16 Tore hat Albian Ajeti vor der letzten Meisterschaftsrunde auf seinem Konto. Dank diesen Treffern hat es der Stürmer des FC Basel, der zu Beginn der Saison noch für den FC St.Gallen spielte, ins erweiterte Schweizer WM-Kader geschafft.
In der letzten Runde am Samstag (alle Spiele beginnen um 19 Uhr) empfängt Basel zuhause Luzern, die Young Boys müssen nach Zürich zu GC. Noch eine Gelegenheit also für Hoarau, um Ajeti an der Spitze einzuholen oder abzufangen. Und noch eine Gelegenheit für Ajeti, um sich die Krone des Torschützenkönigs etwas würdiger zu holen. Denn mit nur gerade 16 Treffern ist sie in dieser Saison so billig wie selten zu holen.
Den NLA-Minusrekord stellte vor Urzeiten Grenchens Stürmer Josef Artimovics auf. Der Österreicher wurde 1938/39 mit bloss 15 Treffern Torschützenkönig – allerdings umfasste die Meisterschaft auch lediglich 22 Runden, heute sind es 36.
Dass schlappe 16 Tore reichten, kam erst einmal vor: vor fast 40 Jahren. Peter Risi vom FC Zürich wurde damals nach 32 Runden mit dieser Ausbeute zum Torschützenkönig. Mit 216 Treffern ist Risi bis heute der Spieler mit den meisten Toren in der höchsten Schweizer Liga.
Ob noch jemals ein Spieler den Rekord von Poldi Kielholz knacken wird? Der Servettien schoss die Genfer in der allerersten NLA-Saison mit 40 Toren in 30 Runden zum Titel. In der Neuzeit sticht einer seiner Nachfolger bei Servette heraus: Der mit erst 44 Jahren früh verstorbene Däne John Eriksen traf in 36 Runden auch 36 Mal ins Tor.
Dass ein Torschützenkönig letztmals 30 oder mehr Treffer benötigte, liegt acht Jahre zurück (Seydou Doumbia für YB). Zuletzt häuften sich Endklassemente, deren Sieger weniger als 20 Tore für den Erfolg benötigte. 2006/07 (Mladen Petric, Basel), 2013/14 (Shkelzen Gashi, GC) und 2015/16 (Munas Dabbur, GC) reichten 19 Tore für die Torjägerkrone.
Rückblickend wird der Wert in der zweiten Spalte der Tabelle sekundär sein. Was vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist der Titel «Torschützenkönig». Und den dürfen Albian Ajeti oder Guillaume Hoarau mit 16 Toren mit dem selben Stolz tragen, als ob sie 26 oder 36 Treffer erzielt hätten. Ein gutes Pferd springt schliesslich nur so hoch, wie es muss.
Der FC Thun hat noch die Chance, St.Gallen von Rang fünf zu verdrängen, der für die Europa-League-Qualifikation ausreicht. Dazu muss Thun zuhause Sion schlagen. Dem FCSG reicht im Heimspiel gegen Absteiger Lausanne-Sport bereits ein Punkt, um sich diesen fünften Platz zu sichern.
Samstag, 19.00 Uhr
Lugano – Zürich
Basel – Luzern
St.Gallen – Lausanne
GC – YB
Thun – Sion