Hirschi gehört mit seinem Punch und seiner Explosivität bei anspruchsvollen Eintagesrennen zu den stärksten Fahrern auf der World Tour. Seit seinem überraschenden Wechsel Anfang 2021 vom Team Sunweb zum UAE Team Emirates konnte er jedoch nur selten auf eigene Rechnung fahren.
Im ebenso finanzkräftigen wie stark besetzten Rennstall aus den Vereinigten Arabischen Emiraten konzentrierte sich vieles auf den Überflieger Tadej Pogacar. Für den Slowenen mussten in den wichtigen Rennen und Rundfahrten immer wieder auch Fahrer von der Qualität Hirschis Helferdienste leisten – was Pogacar aber mit grosser Regelmässigkeit mit Siegen honorierte.
Sali zämä!🇨🇭
— Tudor Pro Cycling Team (@TudorProCycling) August 12, 2024
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Der Berner seinerseits siegte am Samstag bei der Clasica San Sebastian, zu welcher Pogacar nach seinem Rundfahrten-Double Tour de France/Giro d'Italia nicht antrat. Beim Eintagesklassiker im Baskenland setzte sich Hirschi im Sprint des am letzten Anstieg ausgerissenen Spitzenduos souverän gegen Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe durch.
Für Hirschi war es zugleich der erste Triumph auf World-Tour-Stufe seit 2020. Damals sorgte der U23-Weltmeister von 2018 mit Siegen im August bei der Tour de France (12. Etappe mit Ziel in Sarran) und Ende September bei der Flèche Wallonne erstmals auch bei den Profis so richtig für Furore.
Zudem wurde er WM-Dritter in Imola hinter Alaphilippe und dem Belgier Wout van Aert sowie Zweiter beim Eintagesklassiker in Lüttich. In den drei Saisons mit UAE feierte Hirschi mehr als ein Dutzend weitere Siege, allerdings mit Ausnahme von San Sebastian allesamt in tieferen Kategorien. In dieser Saison ist die Heim-Weltmeisterschaft Ende September in Zürich Hirschis grösstes Ziel.
Nun wechselt der 25-Jährige zu Tudor. Teambesitzer der Equipe mit Sitz im Luzerner Umland ist Fabian Cancellara. Der zweifache Zeitfahr-Olympiasieger hat das Projekt vor knapp zweieinhalb Jahren auf die Beine gestellt. Noch gehört die Equipe zwar nicht zu den 18 World-Tour-Teams, doch fährt sie seit 2023 erfolgreich auf Stufe UCI Pro Team, der zweithöchsten Kategorie des internationalen Radsports.
Im März gelang Tudor durch den Niederländer Arvid de Kleijn auch der erste Sieg auf höchster Ebene. Der Aufstieg in die oberste Klasse des Radrennsports ist ein langfristiges Ziel von Tudor. Bis dahin ist die Equipe weiterhin auf Wildcards und Einladungen angewiesen. Auf dem Weg in die World Tour ist die Verpflichtung von Hirschi als Aushängeschild und Siegfahrer sicher hilfreich.
«Als Schweizer ist es etwas Besonderes, in einem Schweizer Team zu fahren», wird Hirschi in der Mitteilung zitiert. «Ich bin 25 Jahre alt, es ist also an der Zeit, die Rolle eines Anführers zu übernehmen und zu sehen, wie weit ich gehen kann.»
Gleichentags wie den Transfer von Hirschi teilte Tudor mit, künftig auch auf die Dienste von Fabian Lienhard zählen zu dürfen. Der 30-jährige Zürcher, zuletzt während fünf Saisons Teamkollege von Stefan Küng bei Groupama-FDJ, unterschrieb einen Zweijahresvertrag.
Es sei immer sein Traum gewesen, für ein Schweizer Team zu fahren, sagte Lienhard. «Deshalb bin ich sehr froh, dass dieser Traum nun Wirklichkeit wird. Ich kann es kaum erwarten, meine Erfahrung einzubringen und die junge Generation zu unterstützen.» (nih/sda)
Deshalb ist es nocht so ganz Überraschend, dass Hirschi nun zu Tudor wechselt.
Ich finde es gut, dass man wieder einen Schweizer Rennstall mit Schweizer Fahrern hat.