Ein fliegender Star, ein neuer Kick-Rekord und 103 wahnsinnige Sekunden
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Beeindruckende Bills besiegen Chiefs
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese beiden Teams in den Playoffs wieder aufeinander treffen, so wie es in vier der letzten fünf Saisons der Fall war. Deshalb kommt dem Spiel zwischen den Buffalo Bills und den Kansas City Chiefs immer eine besondere Bedeutung zu – auch weil ein Sieg darüber entscheiden könnte, wer in einem allfälligen Playoffduell Heimrecht hätte.
Umso beeindruckender war daher die Leistung der Bills, die sich zu Hause 28:21 durchsetzten. Nicht nur zeigte die Offense um Quarterback Josh Allen, der fast 90 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler brachte und zudem drei Touchdowns erzielte – einen per Pass, zwei per Lauf –, eine hervorragende Leistung. Die in dieser Saison noch nicht wirklich überzeugende Defensive machte Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes das Leben sehr schwer. Der zuletzt in Fahrt gekommenen Offensive von Kansas City gelangen bloss zwei Touchdowns. Mahomes fand bei nur 44,1 Prozent seiner Pässe den richtigen Mann, blieb ohne Touchdown-Pass und warf eine Interception.
17 🎯 86!
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Buffalo siegte zum sechsten Mal im achten Saisonspiel und setzte damit ein echtes Statement, dass es jeden Gegner schlagen kann. Der Lauf der Chiefs ist hingegen nach drei Siegen in Serie gestoppt, nach aktuellem Stand wäre Kansas City mit fünf Siegen und vier Niederlagen nicht auf einem Playoff-Platz.
[Highlight] Double Spike touchdown celebration by Spencer Brown and Josh Allen
byu/BootyDoodles innfl
21 Punkte in 103 Sekunden
Viel verrückter kann ein NFL-Spiel gar nicht sein, als jenes zwischen Cincinnati und Chicago. Schon im allerersten Spielzug erzielten die Bengals einen Touchdown. Charlie Jones trug den Kickoff der Bears über 98 Yards in die Endzone.
Chicago reagierte mit einem langen Drive, an dessen Ende Quarterback Caleb Williams bei einem Trick-Spielzug den Pass von Wide Receiver D. J. Moore zum Touchdown fing.
Auch in der Folge glich die Partie einem offenen Schlagabtausch. Kurz vor der Halbzeit sorgte Receiver Tee Higgins mit einem überragenden Catch für die 20:17-Führung seiner Bengals. Im dritten Viertel liess Higgins dann seinen zweiten Touchdown folgen.
TEE TORCHES 'EM 🔥
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Doch auch die Bears skorten munter weiter und als sie dann einen Fumble provozierten und die Bengals in ihrem nächsten Drive auch noch einen Field-Goal-Versuch vergaben, zog Chicago davon. D. J. Moore erzielte den Touchdown zum 41:27.
Verrückt: Erst entschieden die Schiedsrichter nicht auf Touchdown. Die Bengals nutzten aber eine Challenge, weil sie glaubten, dass Moore den Ball verloren hatte und dieser aus der Endzone heraus fiel, womit die Bengals in Ballbesitz gekommen wären. Die Schiedsrichter erkannten jedoch auf dem Bildschirm, dass der Chicago-Receiver tatsächlich in Ballbesitz in die Endzone drang und entschieden doch noch auf Touchdown für die Bears.
After review, DJ Moore crosses the goal line for a 17-yard rushing TD!
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Obwohl Bengals-Quarterback Joe Flacco weniger als drei Minuten vor Schluss auch noch eine Interception unterlief, kam Cincinnati noch einmal heran. Nach Chicagos Punt ging es nur 32 Sekunden, bis Noah Fant für Cincinnati verkürzte, Higgins fing die Two-Point Conversion. Noch immer hatten die Bengals aber nur Aussenseiterchancen – dann gelang ihnen auch noch der Onside-Kick, wodurch sie in Ballbesitz blieben. Eine knappe Minute nach dem letzten Touchdown gingen die Gastgeber durch Andrei Iosivas plötzlich 42:41 in Führung. 54 Sekunden waren noch auf der Uhr.
Das waren aber zu viel. Denn die Bengals-Defensive fand schlicht kein Mittel gegen Caleb Williams und Co. Weil zwei Verteidiger daran scheiterten, Bears-Tightend Colston Loveland niederzuringen, stand es 17 Sekunden vor Schluss plötzlich 47:42 für Chicago. 21 Punkte erzielten die beiden Teams innert 103 Sekunden.
Dieses Mal war die Zeit dann zu kurz für Cincinnati, um das Spiel noch zu wenden. Flacco warf noch eine zweite Interception, zeigte mit vier Touchdown-Pässen und 470 Pass-Yards aber dennoch eine starke Leistung. Letzteres war gar ein neuer Rekord für einen 40 Jahre oder älteren Quarterback.
Bei der Offensive Cincinnatis war der Frust nach der Niederlage trotz 42 erzielten Punkten riesig. Star-Receiver Ja'Marr Chase zeterte auf dem Weg in die Kabine mit Blick auf die schwache Defensive: «Ein verdammter Stopp.» Runningback Chase Brown sagte nach seinen Gedanken zur Verteidigungsleistung gefragt: «Was zum Teufel?! Spielt das verdammte Spiel zu Ende!»
