Wimbledon-Sieger Novak Djokovic hat sich offenbar entschlossen, nicht mehr länger mit Guru Pepe Imaz zusammen zu arbeiten. Sein neuer alter Coach Marian Vajda habe ihn dazu gedrängt, noch bevor er in Wimbledon seinen 13. Grand-Slam-Titel gewonnen hat. Das bestätigt Vajda im Interview mit einem slowakischen Newsportal.
«Ja, ich wollte, dass er die Kooperation mit Imaz beendet. Aber das war nicht meine erste Bedingung für eine weitere Zusammenarbeit mit Novak», lässt sich Vajda zittieren. Zuerst wollte er sich mit dem Spieler treffen und klare Regeln für die neue Zusammenarbeit festlegen.
Vajda, der von 2006 bis Mai 2017 bereits Trainer des Serben war und im Frühling dieses Jahr in dessen Team zurückkehrte, sagt: «Es war mir wichtig, dass andere Leute Novak nicht mehr so stark beeinflussen, wie das zuvor der Fall war. Wir wollten Tennis nicht als Philosophie behandeln».
Eine klare Ansage in Richtung Pepe Imaz. Der Guru und ehemalige Tennisprofi, der seit 2016 Teil von Djokovics Team war, lebt eine Lebensphilosophie unter den Motto «Liebe und Frieden».
Diese Philosophie verwendet er auch an seiner Tennisakademie in Marbella. Imaz nutzt dort die «Kraft der Meditation und von langen Umarmungen». Djokovic war begeistert von Imaz' Methoden, seit dieser 2013 Djokovics Bruder bei Depressionen half.
Doch Imaz war nicht nur mitverantwortlich dafür, dass sich Djokovic von seinem Erfolgstrainer Boris Becker und fast dem ganzen restlichen Staff getrennt hat, die Zeit unter dem Mentalcoach war auch sonst die erfolgloseste Zeit auf der ATP-Tour für den Serben. Das scheint er nun auch selbst eingesehen zu haben.
Nach seinem vierten Triumph in Wimbledon veröffentlichte Djokovic einen offenen Brief. Darin erklärte die ehemalige Weltnummer 1, was es ihm bedeutete, vor seinem Sohn einen Grand-Slam-Titel gewinnen zu können. Er schrieb aber auch: «Die letzten zwei Jahre, war ich nicht geduldig genug. Ich habe versucht, Lösungen woanders zu finden, dabei waren sie immer in mir. Ich habe einige strategische Fehlentscheide getroffen.»
Ob damit die Zusammenarbeit mit Pepe Imaz gemeint ist oder andere Entscheide, lässt Djokovic offen. Sicher scheint, dass der Serbe künftig nicht mehr mit dem Guru zusammenarbeiten will. Das sind schlechte Nachrichten für die Konkurrenz. In der Ära vor Imaz dominierte der «Djoker» die Tour scheinbar nach Belieben, komplettierte 2016 in Paris seinen Karriere-Slam, bevor er in eine Sinnkrise fiel. Diese scheint mit der Trennung von Imaz nun aber endgültig Geschichte zu sein. (abu)