela; Doumbia, Sabbatini, Bislimi (46. Bottani); Steffen, Celar (66. Amoura), Aliseda.
Bemerkungen: Young Boys ohne Itten, Racioppi, Rüegg und von Ballmoos (alle verletzt). Lugano ohne Daprelà, Mahou und Mai (alle verletzt).
Verwarnungen: 15. Ugrinic. 28. Mahmoud. 29. Blum. 33. Zesiger. 36. Bislimi. 62. Fassnacht. 63. Doumbia. 72. Nsame. (abu/sda)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BigMic
04.06.2023 14:22registriert Januar 2014
12'000 Luganesi? Und wo sind die wenn Lugano Meisterschafft spielt? Oder ist da auch noch die HCL Curva Nord dabei?
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MyPersonalSenf
04.06.2023 17:50registriert Mai 2018
Was ich Witzig finde ist, dass i der D-CH Lugano immer gerne klein und schlecht geredet wird.

Eine super Mannschaft mit Herz.. seit nun 3 Jahren auf einem anderen Niveau. Good luck in Europa
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Calvin Whatison
04.06.2023 16:31registriert Juli 2015
Ach 💛🖤 Danke und Gratulation zum DOUBLE 💛🖤🏆🏆💛🖤
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68
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