Sechs Tore und zwei Platzverweise: Wilde Partie zwischen GC und YB endet ohne Gewinner
GC – YB 3:3
Die Young Boys bestreiten gerade ihre Letzigrund-Woche. Am Sonntag kamen sie beim FC Zürich zu einem glückhaften 3:2-Erfolg, vier Tage später sollte es an gleicher Stätte gegen die Grasshoppers nicht zu neuerlichen drei Punkten reichen. Am Ende einer wilden Partie stand es 3:3.
Dass die Equipe von Giorgio Contini aber überhaupt mit irgendetwas Zählbarem aus Zürich würde abreisen können – danach sah es lange Zeit gar nicht aus. 0:2 lagen die Berner nach 25 Minuten zurück. Simone Stroscio mit einem Schuss aus spitzem Winkel und Oscar Clemente mit einem platzierten Abschluss aus der Distanz sorgten für den Traumstart für die Mannschaft von Gerald Scheiblehner.
Und die Equipe des Österreichers liess sich auch vom quasi postwendenden Anschlusstreffer durch Sergio Cordova nicht aus dem Konzept bringen und war näher an einem dritten Treffer als die Young Boys an einem Ausgleich. Dieser fiel dann aber doch, als Christian Fassnacht nach einem Zuspiel Bedias nach einer guten Stunde alleine vor Justin Hammel auftauchte und diesem keine Abwehrchance liess.
Mit Jonathan Asp-Jensen haben die Grasshoppers einen aussergewöhnlich talentierten Spieler in ihren Reihen, und die Leihgabe von Bayern-München schien die Zürcher nach 74 Minuten mit seinem Schlenzer doch noch ins Glück zu schiessen. Umso mehr, als Tanguy Zoukrou sich wenig später eine Tätlichkeit leistete und mit der Roten Karte des Feldes verwiesen wurde.
Doch nach einem Handspiel nutzte Chris Bedia die wohl letzte goldene Chance für die Berner auf einen Punkt aus elf Metern. Die Young Boys, die in den letzten vier Partien gegen GC lediglich zwei Punkte einfuhren konnten, werden mit diesem Zähler aber wohl verhältnismässig zufrieden sein, zumal in der Nachspielzeit mit Saidy Janko noch ein zweiter Berner mit der zweiten gelben Karte unter die Dusche geschickt wurde.
Dennoch wäre Continis Mannschaft sicher lieber mit drei Punkten ins Prestigeduell am Sonntag gegen den FC Basel gestiegen.
Grasshoppers - Young Boys 3:3 (2:1)
3866 Zuschauer. - SR Gianforte. 
Tore: 16. Stroscio (Jensen) 1:0. 25. Clemente (Jensen) 2:0. 27. Monteiro (Janko) 2:1. 67. Fassnacht (Bedia) 2:2. 74. Jensen (Diarrassouba) 3:2. 89. Bedia (Penalty) 3:3.
Grasshoppers: Hammel; Hassane, Abels, Paloschi; Marques, Zvonarek, Meyer, Stroscio (86. Giandomenico); Clemente (65. Diarrassouba), Muci (86. Bettkober), Jensen.
Young Boys: Keller; Janko, Zoukrou, Lauper, Andrews (67. Hadjam); Raveloson, Gigovic (68. Sanches); Fassnacht (84. Colley), Pech (46. Fernandes), Monteiro; Córdova (46. Bedia).
Bemerkungen: 81. Rote Karte gegen Zoukrou (Tätlichkeit). 91. Gelb-Rote Karte gegen Janko. 
Verwarnungen: 22. Muci, 43. Lauper, 79. Janko.
Lugano – Luzern 2:0
Lugano ist nach der Niederlage am Wochenende gegen Servette zurück in der Erfolgsspur. Die Tessiner gewinnen gegen Luzern eine spielerisch dürftige Partie dank sehenswerter Treffer 2:0.
Hicham Mahou ist bei Lugano nicht primär als Torschütze bekannt. Seit der Franzose vor vier Jahren aus Lausanne ins Tessin übergesiedelt hat, hat er in der Super League nie mehr als einen Treffer pro Saison erzielt. Auch in dieser Spielzeit wartete der Flügelspieler noch auf seine Torpremiere. Bis er am Donnerstagabend den Bann brechen konnte. Und wie.
Im Cornaredo war gerade die 52. Minute angebrochen, als Mahou sich im Mittelfeld den Ball holte. Der 26-Jährige beschleunigte und brachte mit seinen Körpertäuschungen die Hintermannschaft der Luzerner arg ins Trudeln. An der linken, gegnerischen Strafraumecke angekommen, deutete Mahou erst einen Lauf nach links an, legte den Ball aber dann auf seinen rechten Fuss und schoss ihn in hohem Bogen in die entfernte Torecke. Pascal Loretz im Gehäuse der Innerschweizer streckte sich vergebens.
Nur rund zehn Minuten später schlenzten die Luganesi erneut. Diesmal war die Reihe am eingewechselten Yanis Cimignani. Der 23-jährige Franzose bezwang Loretz etwas weniger hoch, aber ähnlich sehenswert mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze.
Es sollten die spielerischen Highlights bleiben in einer sonst weitgehend zerfahrenen Partie, in der das Team von Mattia Croci-Torti aber mehr Spielanteile besass und sich entsprechend mit dem vierten Sieg in den letzten fünf Spielen belohnte. Mario Fricks Luzerner wiederum sind nun bereits seit vier Partien sieglos.
Lugano - Luzern 2:0 (0:0)
3526 Zuschauer. - SR von Mandach. 
Tore: 52. Mahou (Bislimi) 1:0. 63. Cimignani 2:0.
Lugano: Von Ballmoos; Papadopoulos, Mai, El Wafi (46. Cimignani); Zanotti (46. Brault-Guillard), Mahmoud (87. Doumbia), Grgic, Bislimi, Martim Marques; Behrens (82. Duville-Parsemain), Koutsias (46. Mahou).
Luzern: Loretz; Dorn, Knezevic, Bajrami (46. Ciganiks), Freimann; Owusu, Abe; von Moos (64. Spadanuda), Di Giusto (74. Karweina), Lucas Ferreira (74. Kabwit); Grbic (74. Villiger).
Verwarnungen: 16. Mahmoud, 28. Koutsias, 69. Dorn, 71. Freimann. (riz/sda)


