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Von der 1 über die 12 bis zur 7056: Die Karriere von Tom Lüthi in Zahlen

Von der 1 über die 12 und die 65 bis zur 7056 – Tom Lüthis Karriere in Zahlen

Am Sonntag endet die Laufbahn von Töffrennfahrer Tom Lüthi. Rund zwei Jahrzehnte lang war der Emmentaler das Aushängeschild des Motorrad-Sports in der Schweiz.
12.11.2021, 18:13
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Gleich zum Auftakt seines letzten GP-Wochenendes als Fahrer erlebte Tom Lüthi einen Schreckensmoment. Der Berner Moto2-Routinier produzierte auf nasser Strecke in Valencia bei Tempo 150 einen Highsider und landete unsanft auf dem Asphalt:

«Ich verlor in einer relativ schnellen Kurve das Hinterrad und flog vor meinem Motorrad auf den Boden. Das war ein ungemütlicher Wachrüttler, der für mich zum Glück glimpflich ausging. Ich bin noch fit genug, das wegzustecken», konstatierte ein lachender Lüthi, der Rang 18 belegte.

Eine Karriere in Zahlen

1

1 WM-Titel gewann Tom Lüthi in seiner Karriere: 2005 in der Achtelliterklasse, der dritthöchsten Kategorie der Strassen-WM, als er sich nach 16 Saisonrennen mit fünf Punkten Vorsprung vor dem Finnen Mika Kallio durchsetzte. Der letzte Schweizer Weltmeister in einer Solo-Kategorie vor Tom Lüthi war 1985 Stefan Dörflinger.

Die Töff-Legende Stefan Dörflinger

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Die Schweizer Töff-Legende Stefan Dörflinger
2019 wird Stefan Dörflinger in die Hall of Fame aufgenommen. Er wurde in den 80er-Jahren vier Mal in Folge Weltmeister.
quelle: photopress-archiv / str
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2

2-mal reichte es Lüthi im Gesamtklassement zu WM-Rang 2, beide Male in der Moto2-Kategorie. 2016 musste er sich dem Franzosen Johann Zarco, 2017 dem Italiener Franco Morbidelli geschlagen geben.

3

3 der letzten vier Saisons blieb Lüthi ohne Podestplatz. Das letzte Mal vom Podium winkte er vor genau zwei Jahren, als er in Valencia hinter dem Südafrikaner Brad Binder Zweiter geworden war.

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Unterwegs zum letzten Podestplatz: Lüthi (rechts) vor dem späteren Sieger Binder.Bild: EPA

9

9 lautete heuer Lüthis beste Platzierung. Ausser beim Grand Prix von Österreich in Spielberg reichte es ihm in seiner Abschiedssaison nie mehr in die Top 10. Vier Tage nach dem besten Saisonresultat gab Lüthi den Rücktritt per Ende Saison bekannt.

12

12 ist seit 2003 die Nummer auf Lüthis Motorrad. Sein GP-Debüt und die weiteren Rennen 2002 bestritt Lüthi noch mit der 77, da er damals als Ersatzfahrer für den verletzten Tschechen Jakub Smrz antrat. 2006 schliesslich prangte die Nummer 1 auf der 125er-Honda von Titelverteidiger Lüthi.

17

17 GP-Siege fuhr Lüthi heraus. Die meisten Rennen – nämlich deren vier – gewann er auf dem Circuit Bugatti in Le Mans (2005, 2006, 2012, 2015). Je zwei Triumphe gelangen ihm in Sepang, auf Phillip Island, in Motegi und Brünn. Dazu siegte Lüthi je einmal in Valencia, Silverstone, Losail, Misano und Austin.

Moto2 rider Thomas Luthi of Switzerland leads the pack at the beginning of the French Grand Prix's race, in Le Mans, western France, Sunday, May 21, 2017. (AP Photo/David Vincent)
In Le Mans war Lüthi besonders oft in der Rolle des Gejagten.Bild: AP

18

18 Rennen bestritt Lüthi 2018 in seinem einzigen Jahr in der Königsklasse. Das Resultat: null Punkte. Ansonsten seine ertragsärmste Saison war 2002, als er in sieben Rennen einmal (und erstmals überhaupt in seiner GP-Karriere) punktete, als Neunter im Regenrennen in Estoril.

