Sport
Tennis

Ohne ATP-Sonderregelung wäre Roger Federer nur noch die Weltnummer 76

epa09329381 Roger Federer of Switzerland reacts as he leaves the court after the men's quarter final match against Hubert Hurkacz of Poland at the Wimbledon Championships, in Wimbledon, Britain,  ...
Roger Federer hat in diesem Jahr nur 13 Partien bestritten und vier davon verloren.Bild: keystone

Eigentlich wäre Federer nur noch die Weltnummer 76 – und Djokovic nicht mehr die Nummer 1

28.09.2021, 14:2928.09.2021, 14:46
Mehr «Sport»

Seit Anfang 2020 hat Roger Federer aufgrund der Corona-Pandemie und mehreren Knieoperationen nur sechs Turniere und 19 Matches gespielt, innerhalb der letzten 52 Wochen gar nur 13 Partien bei fünf Turnieren. Trotzdem steht der 40-jährige Baselbieter noch immer in den Top 10 (Position 9) der ATP-Weltrangliste.

Wie ist das möglich? Aufgrund der Corona-Pandemie dehnte die ATP den Berechnungszeitraum zunächst auf 22 Monate, später auf 24 Monate aus. Diese Massnahme lief am 9. August zwar eigentlich aus, allerdings werden Resultate bestimmter Turniere von 2019 und des ersten Halbjahrs 2020 noch immer mit 50 Prozent gewertet.

Würde man – wie vor der Pandemie üblich – nur die Resultate der vergangenen 52 Wochen für die Weltrangliste in Betracht ziehen, würde das Ranking komplett anders aussehen. Die französischen Tennis-Statistiker von «Jeu, Set et Maths» haben es durchgerechnet: Vor allem Federer würde richtiggehend durchgereicht. Statt auf Position 9 würde der «Maestro» nur noch auf Rang 76 stehen, weil seine Punkte vom Wimbledon-Final 2019 und vom Australian-Open-Halbfinal 2020 nicht mehr zählen.

Die offizielle Weltrangliste:

Mit Gewinnern (grün) und Verlierenr (rot).
Mit Gewinnern (grün) und Verlierenr (rot).bild: twitter/JeuSetMaths

Die eigentliche Weltrangliste:

Bild

Auch Stan Wawrinka profitiert von der Ranking-Sonderregel, die noch bis Ende Jahr in Kraft ist. Die aktuelle Weltnummer 49 wäre eigentlich nur noch an Position 128 klassiert und müsste bei Grand-Slam-Turnieren nach einem allfälligen Comeback in die Qualifikation oder auf eine Wild Card hoffen.

Auch an der Spitze ergäbe sich ein anderes Bild: Statt Novak Djokovic wäre US-Open-Sieger Daniil Medwedew die Weltnummer 1. Mit seinem Triumph in Flushing Meadows hätte der 25-jährige Russe den Dominator der letzten Jahre eigentlich überholt, doch im aktuellen Ranking führt Djokovic mit komfortablen 1558 Punkten Vorsprung.

epa09464580 Daniil Medvedev of Russia (R) and Novak Djokovic of Serbia embrace at the net after their men's final match on the fourteenth day of the US Open Tennis Championships at the USTA Natio ...
Medwedew wäre momentan die Weltnummer 1 – ist er es auch am Jahresende?Bild: keystone

Kommt es also zum Jahresende, wenn wieder das alte Ranking-System in Kraft tritt, zur grossen Wachablösung? Das steht noch in den Sternen. Medwedew muss aus dem Vorjahr für die Titelgewinne in Paris-Bercy und bei den ATP-Finals in London 2500 Punkte verteidigen. Djokovic, der in Paris nicht am Start war, holte bei den ATP-Finals als Halbfinalist nur 400 Zähler. Gut möglich also, dass der «Djoker» am Jahresende den Rekord von Pete Sampras bricht und zum insgesamt siebten Mal ein Jahr als Weltnummer 1 beenden wird. (pre)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die One-Slam-Wonders im Herren-Tennis
1 / 28
Die One-Slam-Wonders im Herren-Tennis
US Open 2021: DANIIL MEDWEDEW – Novak Djokovic 6:4, 6:4, 6:4.
quelle: keystone / justin lane
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Fan bekommt Tennisschläger von Djokovic geschenkt. Seine Reaktion ist zum Niederknien.
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
smartash
28.09.2021 15:13registriert Dezember 2016
„Eigentlich wäre Federer nur noch die Weltnummer 76 – und Djokovic nicht mehr die Nummer 1“

Na Gott sein Dank liest weder Djokovic noch sein Vater Watson.
Könntet ihr euch das Geheule und die wütenden Kommentare der beiden Vorstellen?
Ich nicht 😂
3412
Melden
Zum Kommentar
6
Josi wird zum Overtime-Helden – Hischier und Meier führen Devils zu wichtigem Sieg

Roman Josi, 1 Tor, 7 Schüsse, 28:33 TOI

Zur Story