Torhüter Pauli Jaks schrieb am 29. Januar 1995 Geschichte: Als erster Schweizer absolvierte der Goalie eine Partie in der NHL. Nach 20 Minuten lagen seine Los Angeles Kings 1:4 gegen die Chicago Blackhawks zurück, als der ehemalige Ambri-Junior eingewechselt wurde und neben Grössen wie Wayne Gretzky agierte. Er kassierte zwei Gegentore zum 3:6-Endstand. Es blieb Jaks' einziger Einsatz.
Danach dauerte es bis zur Saison 2000/01, ehe die nächsten Schweizer NHL-Luft schnuppern durften: David Aebischer, Reto von Arx, Michel Riesen und Thomas Ziegler. Aber so richtig durchsetzen konnte sich erst Aebischer 2003/04 und dann ab der Saison 2005/06 natürlich Mark Streit als erster Schweizer Feldspieler, der mehr als 20 NHL-Einsätze verzeichnete.
In der Saison 2008/09 wurde Streit der Schweizer mit den meisten NHL-Einsätzen. 16 Schweizer liefen bis dahin mindestens in einem NHL-Spiel auf, nur drei hatten bis dahin mehr als 70 Einsätze (Streit, Gerber, Aebischer).
Erst in der vergangenen Saison wurde Streit von zwei Landsleuten übertroffen: Roman Josi und Nino Niederreiter zogen an ihm vorbei – und seit dieser Saison hat ein aktiver Spieler die direkte Verfolgung von Mark Streit auch aufgenommen.
Wie sich die Regular-Season-Einsätze der Schweizer im Detail entwickelten, zeigt diese Video-Grafik:
Josi summiert seit dieser Saison 909 Partien in der NHL. Damit gehört er neu zum 900er-Klub. Von den bisher über 7500 Spielern, die je in der NHL aufs Eis durften, weisen nur 535 mindestens gleich viele Spiele aus.
Josi dicht auf den Fersen ist Nino Niederreiter. Er steht bei 887 Einsätzen und dürfte mit dem neuen Dreijahresvertrag in den nächsten Saisons ebenfalls in den 900er- (und auch 1000er-) Klub aufsteigen.
Insgesamt dürfte der Höhepunkt der Schweizer in der NHL aber vorerst erreicht sein. Letztes Jahr durften sich die damals zwölf Schweizer über insgesamt 826 Einsätze freuen. In diesem Jahr sind deren zehn in der besten Liga der Welt unter Vertrag, sie standen total 679 Mal auf dem Eis. Dies bedeutet so wenig Einsätze wie nie in den letzten fünf Jahren (die Corona-Saison bildet die Ausnahme):
Josi ist übrigens auch der Schweizer mit den meisten Skorerpunkten. Als einziger kommt er auf über 80. In ähnlichen Sphären sind auch Kevin Fiala und Nico Hischier unterwegs:
Insgesamt zeigt sich, dass die Schweizer seit der Saison 2013/14 regelmässig zu mehr als 500 Einsätzen pro Spielzeit kommen und in dieser Saison die 9000er-Marke knackten:
Die NHL ist ein schnelllebiges Geschäft. Wie es weitergeht, ist schwierig, vorauszusagen. Die letzten Drafts verlieren aus Schweizer Sicht überwiegend enttäuschend. Wie stehen wir im Vergleich zu anderen Nationen da?
Mit Roman Josi hat die Schweiz als 15. Nation mindestens einen Spieler mit über 900 Einsätzen. Josi dürfte in der nächsten Saison die Schweiz hier noch um zwei Plätze weiter nach vorne bringen:
Wie oben erwähnt dürfen 535 Spieler mindestens ebenfalls 909 NHL-Einsätze für sich beanspruchen. Mit 359 kommen dabei die allermeisten aus dem Mutterland des Eishockeys, Kanada. 84 stammen aus den USA, die europäischen Nationen folgen erst mit grossem Abstand.
Zum Glück zählt man Joe Thornton nicht dazu, der ebenfalls im Verlaufe seiner NHL Karriere den CH-Pass erhielt, der würde alles verfälschen… ;)