23

23 Punkte beträgt die vergleichsweise magere Ausbeute von Lüthi in diesem Jahr. Nur sieben Mal bei 16 Starts schaffte er es überhaupt in die Punkteränge. Abgesehen vom MotoGP-Jahr war der Berner letztmals 2004 in der 125-ccm-Klasse erfolgloser gewesen.

35

35 Jahre beträgt Lüthis Alter zum Zeitpunkt des Rücktritts. Im Moto2-Starterfeld sind neben dem Emmentaler nur Simone Corsi (34) und Sam Lowes (31) älter als 30. In der Königsklasse ist einzig Valentino Rossi (42) deutlich älter, Andrea Dovizioso hat wie Lüthi Jahrgang 1986.

Rider Simone Corsi from Italy of Team Tasca Racing Scuderia crashes in the Moto2 race at the Sachsenring circuit in Hohenstein-Ernstthal, Germany, Sunday, June 20, 2021. (Jens B
Auf dem Sachsenring legt Corsi einen spektakulären Abgang hin.Bild: keystone

65

65 Podestplätze hat Lüthi vorzuweisen. Nur 22 Fahrer in der über 70-jährigen Geschichte des Motorradrennsports, angefangen natürlich mit dem an diesem Wochenende ebenfalls zurücktretenden Rossi und seinen 235 Podestplätzen, haben mehr Top-3-Plätze auf ihrem GP-Konto.

318

318 Grands Prix wird Lüthi am Ende bestritten haben. Neben Rekordhalter Rossi (bislang 431 GP-Starts) sind einzig noch dessen italienische Landsleute Loris Capirossi (332) und Dovizioso (331) zu mehr Rennen gestartet.

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Keiner fuhr mehr GPs als «Dottore» Rossi, der am Sonntag ebenfalls seinen Abschied gibt.Bild: keystone

1417

1417 Rennkilometer hat Lüthi in dieser Moto2-Saison zurückgelegt. Das sind mehr als 300 km weniger als der WM-Führende Remy Gardner. Allerdings hat der Berner heuer einen Grand Prix weniger bestritten, da er in Mugello am Tag nach dem tödlichen Unfall des Freiburgers Jason Dupasquier auf den Start verzichtete.

2653

2653 Punkte hat Lüthi in seiner Karriere bislang geholt. Am meisten Punkte gewann er 2019 bei seiner Rückkehr in die Moto2-Klasse. Damals wurde er mit 250 Punkten WM-Dritter, knapp hinter dem spanischen Weltmeister Alex Marquez (262) und dem Südafrikaner Brad Binder (259).

Swiss motorcycle racer Thomas "Tom" Luethi, hangs his motorcycle suits during a media appointment at his home in Linden, Switzerland, on Thursday, August. 19 2021. Luethi is retiring at the  ...
Lüthi hängt das Rennkombi an den Nagel.Bild: keystone

7056

7056 Tage lang war Lüthi ein GP-Fahrer. Diese Zeitspanne wird zwischen seinem Debüt am 21. Juli 2002 auf dem Sachsenring und seinem letzten Rennen am Sonntag auf dem Circuit von Valencia vergangen sein.

«Ich versuche dem Rummel um meine Person möglichst aus dem Weg zu gehen, ich will schliesslich noch ein gutes Rennen zeigen», sagte er nach dem Freitagstraining. «Aber natürlich ist es schön, dass meine Familie und Freunde so zahlreich hier sind.» (ram/sda)

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Tom Lüthi: Zwischen 2002 und 2021 17 Siege, 64 Podestplätze und 1 WM-Titel (125 ccm). (Stand: 27.11.2023).
quelle: semedia / luciano bianchetto/semedia
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