Was haben sich die New England Patriots dabei gedacht? Beim Stand von 24:24 wollten sie den letzten Spielzug der regulären Spielzeit nutzen, um doch noch einmal in die Endzone zu kommen. Dabei nahmen sie jedoch zu viel Risiko. Denn als Wide Receiver Jakobi Meyers versuchte, den Ball noch einmal zu seinem Quarterback Mac Jones zurückzuwerfen, landete er bei einem Verteidiger. Chandler Jones schnappte sich den Pass aus der Luft, rannte den gegnerischen Quarterback über den Haufen und dann bis in die Endzone.
NEVER SEEN ANYTHING LIKE IT. @chanjones55 TOUCHDOWN FOR THE WIN.
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So gewannen die Raiders 30:24 – noch vor der Verlängerung. Selbst die Kommentatoren waren völlig aus dem Häuschen: «Ich habe noch nie so etwas gesehen. Ich habe keine Ahnung, wieso Meyers das getan hat – oh mein Gott.»
Zuvor sorgte bereits eine andere Entscheidung für Fragezeichen. Der Touchdown-Pass von Raiders-Quarterback Derek Carr auf Keelan Cole war eine Augenweide, aber für viele NFL-Fans hätte er nicht zählen dürfen. Je nach Bild sieht es so aus, als hätte der Wide Receiver nicht beide Füsse innerhalb der Begrenzung auf den Rasen gebracht. Ohne diesen Touchdown wäre der späte Sieg nicht möglich gewesen.
TOUCHDOWN KEELAN COLE
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Here’s the pic/angle of the Keelan Cole TD that we spoke about on our 5th Quarter postgame show on TV38, via @Left_Eye_Images @scottzolak @christianfauria @steveburtonwbz @wbz @Patriots pic.twitter.com/qMIAHrJxWN
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Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer in Jacksonville bekamen ein bis zur letzten Sekunde spannendes Spiel zu sehen. Dabei sah es lange gut aus für die Dallas Cowboys. Bis gut zehn Minuten vor Schluss führten die Gäste – zwischenzeitlich mit 17 Punkten Vorsprung. Und trotzdem ging die Partie am Ende beim Stand von 34:34 in die Verlängerung. Weil Jaguars-Quarterback Trevor Lawrence erneut eine richtig starke Partie machte und die beiden Passempfänger Jones ebenfalls einen hervorragenden Tag einzogen.
Lawrence warf nämlich vier Touchdown-Pässe. Drei davon gingen an Zay Jones, der bei den Cowboys-Verteidigern für Albträume gesorgt hat, und auch Marvin Jones erzielte einen Touchdown. Marvin und Zay sind nicht verwandt. In der Verlängerung sorgte dann ein Pick Six von Rayshawn Jenkins, der einen Pass von Cowboys-Quarterback Dak Prescott abfing und in die Endzone trug, für die Entscheidung.
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Als wäre die Saison für Tom Brady und die Tampa Bay Buccaneers nicht ohnehin schon schmerzhaft genug. Trotz eines guten Starts gegen die Cincinnati Bengals mit einer zwischenzeitlichen 17:0-Führung, verlor der Superbowl-Champion von 2021 noch 23:34. Dies lag einerseits am sehr starken Joe Burrow, der seine Bengals mit 4 Touchdown-Pässen zum Sieg führte.
Joey B sharing the love.
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Yesterday was the first game where Ja'Marr, Tee, and TB had a receiving TD in the same game 👏 pic.twitter.com/XVXzI9Hwmm
Andererseits brachen den Buccaneers auch die vier Turnover von Brady das Genick. Der 45-jährige Quarterback warf zwei Interceptions und verlor den Ball zusätzlich je einmal bei einem Sack der Defense und bei der Ballübergabe an Runningback Leonard Fournette.
Back-to-back takeaways for the @Bengals defense!
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Trotz nur sechs Siegen bei acht Niederlagen sind die Buccaneers in der schwachen Division NFC South weiter auf Playoffkurs. Die Cincinnati Bengals scheinen mit zehn Siegen aus 14 Spielen in dieser Saison gar noch stärker als im letzten Jahr, als sie bis in den Superbowl kamen.
Momentum change 👏#CINvsTB | 📺 CBS pic.twitter.com/TrUs5iB7v7
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Die New York Giants setzten sich im wichtigen Duell gegen den Division-Rivalen Washington durch. Dabei sorgte aber eine Schiedsrichter-Entscheidung kurz vor Schluss für grossen Ärger. Beim Stand von 12:20 standen die Gastgeber nämlich noch einmal kurz vor der Endzone. Mit einem Touchdown und einer Two-Point-Conversion wäre der Ausgleich also möglich gewesen. Doch Receiver Curtis Samuel konnte den letzten Passversuch von Quarterback Taylor Heinicke nicht festhalten. Wobei er von Giants-Cornerback Darnay Holmes ordentlich gestört wurde.
WOOOOO!!!!!!!!!!!!!
