Die für das Wochenende geplanten Weltcup-Slaloms der Männer in Kitzbühel können nicht stattfinden. Das Bundesland Tirol entzieht dem Anlass die Bewilligung. Das sagte Landeshauptmann Günther Platter nach einer Regierungssitzung. Kurzerhand wurden die beiden Rennen nach Flachau verschoben.
Grund der Absage in Kitzbühel ist die Corona-Pandemie, die sich in der Region verbreitet. Im nahen Jochberg zählte man 17 Fälle der hoch ansteckenden britischen Virusmutation. Die Infizierten aus Grossbritannien, Irland, Spanien, der Niederlande, Island und Estland befinden sich in der Region, um sich dort zum Skilehrer ausbilden zu lassen.
«Natürlich ist so eine Ausbildung in Zeiten eines Lockdowns entbehrlich», sagte Platter vor den Medien und kündigte an, «noch einmal ganz genau» zu überprüfen, ob alles rechtens war. Gegenüber dem «Kurier» meinte der Generalsekretär des österreichischen Skiverbands, Christian Abenthung: «Wir stehen auf dem Standpunkt, dass so ein Kurs in Lockdown-Zeiten nicht zulässig ist.» Dies, weil es sich nur um einen Vorbereitungskurs für die Skilehrer-Ausbildung handle.
In Kitzbühel gibt es aktuell zehn Infizierte, in Jochberg verzeichnet man insgesamt 24 aktive Infizierte. Die Absage erfolgte laut Platter in Absprache mit Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Platter erklärte, dass nun im gesamten Bezirk Kitzbühel PCR-Tests durchgeführt werden sollen. Sollten keine Auffälligkeiten auftreten, können die Hahnenkamm-Rennen am darauffolgenden Wochenende (zwei Abfahrten, ein Super-G) stattfinden.
Das Coronavirus hatte bereits für die Absage der Lauberhorn-Rennen in Wengen gesorgt. Kitzbühel war ursprünglich für die Schweizer eingesprungen und sollte erstmals in der Hahnenkamm-Historie fünf Rennen an zwei Wochenenden austragen. Am kommenden Samstag und Sonntag hätte je ein Slalom stattfinden sollen. Diese werden nun in Flachau ausgetragen, wo gestern Abend bereits ein Nachtslalom der Frauen stattgefunden hatte. (ram)