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FIA-Boss warnt vor den Folgen, wenn Saudis die Formel 1 übernehmen

Formula 1 2021: Saudi Arabia GP JEDDAH STREET CIRCUIT, SAUDI ARABIA - DECEMBER 05: Stefano Domenicali, CEO, Formula 1, Jean Todt, President, FIA, Crown Prince Mohammed bin Salman and other VIP guests  ...
2021 holte Saudi-Arabien die Formel 1 nach Dschidda.Bild: www.imago-images.de

FIA-Boss warnt vor drastischen Folgen, wenn Saudis die Formel 1 übernehmen

26.01.2023, 08:1226.01.2023, 15:24
Jannik Sauer / Watson.de
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Die Formel 1 erlebt aktuell einen beispiellosen Boom. Zunehmend erschliesst die Rennserie Riesenmärkte wie China und die USA. Vor allem in den Staaten ist der Hype um die Königsklasse des Motorsports riesig – auch bedingt durch den grossen Erfolg der Netflix-Serie «Drive to Survive», von der am 24. Februar die fünfte Staffel erscheinen wird.

Für das US-Medienunternehmen Liberty Media, das seit 2016 die Rechte an der Formel 1 hält, scheint sich das Investment gelohnt zu haben. Die Amerikaner zahlten damals 4,4 Milliarden US-Dollar an die Firma von Bernie Ecclestone – die boomende Rennserie soll jetzt das Fünffache wert sein.

Erste Bilder der fünften Staffel «Drive to Survive».Video: YouTube/Netflix

Kürzlich vermeldete nämlich die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass Saudi-Arabien Liberty Media die Formel 1 abkaufen will – für unglaubliche 20 Milliarden Dollar.

Das Geld soll aus dem saudischen Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) fliessen, mit dem das Scheich-Regime schon den englischen Fussballklub Newcastle United aufgekauft hat.

Liberty soll das Angebot aber abgelehnt haben, berichtet Bloomberg. Bislang hat sich weder die Formel 1 noch Saudi-Arabien zu den Gerüchten geäussert. Der Motorsport-Weltverband FIA inzwischen schon – und zwar in Person seines Präsidenten Mohammed Ben Sulayem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

FIA-Boss warnt vor Folgen für Fans

Dieser konnte die Meldung zwar auch nicht bestätigen, machte aber klar, was die FIA von den angeblichen Übernahmeplänen hält. «Jeder mögliche Käufer sollte gesunden Menschenverstand einsetzen und das grössere Wohl des Sports bedenken und einen klaren, nachhaltigen Plan haben – nicht nur eine Menge Geld», mahnt Ben Sulayem ohne konkrete Namen zu nennen.

Der FIA-Boss schreibt weiter: «Es ist unsere Pflicht, über zukünftige Auswirkungen auf Promoter im Hinblick auf höhere Renngebühren und andere kommerzielle Kosten und alle nachteiligen Auswirkungen nachzudenken, die es auf Fans haben könnte.»

Im Interview mit dem Portal Motorsport.com begründet er diese Sorge so: Wer so viel Geld für ein Produkt zahle, werde es an einigen Stellen teurer machen, «um das Geld wieder reinzuholen». Promoter müssten dann womöglich mehr Geld zahlen, um die Rennen austragen zu können, und könnten sich gezwungen sehen, die neuen Gebühren zum Beispiel in Form von höheren Ticketpreisen an die Fans weiterzugeben.

Sulayem findet angebliches Angebot «übertrieben»

Das vermeintliche Angebot der Saudis bewertet der FIA-Boss als «übertrieben». «Mit gesundem Menschenverstand gesprochen: Ist die Formel 1 so viel wert?», fragt er.

Ausserdem betont Ben Sulayem: Sein Motorsportverband sollte bei möglichen Gesprächen über die Zukunft der Formel 1 mit am Tisch sitzen. «Bis jetzt sind es sowieso nur Gerüchte. Aber ich denke, auch die FIA sollte Teil dieser Gespräche sein oder Ratschläge anbieten.»

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