Riesen-Spezialistin Robinson siegt erstmals im Super-G – Blanc mit überzeugender Leistung
In einem technisch anspruchsvollen Super-G in St. Moritz gewinnt Alice Robinson vor Romane Miradoli und Sofia Goggia. Lindsey Vonn fährt nicht auf das Podest, Mikaela Shiffrin scheidet bei ihrem Comeback im Super-G aus.
Als Sechste ins Rennen gestartet übernahm Alice Robinson die Führung, und gab diese an keine der folgenden Fahrerinnen mehr ab. «Ich habe gar nicht damit gerechnet», sagte die Neuseeländerin nach dem Rennen zu SRF. «Super-G ist meine zweite Priorität, deswegen war ich nicht sicher, ob ich genug investiert und trainiert habe.»
Das ist ihr offensichtlich gelungen. Einzig die beiden direkt nach Robinson gestarteten Romane Miradoli und Sofia Goggia wurden ihr gefährlich. Die zweitplatzierte Französin wies einen Rückstand von 0,08 Sekunden auf, der Italienerin Goggia fehlten 0,19 Sekunden zum Sieg.
Für die Riesenslalom-Spezialistin Robinson ist der Sieg in St. Moritz der erste Podestplatz im Super-G in ihrer Karriere. Es ist einer, der ihr nun viel Selbstvertrauen gebe. «Ich habe das Gefühl, ich bin in den vergangenen Saisons noch nie ein gutes Super-G-Rennen gefahren. Heute konnte ich endlich loslassen.»
In Abwesenheit der verletzten Lara Gut-Behrami, Corinne Suter und Michelle Gisin wurde Malorie Blanc zum Abschluss des Weltcups in St. Moritz beste Schweizerin. Die 21-Jährige beendete das Rennen im starken 6. Rang, es ist das beste Super-G-Resultat in der noch jungen Karriere der Walliserin.
Jasmina Suter fuhr als Zwölfte in die Top 15, Joana Hählen (22.) und Janine Schmitt (27.) sicherten sich ebenfalls Punkte.
Lindsey Vonn, die mit dem Sieg in der Abfahrt am Freitag und einem 2. Platz am Samstag ein erfolgreiches Wochenende hatte, verpasste als Vierte einen weiteren Podestplatz knapp. Auf den 3. Rang fehlten der US-Amerikanerin acht Hundertstel.
Im Ziel zeigte sich die 41-Jährige nicht zufrieden. «Insgesamt war die Woche ganz gut. Aber heute bin ich gefahren wie ein Kind.» Sie habe zu wenig auf die Ski gedrückt und zu viel Respekt vor der Piste gehabt, führt Vonn aus. «Ich bin nicht unzufrieden wegen Platz 4, sondern weil ich ganz anders trainiert habe und heute nicht meine beste Leistung zeigte.»
Ebenfalls nicht zufrieden dürfte Mikaela Shiffrin sein. Die erstmals nach zwei Jahren wieder im Super-G gestartete Slalom-Spezialistin ging mit Startnummer 31 ins Rennen. Nach einer vorsichtigen Fahrt, in der sie nicht das volle Risiko einging, verpasste Shiffrin kurz vor dem Ziel ein Tor und schied aus. (riz/sda)
