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Die Schweizerin Isa Pulver gewinnt das Race Across America überlegen

Ultracyclist-Spezialistin Isa Pulver im Einsatz am Race Across America (RAAM) 2023. Die Schweizerin aus Wetzikon führt das Rennen deutlich an.
Isa Pulver im Einsatz am Race Across America.Bild: ZVG

Die Schweizerin Isa Pulver ist überlegene Gesamtsiegerin des Race Across America

23.06.2023, 16:0924.06.2023, 09:04
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Die Schweizer Extremsportlerin Isa Pulver hat das Race Across America (RAAM) nicht nur gewonnen, sondern die Konkurrenz richtiggehend deklassiert. Sie kam am Freitagnachmittag (MESZ) als Gesamtsiegerin vor allen anderen Konkurrenten – inklusive Männern – ins Ziel.

«Mein Ziel war, dass ich meine Zeit von 2015 egalisiere und jetzt war ich noch fast zwei Tage schneller. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.»
Isa Pulver

Pulver absolvierte die mehr als 5000 Kilometer auf dem Velo von der Westküste der Vereinigten Staaten bis nach Annapolis an der US-Ostküste in 9 Tagen, 12 Stunden und 16 Minuten. Damit kürt sie sich zur insgesamt erst zweiten Gesamtsiegerin nach Leah Goldstein vor zwei Jahren. Es ist zudem Pulvers zweiter Triumph am RAAM nach 2015.

In Ohio wird Pulver am Strassenrand von Schweizer Fans unterstützt.

Mit dieser Leistung hat sich die Bernerin selbst überrascht: «Mein Ziel war, dass ich meine Zeit von 2015 egalisiere und jetzt war ich noch fast zwei Tage schneller. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.» Insbesondere, weil sie vor einem Jahr noch an gesundheitlichen Problemen litt.

Pulver legte gleich zu Beginn eine grosse Distanz zwischen sich und ihre Konkurrenz. Sie fuhr durch Wüsten bei knapp 40 Grad, und meisterte in den Rocky Mountains gleich drei Pässe an einem Tag. Auch gegen Schluss des Rennens kämpfte sie mit Regen, schlechten Strassenbedingungen und Kälte. Die Konkurrenz hat sie dabei nicht beachtet: «Ich habe mich auf mich selbst und mein Team konzentriert. Wir waren eine grosse Familie und hatten Spass.»

Auch in der Kategorie der Männer könnte es noch einen Schweizer Sieg geben. Der Walliser Lionel Poggi nimmt für den letzten Streckenabschnitt einige Meilen Vorsprung auf den Polen Marek Rupinski mit.

Oldie-Quartett zur Aufgabe gezwungen
Kein Happy End gab es für das Team Hörluchs um die vier 80-jährigen Deutschen Paul Thelen, Dr. Horst Luckey, Prof. Dr. Roland Fuchs und Friedrich Hager. Das Quartett musste aufgeben, nachdem Hager in der Nacht auf Donnerstag gestürzt war, als er einem Tier ausweichen wollte und sich dabei Rippenbrüche und einen perforierten Lungenflügel zuzog. Der Gestürzte sei stabil und guter Dinge. Ein Teil seiner Teamkollegen setzte die Reise an die US-Ostküste fort, allerdings nicht mehr im Rennen.

Das Race Across America startete am 13. Juni in Oceanside, Kalifornien und führt über 5000 Kilometer und rund 53'000 Höhenmeter durch 12 Staaten, durch Wüsten wie das Monument Valley und Bergketten wie die Rocky Mountains. Das Ziel ist in City Dock, Annapolis, Maryland. Das RAAM gilt als das härteste Ultracyclingrennen der Welt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überqueren 3000 Meter hohe Pässe, unendlich lange Geraden, dies in brütender Hitze und klirrender Kälte, bei Wind und Wetter. Gefahren wird nonstop. Schlaf und Ernährung werden auf ein Minimum reduziert und angepasst. (abu)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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HugiHans
23.06.2023 15:59registriert Juli 2018
Folge ihr schon länger … und sie hat es tatsächlich durchgezogen!
Herzliche Gratulation zu dieser wahnsinns Leistung 💪💪💪
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Chrisbe
23.06.2023 16:43registriert Oktober 2019
Mein allergrösster RESPEKT!

5000 Km mit 53000 Hm fahre ich auch,... mit dem Velo auf dem Dachträger 😎
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kobL
23.06.2023 16:14registriert Januar 2014
"Schlaf und Ernährung werden auf ein Minimum reduziert und angepasst."
Die Ernährung wird sicherlich nicht auf Minium reduziert, sondern aufs Maximum. Und selbst dann wird mehr Energie verbraucht als man zuführen kann :)
Gratulation. Auch wenn mich die unsupported Rennen deutlich mehr interessieren. Z.B. Tour Divide, da ist der Leader Ulrich Bartholmoes noch ca. 50 km vom Ziel entfernt.
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