Mercedes darf sich auf hohen Besuch freuen. Für eine Auktion für einen guten Zweck stellte der Formel-1-Rennstall einen Firmenbesuch zur Verfügung. Diesen sicherte sich niemand anders als Christian Horner, der Teamchef von Red Bull.
Die Rivalität der beiden Formel-1-Rennställe Mercedes und Red Bull hatte am Ende der vergangenen Saison einen neuen Höhepunkt erreicht. In einer kontroversen WM-Enscheidung hatte sich Red-Bull-Pilot Max Verstappen in der letzten Runde des letzten Rennens den WM-Titel gesichert, auf Kosten von Mercedes-Legende Lewis Hamilton.
Horner ersteigerte sich den Besuch bei der Konkurrenz für 4000 Pfund. Werksspionage für umgerechnet bloss 5000 Franken? Ein Schnäppchen. Wie freundlich sie den 48-jährigen Briten bei den «Silberpfeilen» wohl empfangen werden?
Gegenüber dem Portal «Racing365.com» scherzte Horner, dass er mit rund 20 Leuten in der Formel-1-Zentrale von Mercedes auftauchen werde. «Es wird spannend sein, zu sehen, wie sie ihr Budget ausgeben», meinte Horner. Unter anderem wolle er seinen Design-Guru Adrian Newey mitnehmen.
Wie ernst es Horner mit dem Besuch in Brackley, rund 100 Kilometer nordwestlich von London, ist, bleibt offen. Und sollte er tatsächlich stattfinden, ist fraglich, wie viele Einblicke die prominenten Gäste erhalten.
Horner und Newey besuchten schon einmal gemeinsam die Konkurrenz, damals war es das Hauptquartier von McLaren. «Ich glaube, wir haben die Marketing- und die Elektronik-Abteilung gesehen und ein leckeres Mittagessen eingenommen, aber das war's dann auch schon», erinnerte sich Horner.
Die neue Formel-1-Saison beginnt am 20. März mit dem Grossen Preis von Bahrain. In den vergangenen drei Jahren gewann auf dem Wüsten-Kurs der entthronte Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton, zuletzt zwei Mal vor Max Verstappen.
Der Niederländer wird im Red Bull erstmals mit der Nummer 1, die den Titelverteidiger kennzeichnet, antreten. Während Verstappens Stallgefährte mit dem Mexikaner Sergio Perez der gleiche ist wie 2021, fährt im zweiten Mercedes neu George Russell.
Der Brite ersetzt Valtteri Bottas, der zu Alfa-Romeo-Sauber wechselte. Russell kommt von Williams; bei Mercedes half er 2020 schon für einen Grand Prix aus und überzeugte auf Anhieb. Er lag lange in Führung, bis ihm die Boxencrew die falschen Pneus aufzog. Deswegen und nach einem Reifenschaden wurde Russell am Ende Neunter und holte immerhin in seinem 37. Formel-1-Rennen erstmals WM-Punkte.