Herr Fischer, Sie sind auch nach einem missglückten Start nie in Panik verfallen.
Patrick Fischer: Wenn Panik aufkommt, dann fällt alles auseinander. In kritischen Situationen Ruhe zu bewahren, durfte ich, ja musste ich schon in Lugano lernen. Wir hatten hier einen mühsamen Beginn, wir sind umgefallen, aber wir haben nie das Vertrauen ins unsere Fähigkeiten verloren.
War es schwierig zu verhindern, dass Frustration aufkommt?
Fischer: Nein, nicht mit dieser Mannschaft. Was war, das können wir nicht mehr ändern. Wir wissen, was wir können. Wir wissen, was wir tun müssen. Wir wissen, wer wir sind und wir sind unseren Weg immer weitergegangen und von Spiel zu Spiel besser geworden. Lediglich gegen Russland haben wir resultatmässig einen Rückschlag erlitten.
Frustrierend war es schon, dass es trotz so guter Leistung gegen Schweden nicht zum Sieg gereicht hat.
Fischer: Ja, aber wir haben es jetzt in letzten Spiel gegen Tschechien trotzdem in unserer Hand. Wir müssen nun die richtigen Schlüsse ziehen.
Beispielsweise weniger Strafen zu erhalten.
Fischer: Ja, wir bekommen zu viele Strafen. Wir müssen schlauer sein. In der Schweiz erlauben die Schiedsrichter mehr Stockarbeit als hier und darauf müssen wir uns einfach besser einstellen.
Haben Sie auf das Spiel gegen Tschechien eine Extra-Motivation geplant, etwas «Voodoo»?
Fischer: Nein. Wir haben in diesem letzten Spiel die Chance, den Viertelfinal zu erreichen. Das ist Motivation genug. Wir dürfen nicht übermotiviert sein und auf einmal etwas probieren, was wir noch nie gemacht haben.
Die Schweiz hat in der Vorbereitung gegen Tschechien ein Spiel gewonnen und eines in der Verlängerung verloren. Gibt es eine grosse Differenz zwischen der Mannschaft aus der Vorbereitung und dem Team hier?
Fischer: Nein. Sowohl bei uns wie auch bei den Tschechen sind seit den Vorbereitungspartien noch einige Spieler dazubekommen. Aber im Grossen und Ganzen sind es die gleichen Teams. Wir haben auch bei der Niederlage nach Verlängerung in Biel die Tschechen ganz schon an die Wand gespielt und haben es in unserer Hand. Wir sind nach Moskau gekommen, um etwas zu reissen. Letztlich bekommt eine Mannschaft, was sie verdient und nach allem, was unsere Mannschaft hier geleistet hat, hat sie den WM-Viertelfinal verdient.