Nach seiner Attacke auf den Schiedsrichter in einem Erstliga-Spiel in der Türkei hat der Präsident des Klubs Ankaragücü seinen Rücktritt erklärt. Faruk Koca entschuldigte sich in einem Schreiben am Dienstagabend für sein Verhalten am Vorabend und erklärte, mit seinem Rücktritt weiteren Schaden von seinem Verein fernhalten zu wollen.
Nichts könne die von ihm begangene Gewalt legitimieren oder erklären, hiess es in der Stellungnahme Kocas, die Ankaragücü auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) veröffentlichte. Er habe sich immer für Fairplay eingesetzt und es sei ihm peinlich, dass er nun «für die Schaffung eines genau entgegen gesetzten Umfeldes»gesorgt habe, schrieb Koca.
Am Montagabend war es nach dem Fussball-Spiel zwischen Ankaragücü und Rizespor zu wüsten Szenen gekommen. Koca schlug dem Schiedsrichter Halil Umut Meler nach dem Abpfiff mit der Faust ins Gesicht, wie auf Videos zu sehen war. Meler ging daraufhin zu Boden, weitere Beteiligte traten dann auf ihn ein. Rizespor hatte in der siebten Minute der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich erzielt.
Zunächst hatte Koca sein Verhalten noch verteidigt. Der Vorfall sei auf «Fehlentscheidungen und provokatives Verhalten des Schiedsrichters» zurückzuführen, sagte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. «Meine Absicht war es, verbal auf den Schiedsrichter zu reagieren und ihm ins Gesicht zu spucken.» Zudem log er über den Ablauf des Vorfalles und ward dem Schiedsrichter Schauspielerei vor.
Noch am Abend rief der türkische Fussballverband eine eilige Sitzung ein, kündigte «härteste Strafen» gegen alle Beteiligten an und verschob Spiele in allen Ligen auf unbestimmte Zeit.