Das Schweizer Duell am Tennisturnier in Indian Wells, Kalifornien, hielt nicht, was es versprochen hatte. Roger Federer (ATP 4) besiegte Stan Wawrinka (ATP 40) in weniger als einer Stunde 6:3, 6:4.
No stopping @rogerfederer tonight...
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He takes it 6-3 6-4 against Wawrinka in under an hour #BNPPO19 pic.twitter.com/mgIPjBfh7z
Am Ende schmeichelte das Resultat Stan Wawrinka sogar. Roger Federer dominierte die Partie deutlicher, als es das Schlussresultat aussagte. Federer hätte im ersten Satz schon früher als zum 4:2 Wawrinka erstmals den Aufschlag abnehmen können. Der überlegene Federer erspielte sich während des gesamten Spiels sechs Breakmöglichkeiten, obwohl Wawrinka durchaus gut aufschlug (8 Asse). Auf der anderen Seite erspielte sich der Waadtländer keine einzige Breakmöglichkeit.
Clean, crisp hitting ❄️
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Let's go!#BNPPO19 @rogerfederer @stanwawrinka pic.twitter.com/U8CvmHjKmp
In die Nähe eines Breaks kam Wawrinka einzig beim Stand von 3:6, 2:4, als er gegen den aufschlagenden Federer mit 30:15 führte. Weitere Chancen boten sich Wawrinka während der 59 einseitigen Minuten nicht.
Einseitige Duelle zwischen Federer und Wawrinka sind nichts Neues. In den Direktbegegnungen führt Federer gegen «Stan the Man» nun mit 22:3. Bei 15 dieser 22 Siege Federers schaffte Wawrinka keinen Satzgewinn.
Womöglich machten sich bei Wawrinka Nachwirkungen des Zweitrundenspiels gegen Marton Fucsovics bemerkbar, das der Schweizer erst nach dreieinhalb Stunden gewonnen hatte. Wawrinka stand vor dem Showdown gegen Federer schon sechs Stunden lang auf dem Court, derweil sich Federer in nur einem Einsatz gegen den Deutschen Peter Gojowczyk nicht übermässig anstrengen musste (6:1, 7:5).
Federer hatte es auch gegen Wawrinka eilig – mit gutem Grund. Die Night-Session-Partie gegen Wawrinka begann später als geplant, weil Novak Djokovic noch ein Einzel nachholen musste, welches am Vorabend wegen Regens ausfiel. Und schon am Mittwochnachmittag Ortszeit geht es für den 37-jährigen Basler in der Oase mitten in der Llano-Estacado-Wüste weiter. Federer trifft erstmals auf den Briten Kyle Edmund (ATP 22).
Roger Federers Aussicht auf einen sechsten Triumph in Indian Wells verbesserten sich nicht nur wegen der beeindruckenden Vorstellung gegen Wawrinka. Mit Novak Djokovic blieb die Nummer 1 der Welt überraschend mit 4:6, 4:6 am 35-jährigen Deutschen Philipp Kohlschreiber hängen.
King @Kohlscribbler!
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The German shocks Djokovic 6-4 6-4 to notch a first win over the world No.1 since 2009!#BNPPO19 pic.twitter.com/GZAkdyHitx
Djokovic war zuletzt wieder der Überflieger auf der Männer-Tour. Seit Djokovic im letzten Juni wieder seine Topform fand, gewann er die Grand-Slam-Turniere in Wimbledon und Flushing Meadows, das Masters in London und erreichte an den Masters-1000-Turnieren mindestens den Final (Turniersiege in Cincinnati und Schanghai).
Die 22-jährige Schweizerin aus Flawil spielte für Naomi Osaka zu gut – viel zu gut sogar! Im ersten Satz führte Belinda Bencic nach fünf Minuten und zehn Ballwechseln 2:0. Nach 20 Minuten stand es 5:1. Und im zweiten Satz wiederholte sich der Ablauf. Diesmal gelang Naomi Osaka lediglich ein Spielgewinn, jener zum 1:3. Nach etwas mehr als einer Stunde nützte Belinda Bencic gleich ihren ersten Matchball.
Con esta brillante volea, Belinda Bencic daba la nota del día al superar a Naomi Osaka👏💪.#IndianWells pic.twitter.com/N3KRUQiwTv
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Bencic strahlte übers ganze Gesicht. Sie wusste, dass ihr ein «grossartiges Spiel» gelungen war. Bencic: «Mir war klar, dass ich gegen Naomi (Osaka) so gut spielen muss, wie ich nur kann. Und genau das gelang mir.»
Drei Mal in ihrer immer noch jungen Karriere spielte Belinda Bencic gegen eine Nummer 1 der Welt. Zwei dieser drei Spiele gewann sie, wobei in den ersten beiden Duellen gegen eine Weltnummer 1 die Gegnerin beide Male Serena Williams hiess. Bencics elfter Sieg hintereinander (inklusive Fed Cup und dem Turnier in Dubai) lässt die Schweizerin träumen. Schon bei ihrem ersten ganz grossen Turniersieg vor vier Jahren in Toronto besiegte Bencic die Nummer 1 der Welt, damals war das Serena Williams.
Vor einem Jahr ging in Indian Wells der Stern von Naomi Osaka aus. Als Ungesetzte feierte sie in der kalifornischen Wüste ihren ersten Turniersieg. Nur gegen Simona Halep verlor Osaka im Lauf des letzten Jahres noch deutlicher als gegen Bencic (1:6, 0:6 auf Sand in Rom).
Bencic spielt im Moment selber fast wie eine Nummer 1. Seit Januar ist sie ungeschlagen. In Dubai und Indian Wells besiegte sie innerhalb von zweieinhalb Wochen mit Arina Sabalenka, Simona Halep, Jelina Switolina, Petra Kvitova und Osaka die Nummern 9, 2, 6, 4 und 1 der Welt. In den Viertelfinals könnte Bencic dieser Aufzählung die Nummer 5 der Welt hinzuführen. Die Tschechin Karolina Pliskova qualifizierte sich mit einem 7:6 (7:0), 4:6, 6:2-Sieg über die Estin Anett Kontaveit (WTA 21) für das Viertelfinalduell mit Bencic. Bencic und Pliskova standen sich noch nie gegenüber. (vom/pre/sda)