Das Schweizer Fecht-Team hat auf Instagram ein Statement veröffentlicht. «Es handelte sich um eine persönliche Geste, entstanden aus unserer Trauer und unserer Empathie mit Blick auf das grosse menschliche Leid der Zivilbevölkerung, von dem in diesem Konflikt alle Seiten betroffen sind. Während der Medaillenfeier wurden wir aufgrund der Situation, die zu erfassen uns alle überfordert, von unseren Emotionen übermannt», heisst es im Schreiben.
Hintergrund ist das Verhalten des Teams während der U23-Fecht-Europameisterschaft in Estland. Das Schweizer Team gewann Silber, Gold ging an Israel. Während der Siegerehrung wandten sich die Schweizer Fechter jedoch nicht wie die drittplatzierten Italiener bei der israelischen Hymne den Flaggen zu, sondern blickten weiterhin geradeaus. Der israelische Aussenminister machte daraufhin auf X seinem Ärger Luft.
Die Geste habe keinen politischen Hintergrund gehabt, heisste es nun in der Stellungnahme der Schweizer. Auch habe dies «nichts mit einer Missachtung Israels zu tun». Man habe erkannt, dass es ein Fehler gewesen sein und das Verhalten für Irritationen gesorgt habe. Deshalb bittet das Team um Entschuldigung, insbesondere beim Finalgegner.
Bereits im Vorfeld hatte der Schweizer Verbandspräsident Max Heinzer der NZZ erklärt, dass das Team wohl gedacht habe, etwas Gutes zu tun. Er bedauert wie auch das Team selbst, dass die sportliche Leistung der Schweizer durch das Handeln in den Hintergrund geraten ist.
Dieses schweizerische Bemühen, stets neutral zu bleiben, wirkt in Anbetracht der Situation fast zynisch. Was im Nahen Osten passiert, ist eine Schande. Ja, man muss die Dinge beim Namen nennen: Sowohl der Staat Israel als auch die Hamas haben sich schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht – und tun es weiterhin beinahe täglich.
Das darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Es muss aufhören!
Und dann reagieren alle synchron und gleichzeitig.
Sorry, aber das nehme ich den vieren nicht ab.