Am vergangenen Samstag soll eine 25-jährige Australierin in Paris von fünf Männern vergewaltigt worden sein. Der Fall, der sich offenbar im Künstler- und Partyviertel Montmartre zugetragen hatte, erschütterte die Stadt wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele – und hat auch Einfluss auf die Athletinnen und Athleten aus «Down Under». Denn diesen wurde nun empfohlen, ihre Teamuniform ausserhalb des Olympischen Dorfs nicht zu tragen.
Anna Meares, Australiens Chef de Mission (Leiterin der Delegation), äusserte sich am Dienstag zu der Situation, die ihrer Landsfrau am Wochenende widerfahren war. «Unser Mitgefühl gilt der betroffenen Frau, und wir hoffen, dass sie nach dem Trauma, das sie erlitten hat, gut versorgt und unterstützt wird», sagte die ehemalige Radrennfahrerin.
Im Anschluss erklärte Meares, dass man nicht viele Informationen zum Vorfall erhalten habe, man den Athletinnen und Athleten aber kommuniziere, dass die Sicherheitspräsenz äusserst hoch sei. Tatsächlich sind jeden Tag durchschnittlich 35'000 Polizisten und Gendarmen sowie 18'000 Soldaten im Dienst. Für die Eröffnungsfeier sollen sogar 45'000 Polizisten einsatzbereit sein.
Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen sprach Meares aber auch eine indirekte Warnung an ihre Athletinnen und Athleten aus. «Wir ermutigen sie, wenn sie das Dorf verlassen, nicht allein zu gehen, nicht die Mannschaftsuniform zu tragen, sondern nur normale Kleidung, und wir warten noch auf weitere Informationen über den eigentlichen Fall», so die 40-Jährige.
Die Olympischen Spiele in Paris starten offiziell am 26. Juli. Bis zum 11. August duellieren sich über 10.000 Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 200 Nationen um die Medaillen. Australien stellt nach Frankreich und den USA mit 460 Athletinnen und Athleten die drittmeisten Teilnehmer. (nih/t-online)
Die Australierin wurde mir ziemlicher Sicherheit nicht vergewaltigt, weil sie eine Australierin ist, sondern weil sie eine Frau ist.