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Das sorgte für Ärger bei Heinicke: «Der Verteidiger hatte seine Arme um den Hals von Samuel, bevor er den Ball fangen konnte.» Er wollte also eine Strafe für Pass Interference sehen, wodurch die Commanders noch einmal vier Versuche ein Yard vor der Endzone bekommen hätten. Trainer Ron Rivera sagte nur: «Fragt mich nicht zu den Schiedsrichtern.» Doch es war nicht die einzige Entscheidung des Schiedsrichters, die für Aufregung sorgte.
Kurz zuvor hatte Runningback Brian Robinson einen Touchdown erzielt, doch der Spielzug wurde nicht gezählt, weil Commanders-Receiver Terry McLaurin angeblich zu weit vorne stand. Dabei habe der 27-Jährige den Schiedsrichter zweimal gefragt, ob es okay sei. So fühlten sich die Commanders um einen Sieg betrogen. Immerhin bleiben sie weiter auf Playoff-Kurs, auch wenn sie nun einen Sieg weniger als die Giants auf dem Konto haben.
@TheTerry_25 checks with the ref! This is absolute bs! pic.twitter.com/uuUbJpl60Q
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Was ist denn mit den Houston Texans passiert? Das schlechteste Team der Liga lässt nach den in dieser Saison sehr starken Dallas Cowboys auch die Kansas City Chiefs bis zur letzten Sekunde zittern. Houston, das erst eines von 14 Spielen gewinnen konnte, schaffte es gegen den Titelkandidaten um Superstar-Quarterback Patrick Mahomes gar in die Verlängerung. Dort sorgte Chiefs-Runningback Jerrick McKinnon mit seinem zweiten Touchdown aber für den 30:24-Endstand.
So sieht die NFL der Zukunft aus. In den letzten Jahren wurden die Quarterbacks, die früher eigentlich nur für die Würfe zuständig waren, immer agiler. Das beste Beispiel dafür ist Lamar Jackson von Baltimore, der einen neuen Rekord für die meisten Laufyards eines Quarterbacks in einer Saison aufstellte. In Chicago kam es nun zum Duell zweier Spielmacher, die auf Jacksons Spuren wandeln.
Jalen Hurts warf nämlich nicht nur Pässe über 315 Yards, sondern erzielte alle drei Touchdowns der Philadelphia Eagles selbst. Sein Gegenüber Justin Fields steht Hurts in Sachen Athletik in nichts nach. Der 23-jährige Quarterback der Chicago Bears warf zwei Touchdowns und erlief 95 Yards Raumgewinn selbst. Besonders ein Lauf über rund 50 Yards, bei dem er mehreren Gegenspielern entwischte, sorgte für Staunen. Dabei jubelte er gar über einen Touchdown, der dann aber nicht zählte, weil er kurz vor der Endzone aus dem Feld trat.
JUSTIN FIELDS. INCREDIBLE RUN.
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Am Ende holten sich die Eagles mit einem 25:20-Erfolg den 13. Sieg im 14. Spiel, während die Bears mit nur drei Siegen auf dem letzten Platz der NFC stehen.
Bereits am Samstag setzten sich die Buffalo Bills in einer dramatischen Partie gegen die Miami Dolphins durch. Den Zuschauern bot sich beim 32:29-Erfolg des weiterhin besten Teams der AFC ein grosses Spektakel – und das, obwohl das Thermometer Temperaturen unter 0 Grad Celsius anzeigte und es schneite.
The field is clear at Highmark Stadium but non-heated seats are blanketed in white and it’s BEAUTIFUL.@WGRZ #BillsMafia #FinsUp pic.twitter.com/vNhxRcQ06A
— J.T. Messinger (@JTMessinger) December 18, 2022
Die Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, um das Feld von Schnee zu befreien. Doch die Fans hatten andere Pläne. Immer wieder flogen Schneebälle aufs Feld, selbst als mit Stadionwegweisungen und gar Verhaftungen gedroht wurde. In der Folge musste das Spiel gar unterbrochen werden.
Camera man catching strays 😂😂pic.twitter.com/baNRuejsCh
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the scene after the #bills touchdown ❄️ #billsmafia pic.twitter.com/PGYyOBRgfV
— alex brasky (@alexbrasky) December 18, 2022
Am Ende wurde Bills-Quarterback Josh Allen zum Matchwinner. Der 26-Jährige warf vier Touchdown-Pässe und lief am Ende die Two-Point-Conversion zum 32:29 selbst in die Endzone. Damit stehen die Bills mit elf Siegen aus 14 Spielen weiterhin an der Spitze der AFC, während Miami trotz nun drei Niederlagen in Serie weiter auf Playoff-Kurs ist.
Und so feiert man einen Sieg im Schnee:
SN❄️W DUB!!#MIAvsBUF | #BillsMafia pic.twitter.com/cWfsf94xen
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Ebenfalls am Samstag schaffte Minnesota historisches. Trotz eines 0:33-Halbzeitrückstands gegen die Indianapolis Colts gewannen die Vikings am Ende noch 39:36 nach Verlängerung. Es ist das grösste Comeback in der Geschichte der NFL. Dies lag vor allem an den Passempfängern K.J. Osborn (157 Yards, 1 Touchdown), Justin Jefferson (123 Yards, 1 Touchdown) und Runningback Dalvin Cook, der insgesamt 190 Yards Raumgewinn sowie einen Touchdown erzielte.