Darum ist es gut, dass Ambri den SCB aus den Pre-Playoffs gekegelt hat
Montagabend, kurz nach 22 Uhr. Während sich in Bern Trauer, Enttäuschung und auch ein wenig Fassungslosigkeit breit macht, startet in der Leventina nach dem «Wunder von Ambri» die grosse Party.
Gänsehaut, die
— MySports (@MySports_CH) March 14, 2022
durch psychische Faktoren (Ergriffenheit) bewirkte Veränderung des Aussehens der Haut, auf der die Haarbälge hervortreten und die Haare sich aufrichten
Nachgeschlagen in der Gottardo Arena beim @HCAP1937. #NationalLeague pic.twitter.com/iihEABJSYg
Die Bilder aus der Gottardo Arena, dem Nachfolger der legendären Valascia, sind in der ganzen Schweiz zu sehen. Die Mannschaft jubelt über den Einzug in Pre-Playoffs und lässt sich vom frenetischen Anhang feiern – beste Werbung für das Schweizer Eishockey. Es ist der Beweis, dass der Mythos Ambri auch ausserhalb der Valascia lebt.
Dass Ambri den SCB auf den letzten Drücker aus den Pre-Playoffs verdrängte, ist letztlich auch eine Art Sieg der Gerechtigkeit. Die Tessiner stehen für das, was Eishockey auszeichnet: Leidenschaft, Teamgeist und harte Arbeit. Der HCAP hat ein deutlich kleineres Budget als Bern, doch die Mannschaft hält zusammen. Die Spieler sind bereit, sich füreinander zu aufzuopfern und betonen das auch immer wieder. Auch wenn sie damit lange alleine sind, glauben alle in Ambri immer, dass das Wunder möglich ist. Und genau das macht am Ende auch den Unterschied aus.
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In Bern wirkt das Treiben längst blutleer. Am vergangenen Mittwoch empfangen die «Mutzen» Ambri zum wichtigen Direktduell. Doch Leidenschaft ist beim SCB keine zu finden. Es fehlt der letzte Biss, die Spieler kurven fast schon unmotiviert auf dem Eis herum. Die offizielle Zuschauerzahl von 13'000 Fans – immer noch 4000 weniger als eigentlich Platz hätten – ist stark übertrieben. Realistischerweise sind keine 10'000 Menschen im Stadion zur Allmend. Die Stehrampe ist halbleer. Ambri hat nun dafür gesorgt, dass solch halbgaren Auftritte nicht noch mit Pre-Playoffs belohnt werden.
Die enttäuschenden Auftritte des SCB haben es geschafft, das sonst so treue Publikum in Bern zu vergraulen. Die Saison ist von A bis Z blamabel. Klar ist: Bern braucht einen Umbruch. Jetzt erst recht. Wenn die Berner sich irgendwie noch in die Pre-Playoffs und dort vielleicht gar noch eine Runde weiter gewurstelt hätten, wäre der dringende Bedarf für Änderungen wieder ignoriert worden. So haben Raeto Raffainer und Andrew Ebbett sicherlich Marc Lüthis Segen, keinen Stein auf dem anderen zu lassen.
So gesehen hat Ambri dem SCB eigentlich einen Gefallen getan.
