Wie erwartet, schnappten sich die Tennessee Titans mit dem allerersten Pick im Draft ihren mutmasslichen Quarterback der Zukunft. Cam Ward brillierte in seiner letzten College-Saison mit 39 Touchdown-Pässen bei nur sieben Interceptions. Der 22-Jährige galt aufgrund seiner Präzision und Mobilität für viele Experten als bester Quarterback in diesem Jahrgang. Er folgt in Tennessee auf Flop Will Levis, der 2022 ebenfalls im Draft verpflichtet wurde.
Bereits an zweiter Stelle gab es einen Trade: Die Jacksonville Jaguars sicherten sich den Pick der Cleveland Browns und wählten mit diesem das «Einhorn» Travis Hunter, das sowohl in der Offensive als auch in der Defensive eingesetzt werden kann. Mit dem 21-Jährigen verschaffen die Jaguars ihrem Quarterback Trevor Lawrence eine weitere Anspielstation und können auch die Defensive stärken.
117 Kilogramm verteilen sich bei Abdul Carter auf 1,91 m Körpergrösse. In Zukunft geht der 21-Jährige für die New York Giants auf Quarterback-Jagd. Carter wurde aufgrund seiner Explosivität von einigen Scouts und Experten mit der NFL-Legende Von Miller verglichen.
Die New England Patriots wollen ihren jungen Quarterback Drake Maye schützen und verstärkten deshalb die Offensive Line mit dem 1,98 m grossen und 145 kg schweren Will Campbell. Der Left Tackle könne aber auch Löcher für den Runningback in die Defensive reissen. Einziges Manko: seine für diese Position kurzen Arme. Wie viel es Campbell bedeutete, dass sein Traum der NFL in Erfüllung ging, war im Interview auf der Bühne zu sehen, als der Koloss in Tränen ausbrach.
Die Cleveland Browns, die von den Jaguars unter anderem den fünften Pick sowie das Erstrunden-Auswahlrecht im nächsten Jahr erhalten haben, verpflichteten Mason Graham. Der 139-Kilogramm-Mann sei eine absolute Mauer beim gegnerischen Laufspiel, habe sein Potenzial aber auch im Spiel gegen den Pass aufblitzen lassen.
«Er ist schlicht ein Muskelpaket», beschreibt ihn NFL-Analyst Daniel Jeremiah. Ashton Jeanty sei kaum zu Fall zu bringen, was sich in unglaublichen 2601 Yards Raumgewinn und 29 Touchdowns in seiner letzten College-Saison ausdrückte. Die neuen Verantwortlichen der Las Vegas Raiders um Mitbesitzer Tom Brady und Trainer Pete Carroll sicherten sich einen Runningback, der mit «Beastmode» Marshawn Lynch verglichen wird.
Die New York Jets trennten sich von Aaron Rodgers und holten Justin Fields als Quarterback. Dieser soll unter anderem von Armand Membou geschützt werden. An dem Fels in der Brandung (1,93 m/151 kg) gebe es für Defensivspieler kein Vorbeikommen, ausserdem sei Membou auch für die Runningbacks eine grosse Hilfe.
Der erste reine Wide Receiver, der im diesjährigen Draft gewählt wurde, ist Tetairoa McMillan. Der grossgewachsene Hawaiianer mit der grossen Fangreichweite soll Quarterback Bryce Young helfen, sich nach einer guten letzten Saison weiterhin zu verbessern.
Wie schon New England und die New York Jets wollen auch die New Orleans Saints ihre Offensive Line verstärken. Dabei soll der bewegliche und physisch starke Kelvin Banks Jr. helfen. Damit warten die weiteren Quarterbacks weiterhin darauf, ihren Namen zu hören. Die Saints galten als möglicher Interessent an Jaxson Dart und Shedeur Sanders.
Unter grossen Buhrufen verkündete NFL-Commissioner Roger Goodell in Green Bay den Pick des grossen Rivalen aus Chicago. Die Bears entschieden sich für Tight End Colston Loveland. Es war eine kleine Überraschung, da in den Augen vieler Experten eigentlich Tyler Warren der beste auf dieser Position sei. Loveland dürfte mit seiner Fähigkeit, sich freizulaufen, und den guten Fangqualitäten aber ebenfalls eine Verstärkung für die Offensive um Quarterback Caleb Williams sein.
11. San Francisco 49ers: Mykel Williams, Edge, 20
12. Dallas Cowboys: Tyler Booker, Offensive Guard, 21
13. Miami Dolphins: Kenneth Grant, Defensive Tackle, 21
14. Indianapolis Colts: Tyler Warren, Tight End, 22
15. Atlanta Falcons: Jalon Walker, Linebacker, 21
16. Arizona Cardinals: Walter Nolen, Defensive Tackle, 21
17. Cincinnati Bengals: Shemar Stewart, Edge, 21
18. Seattle Seahawks: Grey Zabel, Guard, 23
19. Tampa Bay Buccaneers: Emeka Egbuka, Wide Receiver, 22
20. Denver Broncos: Jahdae Barron, Cornerback, 23
21. Pittsburgh Steelers: Derrick Harmon, Defensive Tackle, 21
22. Los Angeles Chargers: Omarion Hampton, Runningback, 22
23. Green Bay Packers: Matthew Golden, Wide Receiver, 21
24. Minnesota Vikings: Donovan Jackson, Guard, 22
25. New York Giants: Jaxson Dart, Quarterback, 21
26. Atlanta Falcons: James Pearce Jr., Edge, 21
27. Baltimore Ravens: Malaki Starks, Safety, 21
28. Detroit Lions: Tyleik Williams, Defensive Tackle, 22
29. Washington Commanders: Josh Conerly Jr., Offensive Tackle, 21
30. Buffalo Bills: Maxwell Hairston, Cornerback, 21
31. Philadelphia Eagles: Jihaad Campbell, Linebacker, 21
32. Kansas City Chiefs: Josh Simmons, Offensive Tackle, 22
In der Nacht auf Samstag ab 1 Uhr Schweizer Zeit werden die Runden 2 und 3 durchgeführt. Dann dürfte auch Shedeur Sanders, der umstrittene Quarterback-Sohn von NFL-Legende Deion Sanders, seinen Namen hören. Mit den verbleibenden vier Runden geht es dann am Samstagabend um 18 Uhr los.