Klar, der Name erinnert an den berühmten Western-Helden Buffalo Bill. Der Witz: Dieser hat mit der Stadt gar nichts am Hut. Der Stadtname Buffalo leitet sich angeblich vom französischen «beau fleau» ab, «schöner Fluss». Aber Bill passt halt so wunderbar zu Buffalo, dass dieser Vorschlag bei der Namenswahl 1947 am meisten Stimmen erhielt.
Das Team hiess einst Boston Patriots und wurde 1970 umbenannt, als es nach Jahren der Wanderschaft sein Stadion in Foxborough bezog, 40 km von Boston entfernt. Die «Pats» waren bei weitem nicht so populär wie heute und mussten deshalb überlegen, wie sie zu Fans kamen. Die Lösung: Nicht nur Boston ansprechen, sondern die ganze Region. Das klappte, längst sind die New England Patriots das favorisierte Team in den Bundesstaaten Massachusetts, Rhode Island, Connecticut, Vermont, New Hampshire und Maine.
Mehr als 1000 Vorschläge wurden 1965 eingereicht, als für das neue Team im Süden Floridas ein Name gesucht wurde. Gleich 622 Mal wurde «Dolphins» vorgeschlagen, das sich dann durchsetzte. Was bestimmt geholfen hat: Die in der Region heimischen Tiere erlebten just in jener Zeit einen weltweiten Popularitätsschub durch die TV-Serie «Flipper».
Die «Green Gang» erhielt ihren Namen durch die Nähe des Shea-Stadions zum Flughafen La Guardia. Bis dieses bezogen wurde, hiess das Team jedoch New York Titans. Und weshalb? Weil es schon den Lokalrivalen New York Giants gab und «Titanen grösser und stärker als Riesen sind», wie Franchise-Besitzer Harry Wismer grossmäulig verkündete.
Was Raben mit der Stadt Baltimore im Bundesstaat Maryland zu tun haben? Nun, der legendäre Schriftsteller Edgar Allan Poe starb in Baltimore, wo er auch einige Jahre lebte. Poe schrieb mit «The Raven» eines der bekanntesten amerikanischen Gedichte. Vielleicht weil es viele Schüler einst lernen mussten, setzte sich der Vorschlag bei der telefonischen Abstimmung 1996 gegen Americans und Marauders (Räuber) durch.
Die natürliche Heimat des bengalischen Tigers ist nicht der Rust Belt der USA. Aber der Zoo von Cincinnati besass in den 60er-Jahren einen seltenen weissen bengalischen Tiger. Und weil der Besitzer der neuen Franchise einst ein High-School-Team namens Tigers gecoacht hatte, war die Namensfindung rasch abgeschlossen.
Die offizielle Version lautete viele Jahre, dass das Team zu Ehren des berühmten Boxers Joe «The Brown Bomber» Louis so getauft wurde. Doch das war nur eine Ausrede, weil Paul Brown sich genierte. Er war der erste Head Coach des Teams, das eigentlich Cleveland Panthers hiess. Aber weil der Trainer so populär war, sprach bald jeder nur noch von den Cleveland Browns. Irgendwann lenkte Paul Brown ein und akzeptierte den Ritterschlag, dass ein ganzes Team nach ihm benannt wurde.
Klar, der Name spielt auf die Stahlindustrie an, die in der Region eine immense Bedeutung hat(te). Aber in einer Saison hiess das Team anders: Weil so viele Spieler in den Zweiten Weltkrieg eingezogen wurden, fusionierten die Pittsburgh Steelers mit den Philadelphia Eagles. Das Team trat deshalb 1943 als Philadelphia-Pittsburgh Steagles an.
Weshalb genau diese Zahl? Weshalb nicht beispielsweise die 501 von der berühmten Jeans-Marke Levi's, die in San Francisco daheim ist? Der Grund hat im weitesten Sinn mit dieser zu tun. Denn die 49 bezieht sich auf das Jahr 1849, als Kalifornien vom Goldfieber erfasst wurde. Innerhalb eines Jahres verfünffachte sich die Bevölkerungszahl des Bundesstaats, weil Glücksritter an die Westküste zogen, in der Hoffnung steinreich zu werden. Auch der clevere Deutsche Levi Strauss übersiedelte nach San Francisco, um vom Goldrausch zu profitieren. Aber nicht, indem er nach Nuggets suchte, sondern indem er den Goldgräbern Kleider und Ausrüstung verkaufte.
