Sport
International

Jonas Deichmann: Wahlschweizer beendet Triathlon um die Welt

Jonas Deichmann
Polizei-Eskorte auf der Laufstrecke in Mexiko. Bild: Jonas Deichmann

Wahlschweizer schafft nach 430 Tagen (!) ersten Monster-Triathlon um die Welt

Der Abenteurer und Extremsportler Jonas Deichmann hat seinen Monster-Triathlon um die Welt heute in München beendet. 430 Tage nach dem Start und 120 Triathlons später hat er die Welt umrundet.
29.11.2021, 19:37
Mehr «Sport»

Deichmann fuhr im September 2020 in München los und radelte per Velo über die Alpen bis nach Karlobag an der kroatischen Küste. Von dort aus ist er 450 Kilometer entlang der Adriaküste geschwommen und erreichte nach 54 Tagen im Wasser Dubrovnik. Dabei hat der Münchner einen neuen Rekord für die längste Schwimmstrecke ohne Begleitboot aufgestellt.

Von Dubrovnik radelte Deichmann nach coronabedingten Planänderungen über die Ukraine nach Russland und durchquerte das Land im eisigen sibirischen Winter. Nach 17'000 Kilometern auf dem Fahrrad erreichte er am 17. Mai Wladiwostok an der russischen Pazifikküste.

Vom östlichen Ende Russlands setzte der 33-Jährige an die mexikanische Pazifikküste über. Corona verhinderte hier die ursprüngliche Route durch die USA von San Francisco bis New York. Von Tijuana aus rannte er 120 Marathons quer durch Mexiko, wo er nach 117 Tagen und 5060 Kilometern den Zielort Cancun erreichte. Mit seinem Lauf im Stil von Forrest Gump wurde Deichmann in Mexiko zum Medienstar und animierte Tausende von Läufern und Radfahrern und gar einen streunenden Hund, ihn ein Stück seiner Strecke zu begleiten.

Die letzte 4000 Kilometer lange Etappe von Lissabon nach München legte Deichmann wieder auf dem Velo zurück. Dabei geriet er wegen einer Strassensperre auf einen mit dem Velo ziemlich abenteuerlichen Wanderweg.

Er überquerte den legendären Mont Ventoux ...

... und kam auch in der Schweiz, seinem 18. Land auf der Reise, vorbei. Von Neuenburg radelte er dabei nach Aedermannsdorf im Naturpark Thal, wo seine Familie lebt.

Jonas Deichmann Balsthal
Empfang in Balsthal.Bild: Jonas Deichmann

Für die letzten zwei Tage kehrte dann auch das sibirische Wetter vom ersten Velo-Abschnitt durch Russland zurück. Schneefall unterwegs vom Bodensee nach München ...

Jonas Deichmann
Unterwegs auf der zweitletzten Etappe.Bild: Jonas Deichmann

Deichmann fuhr – stets begleitet von diversen Mitfahrern – die letzten Kilometer nach München auf den Odeonsplatz. Wo er am Montagnachmittag ankam und begeistert empfangen wurde:

Jonas Deichmann Ziel
Geschafft! Jonas Deichmann im Ziel. Bild: Jonas Deichmann
«Es war ein unglaubliches Abenteuer mit so vielen Hochs und Tiefs. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass ich es geschafft habe.»
Jonas Deichmann nach der Zieleinfahrt.

Wie bei all seinen Projekten war Deichmann auch bei seinem Triathlon um die Welt ohne externe Unterstützung unterwegs und trug seine gesamte Ausrüstung und Nahrung selbst mit sich. Die totale Länge des Triathlons um die Welt entspricht 120 Ironman-Distanzen.

Mit seinem Projekt «Triathlon 360 degree» möchte Deichmann auf den Klimawandel aufmerksam machen. Er sammelt Spendengelder für World Bicycle Relief und Oxfam. Über sein aktuelles Projekt gibt es ab März '22 einen Dokumentarfilm und ein Buch, Jonas Deichmann, «Das Limit bin nur ich», das bereits im Buchhandel erhältlich ist.

Hier geht es zu seiner Website. Die Weltumrundung ist auf seinem Instagram-Kanal dokumentiert, Videos von seiner Tour gibt es auf YouTube.

Der Wahlschweizer hält bereits Rekorde für alle drei grossen Kontinentaldurchquerungen mit dem Rad: Eurasien von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen, die legendäre Panamericana von Alaska nach Feuerland in 97 Tagen und vor zwei Jahren die Strecke vom Nordkap nach Kapstadt in 72 Tagen – einen ganzen Monat schneller als der bisherige Weltrekord. (fox)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
In 358 Bildern durch die ganze Schweiz – das Best-of der «Tour dur d'Schwiiz»
1 / 360
In 358 Bildern durch die ganze Schweiz – das Best-of der «Tour dur d'Schwiiz»
Vom 1. Juli bis 25. Oktober 2015 fuhr Reto Fehr mit dem Velo durch alle 2324 Gemeinden der Schweiz. Hier kommen die besten Bilder der Tour aus allen Ecken des Landes.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Aya weint (doch) über blöde Autofahrer
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Dub_SF
29.11.2021 16:38registriert Mai 2020
Das alles solo und als Selbstversorger zu absolvieren, ist eine Wahnsinnsleistung!
611
Melden
Zum Kommentar
avatar
maljian
29.11.2021 20:04registriert Januar 2016
Da wirkt mein Projekt für nächstes Jahr doch recht klein. 😅

Nächstes Jahr werde ich von Zürich nach Berlin mit dem Velo fahren. Alleine, um mal wieder etwas Zeit für mich zu verbringen.

Das ganze in weniger als 2 Wochen, da ich zum Geburtstag meines Vaters in Berlin sein möchte und 2 Wochenenden vorher aber ne Freundin heiratet, weswegen mir 2 Tage verloren gehen 😅

Ich möchte mit der Aktion auch Spendengelder sammeln, hat jemand ne Idee, wie ich das anstellen könnte? Möchte für Hodenkrebs sammeln, da mein Opa daran gestorben ist.
421
Melden
Zum Kommentar
avatar
Anna Lyse
29.11.2021 16:38registriert Oktober 2019
Starke Leistung! Aber hat er dem Präsidenten auch seinen Hintern gezeigt wie Forrest Gump? Wichtige Fragen...
302
Melden
Zum Kommentar
22
«Remember 1989» – Lausanne gegen die ZSC Lions wie einst der SCB gegen Lugano
Ein Team dominiert die Qualifikation und stürmt ohne Niederlage in den Final und verliert völlig überraschend gegen einen leidenschaftlichen Aussenseiter: Das hatten wir schon einmal. Interessante Parallelen zum Frühjahr 1989.

Lugano hat 1989 die Qualifikation gewonnen und in den Playoffs bis in den Final kein Spiel verloren. Lugano ist 1989 das Mass aller taktischen und spielerischen und finanziellen Dinge in unserem Hockey. Wie die ZSC Lions 2024. Der SCB beendet die Qualifikation 1989 auf Rang drei. Wie Lausanne 2024.

Zur Story