Als hätte es die Corona-Pandemie nie gegeben ... Die Premier-League-Spitzenklubs Manchester City, Manchester United und Chelsea haben in diesem Sommer mal wieder das grosse Portemonnaie geöffnet und sich millionenschwere Transfers geleistet. Die «Citizens» sicherten sich für 117 Millionen Euro die Dienste von Jack Grealish, die «Red Devils» angelten sich für insgesamt 135 Millionen Jadon Sancho sowie Raphael Varane und Chelsea gab 115 Millionen für Romelu Lukaku aus.
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— Premier League (@premierleague) August 15, 2021
Und der vierte Titelanwärter? Der FC Liverpool hielt sich vornehm zurück und verpflichtete für vergleichsweise läppische 40 Millionen Euro Ibrahima Konaté als einzigen Neuzugang.
Dass die Konkurrenz protzt, während sein Klub auf die Sparbremse tritt, stösst Liverpool-Trainer Jürgen Klopp offenbar etwas sauer auf. Vor dem Saisonauftakt seiner «Reds» gegen Norwich konnte sich der 54-jährige Deutsche einen kleinen Seitenhieb gegen die beiden Manchester-Klubs und Chelsea nicht verkneifen: «Sie haben finanziell offensichtlich keine Grenzen. Wir haben welche. Ich weiss nicht, wie sie das gemacht haben.»
Und Klopp polterte weiter: «Wir dürfen nur das Geld ausgeben, das wir auch einnehmen. Das haben wir immer so gemacht. [...] Die finanzielle Kraft von Chelsea, City oder United überrascht mich aber nicht. Ich bin lange genug hier, um zu wissen, dass sie bei diesen Dingen immer eine Lösung finden. Aber unser Weg war in den letzten Jahren erfolgreich. Wir werden sehen, was am Ende der richtige Weg ist.»
Das konnte und wollte ManCity-Trainer Pep Guardiola nicht unkommentiert lassen. Vor dem Saisonauftakt seiner «Citizens» gegen Tottenham konterte der Spanier: «Was ist daran das Problem? Wir haben Grenzen durch das Financial Fairplay und wenn die Ausgaben mit den Einnahmen nicht übereinstimmen, können sie vor Gericht gehen und ihr Statement dazu abgeben.»
Am Beispiel von Rekord-Transfer Jack Grealish erklärte Guardiola: «Wir haben ihn gekauft, weil wir für 60 Millionen Pfund verkauft haben. Also haben wir am Ende 40 Millionen Pfund ausgegeben. Wir halten uns absolut an die Regeln.»
Guardiola wunderte sich zudem über die plötzlich zurückhaltende Transferpolitik der «Reds»: «Wenn sie nicht mehr ausgeben wollen, dann vielleicht, weil sie glauben, dass sie es nicht brauchen – oder weil die Eigentümer es nicht wollen. Ich weiss es nicht. Ich bin nicht da.»
Gleichzeitig deutete der Katalane an, dass Klopp vor nicht allzu langer Zeit mit seinen teuren Verpflichtungen von Virgil van Dijk und Torhüter Alisson den Grundstein für den Gewinn der Champions League und der englischen Meisterschaft gelegt habe: «Liverpool konnte damals in den Markt einsteigen, um für zwei unglaubliche Spieler Geld auszugeben – und sie gewannen die Champions League und die Premier League.»
Am Ende präsentierte Guardiola die für ihn einfache «Milchbüchli»-Rechnung. «Wir geben das Geld aus, weil wir es ausgeben können. Vor ein paar Jahren haben Manchester United und Arsenal viele Titel gewonnen, weil sie mehr Geld ausgeben konnten als die anderen Klubs. Und unser Klub hatte damals nicht die Besitzer, die wir jetzt hatten. So war das schon immer im Fussball.» (pre)
Aha, es geht also doch nicht darum, was eingenommen wird, sondern was der Besitzer reinbuttert, also gerade eben NICHT nachhaltig und "nur was wir einnehmen", wie behauptet...
also nicht dass das jemanden verwundert, nur schöner Widerspruch zur eigenen Aussage von Preistreiber Guardiola.
Bin fast vom Stuhl gefallen, als ich das gelesen habe...