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Der Rad-Weltverband UCI vertraute bei der Suche nach versteckten Motoren im Sattelrohr oder der Hinterradnabe bisher auf Magnetresonanz-Untersuchungen per Tablet vor und nach den Rennen.
Die nun zusätzlich eingesetzten Wärmebildkameras, die auch schon bei Rennen in Italien eingesetzt worden sind, können im Rennen von Begleitmotorrädern aus genutzt werden.
Das Motordoping ist der neue Aufreger im Radsport. Jean-Pierre Verdy, bis zum Vorjahr Direktor des Kontrollbereichs der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD), hatte in der Fachzeitschrift «Tour» behauptet, bei der Frankreich-Rundfahrt 2015 seien rund ein Dutzend Fahrer mit versteckten Motoren unterwegs gewesen. Er nannte weder Namen noch legte er Beweise legte vor.
Der Tour-Organisator ASO und der Weltverband UCI nehmen die Sache auf jeden Fall ernst. Die UCI-Fahnder werden schon vor dem Tour-Auftakt in Mont-Saint-Michel mit ihren Laptops, die auf Magnetresonanz reagieren, die Fuhrparks in den Fahrerlagern durchscannen. Christian Prudhomme, der Direktor der Tour de France, registrierte gar einen «Elektro-Schock für den Radsport».
Doch es scheint, dass das Thema aufgebauscht ist. Die UCI wurde bei ihren seit 2014 etablierten Kontrollen nach illegalen Antrieben erst einmal fündig. Ende Januar dieses Jahres flog Femke van den Driessche bei der Cross-WM auf. Die 19-jährige Belgierin wurde sechs Jahre gesperrt und mit einer Busse von 20'000 Schweizer Franken belegt. Van den Driessche scheint bisher eine Einzeltäterin zu sein, denn auf Elite-Niveau wurden bisher noch nie illegale Antriebe gefunden.
Experten werten die Aktivitäten der Kontrolleure deshalb eher als Signal zur Abschreckung. Ein echtes Problem für den Radsport ist Motordoping jedenfalls im Moment nicht. (sda/dpa)