Wenn wir von Colt sprechen, meinen wir damit einen Revolver. Doch eigentlich ist ein Colt ein Fohlen. Daher fungiert auch ein Hufeisen als Logo des Teams.
Ein Spitzname wie ein Gölä-Album: «Wildi Ross». Tatsächlich wird mit Bronco ein ungezähmter Mustang bezeichnet.
Das Team kam durch den Umzug der Dallas Texans in die Stadt und sollte deshalb eigentlich Kansas City Texans heissen. Doch weil die Stadt im Bundesstaat Missouri und damit doch recht weit entfernt von Texas liegt, liessen sich die Besitzer umstimmen. Chiefs (Häuptlinge) wurden es schliesslich, weil der Bürgermeister von Kansas City massgeblich für den Umzug geweibelt hatte und dessen Pfadi-Spitzname «The Chief» lautete.
Nein, der Name hat nichts mit Ladekabeln fürs Smartphone zu tun. Wird ein Team vom Publikum mit «charge!» angefeuert, so wird den Spielern bedeutet, dass sie angreifen sollen. Und genau das war es, das dem General Manager 1960 vorschwebte, als er sich für Chargers entschied: ein attackierendes Team. Nach einer Saison in L.A. zügelte die Equipe nach San Diego, wo sie bis 2016 beheimatet war. Seit 2017 sind die Chargers wieder in Los Angeles beheimatet.
In einem Namenswettbewerb schwang «Oakland Señors» obenaus – doch so hiess die Mannschaft dann nie. Noch bevor die Premierensaison 1960 startete, wurde das Team in Oakland Raiders (Räuber) umbenannt. Der Nickname blieb, der Standort wechselte: Von 1982 bis 1994 spielten die Raiders in Los Angeles, seither wieder in Oakland und ab 2019 oder 2020 in Las Vegas.
Der Cowboy steht für Männlichkeit, für Tapferkeit und Mut. All das symbolisierte der zunächst geplante Teamname nicht: Dallas Steers. Denn mit diesem Wort wird ein Ochse bezeichnet, also ein kastrierter Stier. Man entschied sich deshalb für Dallas Rangers. Aber weil es bereits ein zweitklassiges Baseball-Team mit demselben Namen gab, ging man nochmals über die Bücher und legte sich schliesslich auf Cowboys fest.
Der Name hat nur indirekt mit dem König der Vögel zu tun. Als der Klub 1933 gegründet wurde, war der «blaue Adler» in den USA gerade schwer angesagt. Er war das Symbol eines von Präsident Franklin D. Roosevelt ins Leben gerufenen Gesetzes zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Die Teambesitzer der Eagles surften auf der Welle mit und sie änderten den Namen auch nicht, als das «Blue Eagle»-Gesetz zwei Jahre später für verfassungswidrig erklärt wurde.
Der Name ist seit Jahren höchst umstritten, Kritiker fordern seine Änderung. Schliesslich heisst Redskins «Rothäute» und das sei ein Wort, das die amerikanischen Ureinwohner verunglimpfe; es stehe auf einer Stufe mit «Neger» für Schwarze. Der Teambesitzer konterte damit, dass der Name einst gewählt wurde, um den damaligen Coach und vier Spieler zu honorieren, welche amerikanische Ureinwohner waren. In Umfragen spricht sich regelmässig eine grosse Mehrheit für die Beibehaltung des Namens aus.
Auch wenn die Gegenspieler hart angepackt werden: der Ursprung des Namens liegt anderswo. 1919 fragten die Gründer die Indian Packing Company an, ob sie Trikots stiften. Die Firma, die Dosenfleisch herstellte, gab 500 Dollar und als Dank dafür wurde das Team Green Bay Packers getauft. Auch inflationsbereinigt ein sensationelles Schnäppchen.
Da die Footballer nach ihrem Umzug aus Decatur im Stadion des Baseball-Teams Chicago Cubs spielen durften, wollte man sie zunächst ebenfalls so nennen. Doch ein «cub» ist ein kleiner Bär und welcher Football-Spieler hat davor schon Respekt? So gab's kein Team von verspielten Bärenkindern, sondern eines von furchteinflössenden Bären.
Minnesota, der Name des Bundesstaats, ist knackiger als jener der Zwillingsstädte Minneapolis und St.Paul, wo das Team daheim ist. Dass die Footballer zu Wikingern wurden, ist den Einwandern in der Gegend zu verdanken: Zwischen 1848 und 1930 siedelten mehr als eine Million Schweden in den Mittleren Westen der USA über.
