Die französischen Sportfans reiben sich grinsend die Hände. Ihre Spieler waren zwar an den World Tour Finals in London nicht dabei, weil sie die Qualifikation verpasst hatten. Aber dafür konnten die Franzosen im Schweizer Halbfinal zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka beobachten, wie sich die beiden Schweizer gegenseitig Kraft abnahmen.
Federer büsste für den jetzt schon legendären 4:6-7:5-7:6-Sieg mit einer Rückenverletzung, die ihn gestern die Teilnahme am Final gegen Novak Djokovic kostete. Wawrinka seinerseits fasst sich gegen Ende der Partie an den Oberschenkel.
Und dann war da noch die Sache mit Mirka Federer. Bei 5:5 im dritten Satz sahen die Zuschauer einen wütenden Stan, der sich über Rufe aus dem Publikum beschwerte. Offenbar machte er genau aus, woher sie stammten: Von Mirka Federer.
Verschiedene Medien stützen sich auf Fotografen in der Nähe, die die Rufe bestätigten. Rogers Gattin habe ihren Mann auch dann noch angefeuert, als sich Wawrinka bereits auf bevorstehende Ballwechsel konzentrierte.
Nach dem Spiel wollte der Waadtländer die Szene nicht kommentieren. Doch die US-Tennis-Legende John McEnroe berichtete davon, dass in der Kabine zwischen den beiden Schweizern «etwas vorgefallen» sei. In anderen Berichten ist die Rede von einem heftigen Wortgefecht.
Der Schweizer Halbfinal hatte am Ende zwar mit Federer einen Sieger. Doch die wahren Gewinner des Thrillers in der Londoner O2-Arena könnten die Franzosen sein.