Halsbrecherische Stunts, artistische Moves und humoristische Darbietungen. Für all das sorgen sie: die Maskottchen. Seit Jahren sind sie als Marketingwerkzeug – vor allem im amerikanischen Sport – nicht mehr wegzudenken. Den Fans im Stadion soll eingeheizt und eine Show geboten werden.
In der Schweiz sind Maskottchen eher rar gesät. Die Personen unter dem Wesen sind hierzulande meist ehrenamtlich unterwegs. Ganz anders in den USA. Gemäss einem Bericht von «Sports Business Journal» streicht Glücksbringer «Rocky» des NBA-Teams Denver Nuggets satte 625'000 Dollar (etwa 615'000 Franken) pro Jahr ein. Das entspricht einem Monatslohn von 51'250 Franken.
Das exorbitante Gehalt von «Rocky», dem Berglöwen, wie er genannt wird, soll durch seine künstlerische Darbietung zu rechtfertigen sein. Mal wirft er von einer zehn Meter hohen Leiter einen Korb, mal riskiert er Kopf und Kragen und balanciert auf den Zuschauerrängen. Bei anderen Equipen würden dafür extra Künstler gebucht. Nicht immer läuft dabei alles nach Plan: 2013 verlor er bei einer Abseilaktion das Bewusstsein, konnte nach kurzer Pflege das Feld immerhin wieder verlassen.
Auf Rang zwei der bestverdienenden Maskottchen folgt «Harry» von den Atlanta Hawks mit 600'000 Dollar. «Benny» von den Chicago Bulls wird mit 400'000 Dollar entlöhnt.
Never forget when the Nuggets mascot literally passed out when getting lowered to the floor pic.twitter.com/s2J8tZdpG8
— Hoop Central (@TheHoopCentral) September 8, 2019
Zum Vergleich: In der Women's National Basketball Association (WNBA), der Basketball-Profiliga für Frauen, wird Diana Taurasi mit 228'094 Dollar am besten entschädigt. Die 40-jährige Amerikanerin ist bei Phoenix Mercury unter Vertrag, hat dreimal die Meisterschaft geholt und fünfmal olympisches Gold gewonnen. Bei den Männern führt Stephen Curry die NBA-Lohnliste an. Der 34-jährige Point Guard der Golden State Warriors erhält jährlich 48'070'014 Dollar.
Auf den sozialen Medien wird das Salär vom Maskottchen «Rocky» kontrovers diskutiert. «Ich kann lernen, ein Maskottchen zu sein», twitterte etwa Angel McCoughtry, Nationalspielerin der USA. Sie dürfte nicht die Einzige sein, die künftig auf den Jobportalen nach dem Schlagwort Maskottchen sucht. (aargauerzeitung.ch)
I can learn to be a mascot ✋🏾 pic.twitter.com/8wZlQNbJqP
— McCoughtry (@angel_35) October 5, 2022
Wieso wird er mit einer Basketballerin verglichen? ..... Also hä? Ah weil 2022.
Die Frauen haben es doch in der Hand. Geht WNBA schauen, in den Stadien im Fernsehen, kauft WNBA Merchandise. Dann wird sich das automatisch angleichen. Einschaltquoten gehen nach oben, mehr Umsatz, höhere Löhne, höhere Werbeeinnahmen.
Dasselbe im Frauenfussball. Wenn ich 10 Männer frage, waren 3 innerhalb eines Jahres an einem (Männer-) Fussballmatch und 7 schauten mindestens einmal Championsleague. Wenn ich 10 Frauen frage war in der Regel keine einzige jemals an einem Frauenfussballmatch.