Sport
Schaun mer mal

NFL: Erster erfolgreicher Free Kick seit 48 Jahren

Ein ungewohntes Bild: Cameron Dicker wurde bei seinem Kick von der Defensive nicht bedrängt.
Ein ungewohntes Bild: Cameron Dicker wurde bei seinem Kick von der Defensive nicht bedrängt.bild: screenshot x.com/nfl

Diese Regel wurde in der NFL erstmals seit 48 Jahren erfolgreich angewandt

20.12.2024, 10:3320.12.2024, 13:58
Mehr «Sport»

Es gibt wohl kaum einen Sport mit einem so komplexen Regelbuch wie American Football. Dass es in dem US-Sport für fast jede Eventualität Vorgaben gibt, wurde im Spiel zwischen den Los Angeles Chargers und den Denver Broncos in der Nacht auf Freitag einmal mehr bewiesen.

Denn vor der Halbzeit kam es zu einem Freistoss der Gastgeber. Chargers-Trainer Jim Harbaugh machte sich dabei eine Regel zu Nutze, die letztmals vor fünf Jahren angewandt wurde. Der letzte erfolgreiche «Free Kick» lag gar 48 Jahre in der Vergangenheit, als Cameron Dicker in der vergangenen Nacht aus 57 Yards traf. Bei einem solchen Freistoss darf die Defensive nicht behindernd einwirken.

Dass es so selten zu einem solchen «Free Kick» kommt, ist wenig überraschend, wenn man die Regel kennt. Er ist nur möglich, wenn ein Team nach einem Punt einen «Fair Catch» anzeigt und dabei die Zeit ausläuft. Ein «Fair Catch» bedeutet, dass man den Punt fängt und nicht versucht, den Ball in Richtung der gegnerischen Endzone zu tragen.

Die Chargers wurden in der Situation zusätzlich von einem Foul der Denver Broncos begünstigt, da sie nur dadurch in Reichweite für einen solchen Kick kamen. Weil ein Spieler der Gäste Derius Davis von den Chargers umrannte und ihn so am «Fair Catch» hinderte, gab es eine 15-Yard-Strafe. So konnte Kicker Dicker aus 57 Yards antreten. Bei einer Distanz von 72 Yards wäre es kaum möglich gewesen, den Freistoss zu verwandeln.

Für das Team aus Los Angeles wurde der «Free Kick» zu einem entscheidenden Moment, da es so auf 13:21 verkürzen konnte. Am Ende setzten sich die Chargers 34:27 durch.

Trainer Harbaugh erklärte: «Das ist meine Lieblingsregel. Ich habe in jedem Spiel versucht, einen solchen Freistoss zu bekommen. Als Cameron Dicker ihn verwandelt hat, haben wir das Momentum zurückbekommen. Das war unsere Chance, unser Moment, es zu probieren.» Der 60-Jährige, der vor der Saison vom College-Team der University of Michigan zu den Chargers wechselte, fügte an: «Ich wollte es so unbedingt, dass wir es sogar aus 72 Yards probiert hätten.»

Dicker der Kicker selbst berichtete, dass er einen solchen Freistoss im Training bereits geübt habe. Bevor Special-Teams-Trainer Ryan Ficken zum Team stiess, habe er die Regel gar nicht gekannt. Nun zeigten der 24-Jährige und die Chargers, dass es sich lohnt, das dicke Regelbuch genau zu studieren.

Dank des Erfolgs gegen den Division-Rivalen stehen die Chargers nun bei neun Siegen und sechs Niederlagen und sind in den Playoffs so gut wie sicher dabei. Mit Receiver Josh Palmer bei seiner Two-Point-Conversion sorgte ein weiterer Chargers-Star für ein grosses Highlight.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Nummer-1-Draft in der NFL seit 2000
1 / 26
Die Nummer-1-Draft in der NFL seit 2000
2024: Caleb Williams
Position: Quarterback
Team: Chicago Bears
quelle: keystone / charles rex arbogast
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ralph's Sidequests: Phänomen Tailgating – So wild geht es vor einem Football-Spiel zu und her
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
12
    Nachfolger für Gianinazzi gefunden: Uwe Krupp wird neuer Trainer bei Lugano
    Einen Tag nach der Trennung von Trainer Luca Gianinazzi und Sportchef Hnat Domenichelli hat Lugano einen Posten bereits wieder besetzt. Die Tessiner verpflichten Uwe Krupp als Headcoach.

    Der 59-jährige Deutsche unterzeichnete in Lugano einen bis zum Ende der laufenden Saison gültigen Vertrag. Dies teilten die Tessiner am Dienstagmorgen mit. In den kommenden Tagen werde gemeinsam festgelegt, wie der Betreuerstab aussehen soll.

    Zur Story