Kaden Groves' Sieg wäre keine Überraschung gewesen, hätte er sich im Sprint der rund zehnköpfigen Fluchtgruppe durchgesetzt. Doch der 26-Jährige konnte sich 15 km vor dem Ziel kampflos absetzen.
Das Finale war bei Regenwetter auf den glitschigen Strassen zunächst durch einen schweren Sturz von Ivan Romeo überschattet worden. Der Spanier griff aus der Spitzengruppe heraus an und kam nach einer Abfahrt in einer Kurve zu Fall.
Danach herrschte während ein paar Minuten Unordnung. Niemand nahm die Verfolgung von Groves auf. Der Australier gewann erstmals eine Etappe der Tour de France. An der Vuelta war er schon sieben Mal erfolgreich gewesen, am Giro zweimal.
Im Gesamtklassement gab es in den vordersten Positionen keine Änderung. Sofern Tadej Pogacar am Sonntag das Ziel erreicht, feiert er in Paris den vierten Tour-Sieg. Der Fahrer im Gelben Trikot wird am Schlusstag üblicherweise nicht mehr angegriffen.
Die Frankreich-Rundfahrt endet mit einem spektakulären Finale. 50 Jahre nach der ersten Ankunft auf den Champs-Élysées gibt es in diesem Jahr eine entscheidende Änderung. Die Tour-Planer haben zum Jubiläum drei Überquerungen des hügeligen Viertels Montmartre vor dem Endspurt auf dem berühmten Boulevard eingebaut.
Als Vorbild diente das Strassen-Radrennen der Olympischen Spiele im vergangenen Jahr. So könnten nach 132 km auch Fahrer einer Fluchtgruppe beim Finale in der Nähe des Arc de Triomphe den Sprintern die Show stehlen. (ram/sda)