Air Brown
Letzterer sorgte in der verrückten Partie in Cincinnati für das spektakulärste Bild. Chase Brown wurde beim Versuch, den Gegenspieler zu überspringen, gestoppt und landete nach einem Salto hart auf dem Boden. Dank des Fotografen wurde der 25-Jährige kurzzeitig zu Superman.
Chase Brown… that had to hurt 😭😭 pic.twitter.com/YPkyCRweKK
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Längstes Field Goal der Geschichte
Cam Little von den Jacksonville Jaguars schrieb am Sonntag Geschichte. Als erster Spieler gelang ihm ein Field Goal aus 68 Yards, was 62,17 Metern entspricht. Im Fussball wäre dies ein Schuss übers Tor aus der eigenen Platzhälfte. Little traf bei auslaufender Spielzeit in der ersten Halbzeit zum 3:6 der Gäste in Las Vegas.
CAM LITTLE HAS KICKED THE LONGEST FIELD GOAL IN NFL HISTORY AT 68 YARDS!!
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Der 22-Jährige war auch danach noch oft gefragt. Im geschlossenen Stadion erzielte er zwei weitere Field Goals und drei Extrapunkte nach Touchdowns. Am Ende setzten sich die Jacksonville Jaguars nach Verlängerung 30:29 durch.
Quarterback Trevor Lawrence rannte zweimal selbst in die Endzone – unter anderem in der Verlängerung. Zwar hätten die Las Vegas Raiders noch einmal ausgleichen können, doch entschieden sie sich nach dem Touchdown von Brock Bowers kurz vor Schluss, auf Sieg zu spielen und nicht das Unentschieden zu nehmen. Der Zwei-Punkte-Versuch nach Bowers' drittem Touchdown des Spiels scheiterte aber.
Zwei grosse Überraschungen
Die Detroit Lions mussten sich den Minnesota Vikings überraschend 24:27 geschlagen geben. Zwar legten sie mit einem Touchdown von Sam LaPorta, der sich gegen mehrere Verteidiger durchkämpfte, im ersten Drive gut vor, doch gelangen den Minnesota Vikings danach zwei Touchdowns in Folge.
Happy belated National TE Day, Sam‼️#MINvsDET 📺 FOX pic.twitter.com/SZAJLmOQMd
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In der Folge blieb das Spiel zwar stets eng, doch legten die Minnesota Vikings immer vor. Im Schlussviertel blockten die Gäste dann einen Field-Goal-Versuch von Detroit und kamen danach ihrerseits selbst zu einem Field Goal zum 27:17. Detroit konnte zwar noch verkürzen, vermochte die Vikings-Offensive in der Folge aber nicht mehr aufzuhalten und kassierte so die dritte Niederlage im achten Spiel.
Not in @DrakeRodriguez5's house ☝️
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Noch grösser war die Überraschung in Green Bay. Die Packers mussten sich als haushoher Favorit nämlich den Carolina Panthers geschlagen geben. In einem Spiel mit nur wenigen Punkten reichten zwei Touchdowns von Runningback Rico Dowdle sowie ein spätes Field Goal von Ryan Fitzgerald bei auslaufender Spielzeit zu einem 16:13-Sieg. Die Packers schnitten sich mit einem Fumble, einer Interception und einem vergebenen Field-Goal-Versuch ins eigene Fleisch und steckten die erst zweite Niederlage im achten Spiel ein.
Bitterer Abend für Washington
Die Washington Commanders hatten den Seattle Seahawks um den überragenden Quarterback Sam Darnold mal so überhaupt nichts entgegenzusetzen. Nach gut 25 Minuten führten die Gäste bereits 28:0, Darnold hatte bereits vier Touchdown-Pässe geworfen. Zur Pause war er noch ohne misslungenen Pass, was sich in der zweiten Halbzeit jedoch noch änderte. Dennoch hatte der 28-Jährige am Ende 21 von 24 Pässen erfolgreich an den Mitspieler gebracht und damit für vier Touchdowns und 330 Yards Raumgewinn gesorgt. Die Seahawks setzten sich deutlich 38:14 durch.
Während die Gäste damit bei sechs Siegen und zwei Niederlagen stehen, ist für die Washington Commanders die Playoff-Qualifikation weiter in die Ferne gerückt. Zumal es gegen Ende des Spiels noch bitterer kam. Star-Quarterback Jayden Daniels zog sich eine schwere Verletzung am Ellbogen zu und könnte den Rest der Saison verpassen.
Los Angeles im Höhenflug
Die Los Angeles Rams stehen als eines von vier Teams mit sechs Siegen an der Spitze der NFC. Gegen die New Orleans Saints liessen sie beim 34:10-Sieg nichts anbrennen. Quarterback Matt Stafford brillierte mit vier Touchdown-Pässen ohne Interception. Die Wide Receiver Davante Adams (60 Yards, 2 Touchdowns) und Puka Nacua (98 Yards, 1 Touchdown) hatten ebenfalls einen guten Tag.
PUKA NACUA YOU ARE A BAAAAAAD MAN!
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Ebenfalls sechs Siege hat das zweite Team aus Los Angeles. Die Chargers haben mit drei Niederlagen aber eine mehr als die Rams und stehen in der zumindest in der Spitze stärkeren AFC nur an Platz 5. Gegen die Tennessee Titans sicherten sie sich einen 27:20-Sieg, hatten dabei gegen das bisher erst einmal siegreiche Team aus Nashville einige Probleme. Unter anderem, weil Chimere Dike einen Touchdown beim Punt-Return erzielte.
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