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Lara Gut-Behramis Trennung von Ragusa – das sind die möglichen Gründe

Skiracers Wendy Holdener, Lara Gut-Behrami and Camille Rast of Switzerland react during a press conference at the FIS Alpine Skiing World Cup season opener, in Soelden, Austria, Thursday, October 24,  ...
Lara Gut-Behrami hat derzeit keinen Kopfsponsor. Das sieht man, wenn sie zwischen ihren Teamkolleginnen Wendy Holdener (links) und Camille Rast posiert.Bild: keystone

Gut-Behrami bestätigt Trennung von Ragusa – das sind die möglichen Gründe

Am Donnerstag machte CH Media publik, dass Lara Gut-Behrami in der neuen Saison ohne Kopfsponsor auftritt. Am Tag danach äussert sich die 33-Jährige selbst zur Trennung und bedankt sich bei ihrem langjährigen Partner. Jetzt stellt sich die Frage: Wie geht es weiter?
25.10.2024, 14:59
Martin Probst, Sölden / ch media
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Es ist ein ungewohntes Bild, als Lara Gut-Behrami zwischen alle ihren Markenkolleginnen und -kollegen in Sölden für die Fotografen posiert. Während Wendy Holdener und Co. mit Kappe auf dem Kopf in die Kamera lächeln, ist bei der 33-Jährigen der Blick frei auf ihr langes, blondes Haar.

Die Werbefläche auf dem Kopf – ob auf Kappe oder Skihelm – ist die lukrativste im Skiweltcup. Die Stars der Szene, zu denen Gut-Behrami gehört, verdienen damit problemlos mittlere sechsstellige Summen. Die Allerbesten, wie Marco Odermatt, wohl sogar bis zu einer Million pro Jahr.

Wieso also tritt Gut-Behrami ohne Sponsor auf? Auf Nachfrage von CH Media bestätigte Swiss Ski am Donnerstag, was aufgrund der Bilder anzunehmen war. Nach 12 Jahren haben Camille Bloch und die Tessinerin ihre Partnerschaft beendet. «Im gegenseitigen Einvernehmen», wie es beim Schweizer Chocolatier heisst. Gut-Behrami repräsentierte die Marke Ragusa mit ihren Auftritten. In der vergangenen Saison als Gewinnerin des Gesamtweltcups. Mehr Aufmerksamkeit ist im Skisport fast nicht möglich.

Sind die gestiegenen Kakaopreise schuld?

Warum also kam es nach 12 Jahren zum Bruch? Gut-Behrami sagt: «Die schöne, gemeinsame Reise ist zu Ende. Während der Partnerschaft habe ich viele Höhepunkte und einige Rückschlägen erlebt, wobei ich immer auf die Unterstützung von Ragusa zählen konnte. Ich wünsche Camille Bloch viel Glück auf seinem Weg. Aktuell gibt es keinen neuen Kopfsponsor.»

Die Beteiligten halten sich über die Gründe der Trennung bedeckt. Man muss allerdings kein Prophet sein, um zu erahnen, dass man sich finanziell nicht mehr einig wurde. Sonst würde eine langjährige Partnerschaft kaum im Moment des grössten Erfolgs und gegen Ende der Karriere auslaufen.

Camille Bloch geriet zuletzt etwas unter Spardruck. Die Kakaopreise entwickelten sich steil nach oben. In der NZZ sagte Firmenbesitzer Daniel Bloch: «Es ist eine aussergewöhnliche Situation.» Und ergänzte: Lieber verzichte man deswegen auf Rabattaktionen, statt am Preis zu schrauben. Aber: «Wir können damit nicht alle gestiegenen Kosten kompensieren.»

Die Nachfrage müsste riesig sein

Es wird also gespart. Und darum wohl auch beim Sponsoring. Dass das Unternehmen unter Spardruck steht, bestätigt Mediensprecherin Jessica Herschkowitz: «Einen direkten Zusammenhang mit dem Sponsoring hat das allerdings nicht.» Vielmehr werde überall nach Möglichkeiten gesucht.

Erstaunlich ist, dass Gut-Behrami nicht bereits eine Nachfolgelösung präsentieren konnte. Normalerweise sind es andere, die Mühe haben, jemanden zu finden. Stefan Rogentin zum Beispiel. Trotz seines ersten Weltcupsiegs im vergangenen Winter ist der 30-Jährige ohne Kopfsponsor.

Die Nachfrage müsste bei Gut-Behrami riesig sein. Denn die Tessinerin brächte eigentlich alles mit, was es für eine erfolgreiche Vermarktung braucht. Doch der Konjunktiv ist angebracht. Sie meidet die Öffentlichkeit, wenn immer es geht. Und sie ist auch nicht in den sozialen Medien präsent, die heute ein Kernmarkt für Aktivitäten im Bereich des Marketings sind. Oder anders gesagt: Für Sponsoren ist Gut-Behrami nur bedingt attraktiv.

Lara Gut-Behrami poses with her crystal globes for Giant Slalom, Super-G and Overall World Cup, after the women's downhill race at the FIS Alpine Skiing World Cup finals in Saalbach-Hinterglemm,  ...
Nach 12 Jahren endet die Partnerschaft von Lara Gut-Behrami mit Ragusa.Bild: keystone

Die 33-Jährige scheint im Gegenzug nicht zwingend auf die Einnahmen angewiesen zu sein. Ansonsten wäre eine Nachfolgelösung wohl trotz der Hindernisse schnell gefunden. Auf Anfrage wollen sich Szenekenner nicht zu den künftigen Vermarktungschancen der Schweizerin äussern. So sagt beispielsweise der Manager von Superstar Mikaela Shiffrin: «Ich kenne den Fall nicht und kann darum auch nichts dazu sagen.» Gut-Behramis persönlicher Manager hat auf eine Anfrage von CH Media nicht reagiert. (aargauerzeitung.ch)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Therealmonti
25.10.2024 16:02registriert April 2016
Gut ist sie aber auf jeden Fall, die Ragusa-Schoggi.
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Fred_64
25.10.2024 16:21registriert Dezember 2021
Für mich braucht Lara Gut keinen Kopfsponsor, der würde alles nur verschlimmern.
Sie ist eine aussergewöhnliche Frau mit einem sehr starken Charakter (also einem harten Kopf) und einer sportlichen Leistung, für welche man weit suchen muss.
Sie soll genau so bleiben, wie sie ist und soll sich so zeigen, wie sie als Mensch ist.
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SpitaloFatalo
25.10.2024 19:59registriert März 2020
Laras Nicht-Präsenz in den Sozialen Medien imponiert mir, war für den Kopfsponsor aber sicher alles andere als optimal.
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