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WM-Quali: Die Schweizer Nati siegt auch auswärts in Schweden

Switzerland's Granit Xhaka, right, celebrates with teammates Ruben Vargas, left, and Breel Embolo, back, after scoring his side's first goal with a penalty shot during the FIFA World Cup 26  ...
Granit Xhaka bejubelt seinen Penaltytreffer.Bild: keystone

Die Nati schlägt auch Schweden: «Wenn man diese Mannschaft braucht, ist sie da»

Die Schweizer Nationalmannschaft steht nach der Hälfte der WM-Qualifikation mit dem Punktemaximum da. Sie gewinnt das wichtige Auswärtsspiel gegen Schweden 2:0.
10.10.2025, 19:2010.10.2025, 23:28

Etwas mehr als eine Stunde ist gespielt, als Alexander Bernhardsson den kurz davor eingewechselten Djibril Sow zu Fall bringt. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor zögert nicht und zeigt auf den Penaltypunkt. Einiges hat er davor laufen lassen, doch dieses Mal bleibt er streng. Es vergeht gut eine Minute, in der auch der Video-Schiedsrichter kein Veto erhebt. Und so nimmt sich Granit Xhaka im Nationalstadion in Solna den Ball, blendet die Pfiffe der Heimfans so gut wie möglich aus und trifft mit einem Schuss in die Tormitte.

Xhakas 15. Tor im 140. Länderspiel ist ein ganz wichtiges. Es bringt die Schweiz nach bereits gutem Start in die Qualifikation noch ein grosses Stück näher an die WM-Endrunde 2026. Bereits am Montag könnte das Schweizer Nationalteam die Qualifikation perfekt machen, wenn es auch das Auswärtsspiel gegen Slowenien gewinnt und Kosovo in Schweden sieglos bleibt.

«In der ersten hatten wir viele einfache Ballverluste. Aber insgesamt, so eine Vorstellung auswärts in Schweden – Chapeau an die Mannschaft. Eigentlich habe ich lieber, wenn der Stürmer den Penalty schiesst und Vertrauen holt. Aber am Ende entscheidet das Gefühl auf dem Platz. Ich war ganz entspannt. Muri will, dass der Captain Verantwortung übernimmt, das habe ich gemacht. Gottseidank war er drin. Am Ende haben wir verdiente drei Punkte, neun insgesamt und sind sehr zufrieden. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Den Start haben wir natürlich gewünscht. Wenn man diese Mannschaft braucht, ist sie da.»
Nati-Captain Granit Xhaka

Embolo verpasst Rekord-Egalisierung

Der dritte Sieg im dritten Spiel musste hart erkämpft werden. Schweden erwies sich nach gewissen Startschwierigkeiten als der erwartet bissige Gegner. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch mit hart geführten Zweikämpfen, aber auch einigen Torszenen auf beiden Seiten.

Gegen Kosovo und Slowenien hatte die Schweiz jeweils nach einem Eckball die Führung realisiert. Fast wäre dies auch gegen Schweden gelungen. In der 4. Minute landete der Ball jedoch nur am Pfosten statt im Netz. Der Kopfball war von Breel Embolo gekommen, der mit dem Treffer einen über 90-jährigen Rekord hätte egalisieren können. In den Jahren 1933/34 hatte Leopold Kielholz als bisher einziger Schweizer Nationalspieler in sechs Spielen in Folge getroffen.

WM-Qualifikation Schweden vs. Schweiz: Granit Xhaka ist der MVP
Bild: sofascore

Dass Embolo nur zu gern mit ihm gleichgezogen wäre, war dem Schweizer Stürmer anzumerken. Doch ihm fehlte an diesem Freitagabend das nötige Glück. Zwei weitere Mal war er per Kopfball nahe am Rekordtreffer. Doch in der 13. Minute ging der Ball am Tor vorbei und unmittelbar nach Xhakas Führungstreffer wurde er im letzten Moment geblockt.

Stattdessen durfte sich am Schluss Johan Manzambi noch feiern lassen. Sein Schuss in der 94. Minute wurde abgefälscht und landete im Netz. Es war bereits das zweite Länderspiel-Tor des 19-Jährigen.