Der Name des Teams aus dem Westen Floridas wurde inspiriert von José Gaspar, einem Piraten («buccaneer»), der wohl so echt war wie Wilhelm Tell. Im Raymond James Stadium steht deshalb auch ein Piratenschiff, welches Kanonenkugeln abfeuert, wenn die Tampa Bay Buccaneers punkten.
Musik hat in der Hauptstadt des Jazz' einen sehr grossen Stellenwert und der Klassiker «When the Saints Go Marching In» ist eines der populärsten Lieder. Ihm ist der Teamname entnommen. Es passt zudem, dass das Football-Team an Allerheiligen 1966 gegründet wurde.
Fussballtrainer Jürgen Klopp («The Normal One») wäre wohl ein Fan des alten Team-Namens: Racine Normals, weil man im Normal Park an der Racine Avenue in Chicago spielte. Man stelle sich vor, heute würde ein Team als «Die Normalen» auftreten, wenn alle anderen Furcht erregende Bären, Piraten oder Riesen sind … Zu Cardinals wurde das Team, nachdem es rötlich-braune Trikots erhielt, die die Spieler wie Kardinäle (die aus der Kirche) bzw. Rotkardinäle (Vögel) aussehen liessen. Wirklich Angst einflössend ist das aber auch nicht.
Das Baseball-Team Detroit Tigers existierte schon, also sollte nach dem Umzug der Footballer 1934 eine andere Raubkatze her. «Der Löwe ist der König des Dschungels und wir hoffen, die Könige der Liga zu werden», teilten die Bosse mit. Es gab dann immerhin vier Meistertitel, der letzte liegt aber schon ewig zurück: 1957.
Auch in der Heimat von Coca-Cola und CNN wurde der Name mittels eines Wettbewerbs erkoren. Vorgeschlagen wurden unter anderem Peaches (Pfirsiche) oder Lanciers (Lanzenreiter), doch am Ende setzte sich Falcons durch. Lehrerin Julia Elliott reichte den Vorschlag ein, weil der Falke stolz und würdevoll sei, mit grossem Mut und Kampfgeist.
Jerry Richardson gewann 1959 mit den Baltimore Colts die Meisterschaft, ehe er eine Restaurantkette mitbegründete und damit reich wurde. So reich, dass er sich in den 80er-Jahren für ein NFL-Team in seiner Heimat North Carolina bewarb. Um dessen Namen gab es nie eine Diskussion, es war von Anfang an klar, dass es Panther würden.
Die Widder haben ihren Namen von einem anderen Team. Der erste General Manager war ein Fan der Fordham Rams und als 1936 in Cleveland die neue Franchise gegründet wurde, packte er die Chance am Schopf, diese ebenfalls Rams zu taufen.
Anfang der 70er-Jahre konkurrenzierten zwei Konsortien darum, ein NFL-Team in Seattle zu installieren. Während die eine Gruppe sich zunächst für Sea Lions und danach für Kings entschied, hatte die andere noch keinen Team-Namen. Sie erhielt aber den Zuschlag und nach einem Wettbewerb setzte sich unter mehr als 1700 Vorschlägen Seattle Seahawks (Fischadler) durch.
Schon zwei Jahre bevor die Stadt den Zuschlag für ein NFL-Team erhielt, wählten die Fans den Zusatz Jaguars. So optimistisch waren sie, dass es klappen würde. Der Jaguar ist in Florida zwar nicht heimisch, aber der älteste seiner Gattung in ganz Nordamerika war im Zoo von Jacksonville zu sehen.
1925 wurde das Team als New York Football Giants gegründet, weil es bereits ein Baseball-Team namens New York Giants gab. Als dieses 1957 nach San Francisco umzog, übernahmen die Footballer den Namen New York Giants.
In Houston spielten einst die Oilers. Doch diese zogen 1996 nach Nashville um, wo sie als Tennessee Oilers weitermachten. Ein Name, der nach zwei Saisons in Titans umgewandelt wurde. Die Fans in Houston mussten aber nicht lange warten, ehe sie wieder ein Football-Team erhielten. 2002 war die erste Saison der Texans. Ein Name, der die Verbundenheit mit dem Lone-Star-State unterstreichen soll und der sich gegen Apollos (wegen des Raumfahrt-Programms), Bobcats (Luchse), Stallions (Hengste) und Wildcats (Wildkatzen) durchsetzte.