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Federer-Coach Lüthi beantwortet die 7 drängendsten Fragen

Roger Federer of Switzerland and his coach Severin Luethi react during a training session at the All England Lawn Tennis Championships in Wimbledon, London, Thursday, June 23, 2016. The Wimbledon Tenn ...
Der Tennis-Star und sein Coach: Federer (rechts) und Lüthi in Wimbledon.
Bild: KEYSTONE

Federer-Coach Severin Lüthi beantwortet die 7 drängendsten Fragen nach dem Verletzungs-Schock

Roger Federers Saison 2016 ist schon im Sommer vorbei. Die Olympischen Spiele in Rio lässt er sausen, damit sein lädiertes Knie Zeit zur Erholung bekommt. Was heisst das alles für die Zukunft?
28.07.2016, 07:5428.07.2016, 13:51
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Severin Lüthi ist «Mister Tennis». Er ist einerseits Roger Federers Coach, andererseits aber auch Davis-Cup-Captain. Und an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist er der Tennis-Chef der Schweizer Delegation.

Der Aargauer Zeitung und dem Tages-Anzeiger gab Lüthi nach dem verletzungsbedingten Olympia-Forfait Federers Interviews. Das sind die wichtigsten Aussagen:

Wie schlimm steht es um das Knie?

«Da geht es einzig und allein um die Rehabilitation und den Wiederaufbau. Eine weitere Operation ist nicht nötig, weil es keine Komplikationen im Knie gibt. Rogers Ziel ist es, noch lange auf allerhöchstem Niveau auf der Tour zu spielen. Diese lange Pause kann nun auch eine Chance sein, denn ein solcher Aufbau ist sonst nicht möglich.»

Kann Federer nach so einer langen Pause in die Weltspitze zurückkehren?

«Natürlich stellt man sich diese Frage, zudem man bis zu einem gewissen Grad auch mit schlimmeren Verletzungen noch Tennis spielen kann. Gewisse Spieler machen das. Roger zum Glück nicht, denn irgendwann kann man gar nicht mehr weiterspielen. Die Rückkehr in die Weltspitze traue ich ihm absolut zu.»

Was bedeutet das Aus für das Schweizer Olympia-Team?

«Das wird in den nächsten Tagen entschieden. Wenn jemand mit Martina Hingis Mixed-Doppel spielt, dann Stan Wawrinka. Die anderen Männer sind nicht gut genug klassiert. Deshalb fällt das Männer-Doppel sicher aus.»

10.05.2014; Rom; Tennis - ATP Rom 2014 - Training; Sabine Lisicki (GER), Martina Hingis (SUI) und Stanislas Wawrinka (SUI) (Erika Tanaka/freshfocus)
Hingis (Mitte) und Wawrinka 2014: Das Schweizer Mixed-Doppel in Rio?Bild: Erika Tanaka/freshfocus

Wie wirkt sich die lange Pause auf Federers Ranking aus?

«Roger wird sich im Januar wohl um Position 15 wiederfinden und dann auch mit diesem Ranking spielen. Wir sind in der glücklichen Position, dass ein topfitter Federer jeden schlagen kann. Dann spielt das Ranking nicht so eine grosse Rolle, wie beispielsweise für einen Spieler, der gegen Top 10-Spieler nicht gewinnen kann. Roger muss nicht auf Losglück hoffen.»

Wie sehen die kommenden Monate aus?

«Glücklicherweise braucht Roger keine Operation, das ist schon einmal wichtig. Er will nun mit Kraftaufbau sein Ungleichgewicht beheben und auf den Stand kommen, dass er wieder hundertprozentig angreifen kann. Das wäre jetzt nicht mehr möglich gewesen. Er muss nun seine Reserven wieder auffüllen. Ein so grosser Aufbau lässt sich gemäss Trainingslehre nicht in zwei Wochen machen.»

Federer wird in den kommenden Monaten viel Zeit im Kraftraum verbringen.

Wie geht Federer mit der Situation um?

«Klar wäre er gerne in Rio dabei gewesen, klar tut es ihm weh. Auch das US Open. Für mich ist aber eindrücklich, wie schnell er umschalten, vorwärts schauen und sagen kann: ‹Die Situation ist jetzt einfach so, nun holen wir das Beste aus ihr heraus.› Es ist wahnsinnig, wie er jetzt schon wieder topmotiviert ist, diesen Aufbau zu machen. Ich könnte das nicht, wenn ich der Spieler wäre. Es ist verrückt: Meistens muss in solchen Situationen der Coach den Spieler über Wochen aufpäppeln. Bei ihm ist das ganz anders.»

Stand der Rücktritt wirklich nie zur Debatte?

«Das war nie ein Thema. Es ist unglaublich, wie positiv und inspiriert er ist. Das ist für mich ein Phänomen. Wie gerne er trainiert, wie gerne er Turniere spielt, wie gerne er herumreist.»

Fitnesstraining mit dem langjährigen Konditionstrainer Pierre Paganini.

(ram)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Herr Unicorn
28.07.2016 08:26registriert Dezember 2015
Roger bleibt halt ein Vorbild in allen Belangen!

Ich denke, die ganze Nation wünscht dir eine vollständige Regenerierung und freut sich bereits jetzt schon wieder, dich auf dem Tennis-Court die Topspieler ärgern zu sehen. ;-)
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Fairness_3
28.07.2016 09:24registriert Februar 2016
Federer hat schon einige bittere Niederlagen einstecken müssen und ist immer wieder aufgestanden. Er wird auch die nächsten Monate überstehen und 2017 nochmals angreifen. Ohne Roger macht Tennis keinen Spass mehr. Wir glauben an dich!
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