«Es war heute eine sehr offene Partie. Wir haben auch etwas Glück gebraucht, das wir uns auch verdient haben. Es war eine abgeklärte Leistung, obwohl wir zwei Mal in einen Konter gelaufen sind. Wir wussten, dass das ihre Stärke ist. Bei der Szene mit Bergvall vor der Pause habe ich eigentlich schon mit dem Gegentor gerechnet. Es zeigt aber auch, dass sie momentan dem Druck nicht ganz standhalten können. Sie haben die vertikale Gesucht auf die zwei Stürmer, aber da hatten wir alles unter Kontrolle. Mich hat die Entstehung vor dem Penalty sehr gefreut, wir wollten mehr in die Tiefe attackieren. Das war Djibril Sows Aufgabe. Wir haben eine super Mannschaft, die unsere Inputs sofort annimmt und das gegenseitige Vertrauen, dass alles stimmt.»
Nati-Trainer Murat Yakin

Schweden zu ineffizient

Die Schweden, die nach dem misslungenen Auftakt in die Qualifikation unter Zugzwang waren, hatten nach einer Viertelstunde besser ins Spiel gefunden. Sie setzten die Schweizer früh unter Druck, die deshalb oft mit langen Bällen operierten, was sich gegen die ebenfalls kopfballstarken Schweden aber als wenig vielversprechendes Mittel erwies.

Beim Heimteam trat Alexander Isak, der drittteuerste Transfer der Fussball-Geschichte, in der 26. Minute erstmals in Erscheinung. Nach schöner Passfolge kam er aus kurzer Distanz zum Abschluss und sah, wie auch in dieser Szene der Ball vom Pfosten abprallte. Kurz vor der Pause glänzte Isak dann, indem er Manuel Akanji aussteigen liess und aufs Tor der Schweizer zog. Sein Pass auf Lucas Bergvall war gut, doch der 19-Jährige traf den Ball nicht richtig. Die Schweizer hatten Glück, dass sie mit dem 0:0 in die Pause gehen konnten.

Die guten Ansätze der Schweden blieben letztlich erfolglos. Auch nach dem 0:1 schafften sie es nicht, vor dem gegnerischen Tor entschlossener aufzutreten. Deshalb haben sie nach drei Runden bereits acht Punkte Rückstand auf die Schweiz und damit praktisch keine Chancen mehr auf den Gruppensieg. Diesen könnten die Schweizer dagegen schon bald sichern.

WM-Qualifikation: Schweden vs. Schweiz – die Statistiken des Spiels.
Bild: sofascore

Schweden - Schweiz 0:2 (0:0)
Solna. - 50'000 Zuschauer. - SR Taylor (ENG).
Tore: 64. Xhaka (Penalty) 0:1. 94. Manzambi (Freuler) 0:2.
Schweden: Johansson; Lagerbielke, Hien, Gudmundsson; Bernhardsson (72. Holm), Bergvall (85. Bardghji), Karlström (65. Saletros), Ayari, Sema (72. Svensson); Gyökeres, Isak.
Schweiz: Kobel; Widmer (74. Jaquez), Elvedi, Akanji, Rodriguez; Freuler, Xhaka; Vargas (84. Manzambi), Rieder (59. Sow), Ndoye; Embolo.
Bemerkungen: 4. Pfostenschuss Embolo. 26. Pfostenschuss Isak.
Verwarnungen: 49. Akanji, 95. Lagerbielke. (abu/sda)

Die Tabelle:

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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dax80
10.10.2025 22:40registriert August 2019
Was für eine starke Leistung. Drei Spiele, drei Siege - hätte ich so niemals gedacht. Gratulation an die Nati!
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Urs der Bär
10.10.2025 22:42registriert Oktober 2022
Cool, saubere Sache!
Gratulation
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nicm94
10.10.2025 22:24registriert September 2019
Sorry aber Pippi Langstrumpf ist von Astrid Lindgren (auch Schweden), nicht Selma Lagerlöf.
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