Ich glaube, du und ich, wir sind uns mit dem grossen Rest der Welt einig: Dass Juventus Turin gegen Barcelona in die Halbfinals der Champions League vorgestossen ist, das ist hoch verdient. Die Italiener verteidigten entschlossen, liessen nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel auswärts nichts mehr anbrennen.
Eamon Dunphy hat offenbar ein ganz anderes Spiel gesehen. Der 71-jährige Ire, einst Nationalspieler und Mittelfeld-Akteur bei Millwall, fährt in der Analyse des TV-Senders RTE grobes Geschütz auf:
Als Liam Brady, in den 80er-Jahren mit Juve zwei Mal Meister, Dunphy auf Higuains viele Tore anspricht, antwortet er bloss herablassend: «Ja, aber es ist eine Ein-Team-Liga, nicht?» Und dann liest er weiter von seinem Zettel ab:
Juventus habe ihn enttäuscht, schliesst Dunphy und schiebt hinterher: «Wenigstens würden sie ein Esel-Derby gewinnen.» (ram)
Eamon Dunphy: "Juventus are a team of donkeys"
— ⭐ amy o'connor ⭐ (@amyohconnor) 19. April 2017
Also Eamon Dunphy: "Wes Hoolahan! We should be so lucky as to kiss his feet"
Die ZSC Lions, 1997 von hockeybegeisterten Zürcher Kapitalisten erschaffen, sind am besten im Ausnahmezustand. Nur einer von sechs Titeln (2014) ist unter mehr oder weniger normalen Umständen im Final gewonnen worden (2014 mit 4:0 gegen Kloten). Um alle anderen Finalserien ranken sich Legenden, Mythen, Dramen und allerlei Heldengeschichten und alles war gut gewürzt mit Emotionen. Zuletzt im Frühjahr 2018. Die taktischen Elche Hans Wallson und Lars Johansson werden rechtzeitig gefeuert. Mit dem Schmirgelpapier-Psychologen Hans Kossmann stürmen die Zürcher vom 7. Platz aus zum bisher letzten meisterlichen Triumph und werden im 7. Spiel auswärts in Lugano Meister.