Vor Beginn der WM in Katar liessen wir zahlreiche Mitarbeiter in die Glaskugel schauen. Wer holt den Titel? Wer enttäuscht? Wer wird Torschützenkönig?
Zeit für eine gnadenlose Abrechnung. Und die belegt, wie kompetent Eishockey-Spezialist Adrian Bürgler auch auf Rasen ist. Er sagte korrekt voraus, dass Lionel Messi als bester Spieler der WM Argentinien zum Titel führt. Er prophezeite ein Schweizer Achtelfinal-Ausscheiden gegen Portugal, erwartete Dänemark als negative Überraschung des Turniers und die USA als positive. Einzig beim Tippen des Torschützenkönigs griff der Bürglermeister gehörig daneben: Messi konnte seinen Kollegen Lautaro Martinez noch so gut in Szene setzen – der Inter-Stürmer versemmelte Mal für Mal.
Mit Niklas Helbling und Ralf Meile überzeugten zwei weitere Sportredaktoren. Beide hatten Argentinien und Messi auf dem Zettel, Helbling sagte zudem das enttäuschende Abschneiden Spaniens voraus und Meile wusste exakt, wie die Hoffnungen der Niederlande in sich zerfallen.
Positive Erwähnung verdient mit Daten-Journalist Reto Fehr ein notorischer Risiko-Tipper. Klar, Senegal wurde nicht Weltmeister. Aber dass Japan (Siege gegen Deutschland und Spanien) für Furore sorgen würde, wusste er ebenso, wie dass Ghanas Mohammed Kudus stark sein wird.
Über das Abschneiden der Kollegen Corsin Manser und Moritz Meister würden wir gerne den Mantel des Schweigens ausbreiten. Aber wir sind hier nicht bei der FIFA, sondern zeigen schonungslos, was Sache ist. Chefreporter Manser haben nicht nur seine Holländer die Suppe versalzen. Er sah die Schweiz im Halbfinal, Deutschland gar im Final und erwartete, dass Frankreich zur grossen Enttäuschung des Turniers wird. Uff!
Sportpraktikant Meister muss sich vielleicht Gedanken über einen Namenswechsel machen: Dänemark verfehlte den WM-Titel ebenso um Längen wie Christian Eriksen die Auszeichnung zum besten Spieler. Deutschland war eher weniger eine positive Überraschung und dass Lautaro Martinez vom Titel des Torschützenkönigs so weit entfernt war wie Buenos Aires vom Mond, davon hatten wir es ja schon.
In der gleichen Liga wie die beiden spielt SEO-Redaktorin Lara Knuchel. Sie verfiel dem Irrglauben, dass der ewige Geheimfavorit Belgien dieses Mal wirklich etwas reisst und den Pokal gewinnt. Wenigstens sagte sie voraus, dass Cristiano Ronaldo zur grossen Enttäuschung des Turniers wird.
Fehlt noch Philipp Reich, der von der Sportabteilung ins Ressort Data Journalism transferiert wurde (man muss an dieser Stelle betonen, dass dies auf eigenen Wunsch erfolgte und nicht wegen möglicherweise ausbaufähiger Fussballkenntnisse). Reich träumte vom Weltmeister England, glaubte an Neymar als besten Spieler der WM und vermutete, dass Argentinien zur grossen Enttäuschung des Turniers wird. Zu seiner Ehrenrettung muss erwähnt werden, dass er das Schweizer Abschneiden fast exakt voraussagte, sogar inklusive richtigem Resultat beim 3:2-Sieg gegen Serbien.