Die Wahl zum «Weltfussballer des Jahres» und damit der Kampf um den Ballon d'Or sorgten vor etwas mehr als zwei Jahren für eine Kontroverse. Der Preis ging damals wie schon so oft in der Vergangenheit an Lionel Messi. Doch die Wahl endete denkbar knapp. Der Argentinier hatte 613 Stimmen. Stürmer Robert Lewandowski, damals beim FC Bayern München, landete mit 580 Stimmen auf Rang zwei.
Besonders vor dem Hintergrund, dass Lewandowski den Torrekord in der Bundesliga gebrochen sowie Meisterschaft und Klub-WM geholt hatte, irritierte viele die Entscheidung pro Messi, der wiederum die Copa America und den spanischen Pokal gewonnen hatte. Jetzt rückt die Wahl von damals noch mal in den öffentlichen Fokus. Der Grund: Die Polizei ermittelt wegen Bestechung.
Das zumindest berichtet die französische Zeitung «Le Monde». Demnach soll Pascal Ferré, der zu dieser Zeit Chefredakteur des Magazins «France Football» war, verschiedene Vergünstigungen von Paris Saint-Germain, Messis damaligem Verein erhalten haben. Das mutmassliche Ziel: Dadurch sollte Messi die begehrte Trophäe erhalten, deren Vergabe vom Magazin organisiert wird.
Konkret geht es um Jean-Martial Ribes. Gegen den ehemaligen Direktor für Kommunikation von PSG wurde bereits am 1. Dezember 2023 Anklage erhoben. Dabei soll es auch um «aktive Bestechung und Einflussnahme» gehen.
Im Kontext der Ballon-d'Or-Verleihung dreht sich nun alles um Geschenke wie Tickets für Spiele von PSG, Luxusreisen und weitere Gefälligkeiten, die Ferré erhalten haben soll. Zudem wurden Mitteilungen von Ribes an Klub-Präsident Nasser Al-Khelafi sichergestellt. Dort erklärte er diesem, dass «es notwendig sei, Lobby-Arbeit zu leisten.» Auch ein Mittagsessen mit Ferré kündigte er an.
Noch nicht bekannt ist, ob die Ermittlungen einen Einfluss auf die Wahl 2021 haben und ob Messis Titel annulliert oder sogar Lewandowski zugeschrieben wird. Für den Polen wäre es dann nachträglich sein erster Ballon d'Or. Messi stünde wieder bei sieben Titeln. (t-online)