Der Wechsel von Luka Doncic wirft weiterhin hohe Wellen. Die Dallas Mavericks schoben ihren Superstar in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu den Los Angeles Lakers ab und erhielten im Gegenzug Anthony Davis.
Solche Transfers – Trades heissen sie in den Vereinigten Staaten – gehören im US-Sport zum Alltag. Die Spieler haben dabei nur selten ein Mitspracherecht. In der Regel wird über ihren Kopf hinweg entschieden und die Akteure werden vor vollendete Tatsachen gestellt.
«Es ist wie moderne Sklaverei», sagte Dennis Schröder bei NBC. «Andere können darüber entscheiden, wo du hingehen sollst, obwohl du einen Vertrag hast.» Der 31-jährige Weltmeister aus Deutschland forderte, dass sich an diesem System etwas ändert, auch wenn für ihn klar ist, dass es sich um ein «Luxusproblem» handelt: «Dein Gehalt bleibt gleich, du musst einfach in eine andere Stadt.»
Schröder ist mit Trades vertraut, schliesslich spielt er seit zwölf Jahren in der NBA – und das mittlerweile bei seinem neunten Team. Denn kurz nach seinem Interview, in dem er von der modernen Sklaverei sprach, war sein Engagement bei den Golden State Warriors Geschichte.
Schröder wurde in einem grossen Trade abgegeben, nach 814 Einsätzen in der Regular Season heisst sein neuer Arbeitgeber ab sofort Utah Jazz. Die Warriors beschäftigten ihn nur knapp zwei Monate lang.
Der deutsche Point Guard war nicht das Hauptobjekt in einem Trade, in den mehrere Teams involviert waren. Die grosse Nummer der Beteiligten ist Jimmy Butler, ein 35-jähriger All-Star.
Ganz durch ist diese wilde Tausch-Orgie noch nicht, aber sie steht laut ESPN kurz bevor. Bis heute Donnerstag um 21 Uhr (Schweizer Zeit) dürfen die NBA-Teams noch Spieler tauschen, dann ist Schluss.
Die Lakers haben nach dem Zuzug von Luka Doncic weiter aufgerüstet. Mark Williams kommt von Charlotte Hornets, Dalton Knecht, ein Erstrunden-Draft 2024, und Cam Reddish gehen den umgekehrten Weg. Und die Toronto Raptors sicherten sich die Dienste von Brandon Ingram. Die New Orleans Pelicans erhalten für ihn Bruce Brown, Kelly Olnyk, einen Erst- und einen Zweitrunden-Pick.
Ich verstehe aber, dass es nicht in Ordnung ist wenn man selbst kein Mitspracherecht hat wo man lebt.
Natürlich hat er Recht mit den Trades, aber das ist das System, auf welches sich die Sportler einlassen. Wem dies nicht passt, kann gerne nach Europa kommen (halt für weniger Lohn und einem anderen Spielsystem) oder einen ganz normalen Job suchen. Aber Millionen verdienen, sich freiwillig für dieses System entscheiden und dann von Sklaverei sprechen ist schon sehr gewagt.