Die grossen drei Nadal, Djokovic und der in diesem Jahr zurückgetretene Roger Federer waren bei den Grand Slams viele Jahre kaum zu schlagen, weil es dort drei gewonnene Sätze braucht. Bei den ATP Finals ist das anders, und so hiessen die Sieger der letzten sechs Jahre Alexander Zverev (2), Andy Murray, Grigor Dimitrov, Stefanos Tsitsipas und Daniil Medwedew.
Das Masters ist die einzige signifikante Lücke in Nadals Palmarès. Zweimal, 2010 gegen Federer und 2013 gegen Djokovic, verlor der 36-jährige Spanier im Final. Nun bietet sich ihm in Turin die vielleicht letzte Chance auf diesen Titel. Nach der verletzungsbedingten Absage seines Landsmanns Carlos Alcaraz ist er als Nummer 1 gesetzt.
Indoor war allerdings noch nie die Stärke Nadals, und da er seit dem US Open auch nur ein Einzel gespielt (und verloren) hat, ist er beim am Sonntag beginnenden Turnier nicht der Topfavorit. Das ist Novak Djokovic. Der Serbe wäre wohl noch immer die Nummer 1, wenn er wegen seiner fehlenden Corona-Impfung nicht viele Turniere verpasst hätte.
In Form war zuletzt mit 16 Siegen in 17 Spielen und drei Turniersiegen auch Félix Auger-Aliassime aus Kanada. Der Swiss-Indoors-Champion ist neben dem Amerikaner Taylor Fritz einer von nur zwei Neulingen am Masters der besten acht Spieler des Jahres. Der Titelverteidiger Zverev fehlt nach seiner schweren Fussverletzung beim French Open im Juni.
Djokovic, der mit einem sechsten Titel zum Rekordsieger Federer aufschliessen könnte, und Nadal gehen sich zunächst aus dem Weg. Der Serbe bildet mit dem Griechen Stefanos Tsitsipas sowie den Russen Daniil Medwedew und Andrej Rublew eine Gruppe, Nadal mit Auger-Aliassime, Fritz und dem Norweger Casper Ruud. (mom/sda)