Das Eidgenössische 2022 in Aesch BL sei machbar und vertretbar, sagt eine Studie, die der kantonale Schwingerverband am Mittwoch präsentiert hat. Betroffene Bauern und Umweltschutzorganisationen sind gegen den Grossanlass. Denn das Gebiet sei ein Brutplatz seltener Vögel.
Die Promotoren planen eine temporäre Arena mit 47'000 Plätzen sowie ein Festgelände in der Gesamtgrösse von etwa 100 Fussballfeldern auf Feldern zwischen Aesch und Reinach im unteren Baselbiet. Pro Tag sei mit gegen 80'000 Personen zu rechnen, sagte der kantonale Schwingerverbands-Präsident Urs Lanz. «Es ist machbar», sagte er mit Verweis auf Abklärungen zu Verkehr, Sicherheit und Ökologie.
Auch unterliege der Hasenbestand grossen natürlichen Schwankungen; Hasen würden wohl ausweichen und 2023/24 zurückkehren, sagte Züger. Mit Zäunen und Wachpersonal könne man Störungen eingrenzen. Wertvolle Buntbrachen, die das Fest belegen würde, müssten ohnehin alle zwei bis acht Jahre verlegt werden, was man also planen könne.
Dank dem vorhandenen Wegnetz und der Arena-Bauzufahrt via Industrie-Nachbarareale sei minimale Bodenverdichtung zu befürchten, sagte der Infrastrukturverantwortliche David Schreiber. Ein bestehender Reitplatz und ein Modellflugfeld würden nicht belegt, und für das Festbüro stünden Sportplatz-Gebäude zur Verfügung.
Parkplätze soll es laut Lanz beim Festgelände keine für Besucher geben. Der ÖV sei in Aesch viel besser als diesen Sommer in Estavayer/Payerne. Wer im Auto anreisen will, solle in Muttenz und im Laufental parkieren und per Shuttlebus zum Platz kommen. Das werde man mit «hohen Parkplatzpreisen» steuern.
Übernachtungsmöglichkeiten vom Hotel bis zur Zivilschutzanlage seien für rund 70'000 Personen verfügbar, sagte Schreiber weiter. Er verortete dazu auch ein Campingfeld neben dem Schlatthof auf dem Hügel direkt neben dem Festgelände.
Allerdings hatten sich betroffene Bauern bisher negativ geäussert, auch öffentlich. Im März hatte sie der Kantonalverband mit vagen Angaben erschreckt und existenzielle Ängste ausgelöst. Dafür hat Lanz Verständnis. Inzwischen lägen mit der Studie aber Lösungen vor; man habe das Möglichste einfliessen lassen und am Projekt gefeilt. Neue Gespräche stünden an.
Die Studie ist im Übrigen kein unabhängiges Gutachten. Das wäre zu teuer gewesen und das Knowhow auch so greifbar, erklärte Lanz. Ein anwesender Vertreter von Pro Natura Baselland zeigte sich indes von der Studie wenig beeindruckt; die Umwelt-Befürchtungen seien damit keineswegs ausgeräumt.
Ende November will der Baselbieter Schwingerverband über sein weiteres Vorgehen entscheiden. Parallel klärt der baselstädtische Schwingerverband, ob und wie ein «Eidgenössisches» im Gebiet St.Jakob mit dem Fussballstadion machbar ist. (fox/sda)