Der amerikanische Formel-1-Rennstall Haas ist stark von Russland geprägt. Einerseits ist da Hauptsponsor Uralkali, beim Bergbauunternehmen aus Beresniki sitzt ein gewisser Dmitry Mazepin im Vorstand. Dessen Sohn Nikita Mazepin besetzt eines der beiden Cockpits des Rennstalls, der andere Fahrer ist Mick Schumacher, seines Zeichens Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher.
Weil der russische Einfluss bei Haas so gross ist, haben die Autos des Rennstalls seit 2021 eine Lackierung, die stark an die russische Flagge erinnert. Das führte schon damals zu Diskussionen, da Russland von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA von sämtlichen sportlichen Wettbewerben ausgeschlossen wurde – die russische Flagge wurde damit eigentlich verboten.
Haas setzte sich dennoch durch. Neben der russischen Optik war auf den Autos zudem der Schriftzug von Sponsor Uralkali prominent vertreten.
Nun hat das Haas-Team auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine reagiert und den Sponsor vom Fahrzeug verbannt: «Das Haas-F1-Team wird mit seinem VF-22 am dritten und letzten Tag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ganz in Weiss, ohne das Uralkali-Logo, auftreten», schreibt Haas in einer Medienmitteilung.
— Haas F1 Team (@HaasF1Team) February 25, 2022
Weiter wollte sich Haas nicht äussern, eine angesetzte Medienrunde mit Fahrer Mazepin und Teamchef Günther Steiner wurde am Donnerstag kurzfristig abgesagt. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine weiteren Angaben bezüglich einer Übereinkunft zwischen dem Rennstall und dem russischen Sponsor.
Haas is already removing the Uralkali sponsoring from their trucks. #AMuS #F1 pic.twitter.com/MPuPGbE7HB
— Tobi Grüner 🏁 (@tgruener) February 24, 2022
Der russische Angriff auf die Ukraine sorgte im Formel-1-Zirkus auch abseits des Haas-Teams für Gesprächsstoff. Sebastian Vettel kündete bereits an, beim geplanten Rennen in Russland (am 25. September in Sotschi) nicht an den Start zu gehen. Er sei «schockiert» über den «furchtbaren» Einmarsch in der Ukraine, sagte der 34-Jährige bei einer Pressekonferenz am Donnerstag während der Testfahrten in Barcelona: «Ich sollte nicht gehen, ich werde nicht gehen.»
(zap)