«Waren nie Freunde – das ist nicht möglich»: Djokovic über sein Verhältnis zu Federer
Novak Djokovic scheint kurz vor den French Open wieder zu seiner Bestform zu finden – wie bereits in den vergangenen Jahren. Bei dem ATP-Masters-Turnier in Rom steht der Titelverteidiger nach einem Sieg gegen Grigor Dimitrov im Achtelfinal.
Gegen den Bulgaren ging es für Djokovic zwar über drei Sätze, doch sein Tennis erinnerte phasenweise wieder an den Beginn der Saison, als er ziemlich dominant die Australian Open gewann.
Mit seinem Spiel gegen Dimitrov war er allerdings nicht völlig zufrieden: «Ich war sehr solide. Ich denke, ich hätte in zwei Durchgängen gewinnen können.» Im Achtelfinal wartet heute der Brite Cameron Norrie auf den «Djoker».
Am Rande des Turniers äusserte sich der Serbe in einem Interview mit dem Corriere della Sera auch über Roger Federer und Rafael Nadal.
Djokovic sagt, er und der «Maestro» seien «nie Freunde gewesen» – dies sei zwischen Rivalen nicht möglich. Dennoch hatte der Serbe laut eigenen Angaben «immer Respekt» vor Federer. Er bezeichnet ihn als «einen der Grössten aller Zeiten». Federers Einfluss auf den Tennissport sei «aussergewöhnlich» gewesen.
Auch mit Rafael Nadal pflegt der Serbe kein inniges Verhältnis. Dennoch respektiere und bewundere er den Spanier. Dank Federer und Nadal sei er zu dem Spieler geworden, der er heute sei. Sie seien Teil seines Lebens. Djokovic sagt über Nadal weiter: «In den vergangenen 15 Jahren habe ich ihn mehr gesehen als meine Mutter.»
Gefragt nach den Spielen seines Lebens nennt Djokovic den Wimbledon-Final 2019 gegen Federer, als er zwei Matchbälle von Federer abwehrte und schliesslich gewann, sowie den Australian-Open-Final 2012 gegen Nadal. In den Spielen gegen die beiden sei das Publikum immer besonders auf der Seite seiner Gegner gestanden. Er versuche jedoch immer, die gegnerische Unterstützung in positive Energie umzuwandeln. Hier dient ihm Michael Jordan als Vorbild.
Impfung? «Ich bin für die Wahlfreiheit»
Zur Debatte um seine fehlende Coronaimpfung äusserte sich der Tennis-Superstar ebenfalls. «Ich bin kein Impfbefürworter. Ich bin für die Wahlfreiheit. Es ist ein grundlegendes Menschenrecht, frei entscheiden zu können, welche Dinge einem in den Körper injiziert werden und welche nicht.»
«95 Prozent» von dem, was in den vergangenen Jahren über ihn geschrieben worden sei, entspreche nicht der Wahrheit. Der Serbe ist deshalb auch enttäuscht von den Medien, einigen Kollegen und Turnier-Veranstaltern. Von ihnen sei er zur «Persona non grata» gemacht worden.
Dennoch hätten viele Leute seine konsequente Haltung gegenüber der Impfung geschätzt. Als er vor den Australian Open 2021 festgehalten wurde, sei seine Unterkunft für ihn wie «ein Gefängnis» gewesen. Er habe die Corona-Regeln immer respektiert und daher auch zweimal auf die US Open verzichtet, um schliesslich 2023 nach Australien zurückzukehren und sich den Titel zu holen. (mom)
- Finnland steckt die zweite Niederlage ein ++ Überraschender Sieg für Lettland
- Die jungen Wilden führen Feyenoord zum Erfolg – 6 Schlüsselfiguren auf dem Weg zum Titel
- «Man weiss nie, was unter der Haut vorgeht» – Corona sorgt für Aufgabe des Giro-Leaders
- Die Poker-Szene trauert um Doyle Brunson, den «Godfather of Poker»