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Abschied am Lauberhorn: Carlo Janka beendet seine Karriere

Die Karriere von Carlo Janka

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Die Karriere von Carlo Janka
2006: Carlo Janka gewinnt an der Junioren-WM Bronze. Weltmeister Stefan Guay holt später im Weltcup nur ein einziges Mal Punkte, Silbermedaillen-Gewinner Petteri Kantola gelingt dies bei bloss fünf Weltcupstarts nie.
quelle: ap cp / jacques boissinot
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Carlo Janka beendet seine Karriere am Lauberhorn: «Der Kreis schliesst sich»

Carlo Janka gibt in Wengen seinen Abschied aus dem Weltcup bekannt. Der Bündner, 2010 Olympia- und Gesamtweltcupsieger, bestreitet als letzte Rennen der Karriere noch die zwei Lauberhorn-Abfahrten.
13.01.2022, 15:51
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Carlo Janka hat sich zum Rücktritt entschlossen. Der 35-Jährige, der seit vielen Jahren mit gesundheitlichen Problemen vor allem im Rückenbereich kämpft, bestreitet am Freitag und Samstag in Wengen noch die zwei Weltcup-Abfahrten. Damit findet Jankas grosse Karriere auf der mythischen Lauberhorn-Strecke, auf welcher er so häufig wie sonst nirgends auf dem Podest stand, ihr Ende.

«Der Kreis schliesst sich für mich hier in Wengen. Es ist der perfekte Abschied an meinem Lieblingsrennen.»
Carlo Janka

«Jänks», wie er von fast allen genannt wurde, feierte seine grössten Erfolge früh in der Karriere, die auf Stufe Weltcup im Dezember 2005 im slowenischen Kranjska Gora mit einem Ausscheiden im ersten Riesenslalom-Lauf begonnen hatte.

2010: Olympia-Gold und grosse Kristallkugel

Der Obersaxer gewann im März 2010 als erster Schweizer und nach 18-jähriger Durststrecke seit dem Triumph von Paul Accola den Gesamtweltcup, als er beim Weltcup-Finale in Garmisch-Partenkirchen den zuvor führenden Österreicher Benjamin Raich mit zwei Siegen noch überflügeln konnte.

Gut einen Monat zuvor war er in Whistler bereits Olympiasieger im Riesenslalom geworden und 2009 hatte er sich in Val d'Isère bei seinen ersten Titelkämpfen bei der Elite in der gleichen Disziplin schon WM-Gold gesichert.

ARCHIV - ZUM RUECKTRITT DES SCHWEIZER SKIRENNFAHRERS CARLO JANKA STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - epa02077999 Alpine Skiing World Cup overall winner Carlo Janka from Switzerla ...
Carlo Janka mit der grossen Kristallkugel.Bild: keystone

Im «Triple-Klub» mit Pirmin Zurbriggen

Mit diesen Erfolgen bewegt sich Janka in einem sehr exklusiven Zirkel. Er ist der einzige Schweizer neben Pirmin Zurbriggen in den Achtzigerjahren, dem das Triple aus Olympiasieg, WM-Titel und Gesamtweltcup-Triumph gelang.

«Der Rücktritt hat sich ein wenig abgezeichnet. Seit dem Kreuzbandriss wurden die Störfaktoren immer grösser. Ich musste mit jedem Jahr wieder eine Disziplin weglassen. Über den Sommer und den Herbst ist dieser Entscheid gereift. Da hatte ich noch ein letztes Ziel: Nochmals hier am Lauberhorn starten zu dürfen. Die Prioritäten haben sich natürlich auch privat verschoben, mit meiner eigenen Familie. Der Kopf war irgendwann nicht mehr bereits für das ganz grosse Risiko.»
Carlo Janka

Das Palmarès von Janka umfasst zudem elf Weltcupsiege in vier verschiedenen Disziplinen. 28-mal stand er auf dem Podest, 14 dieser Platzierungen errang er bis März 2010. Letztmals in die Top 3 reichte es dem Bündner am 7. März 2020 als Abfahrts-Dritter in Kvitfjell. (abu/sda)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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IDon'tHaveAName
13.01.2022 14:34registriert Februar 2016
Grande Carlo!

Ein ganz Grosser tritt von der Bühne ab! Du hast uns viele tolle Momente geliefert. Trotz all dem Erfolg bist du stets auf dem Boden geblieben. Ich habe dir im TV gerne zugehört mit deiner unaufgeregten Art der Kommunikation.

Ich hoffe, dass du dich mit einem letzten Hurra von der Bühne abtreten kannst!

Viel Glück und Gesundheit für deine Zukunft!🍀
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c_meier
13.01.2022 14:57registriert März 2015
"einzige Schweizer neben Pirmin Zurbriggen in den Achtzigerjahren, dem das Triple aus Olympiasieg, WM-Titel und Gesamtweltcup-Triumph gelang..."

damit ist wohl alles gesagt, auch wenn er sehr viel Pech hatte mit Verletzungen in seiner Karriere, alles Gute für die zwei letzten Rennen und die Zukunft.
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schneeglöggli
13.01.2022 14:47registriert Februar 2016
Ohh da werde ich gerade melancholisch! Ich mag mich noch sehr sehr gut an seinen WM Titel in Val d'Isere und den spannenden Kampf mit Benni Raich um den Gesamtweltcup erinnern.
Alles Gute an Carlo für seine Zukunft.
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