Gibt es zum Abschluss doch noch WM-Gold für Österreich? Der Halbzeit-Führende des Männer-Slaloms war für die Beantwortung dieser Frage zuständig: Manuel Feller.
Feller konnte die stolze Ski-Nation nicht erlösen, der Tiroler fiel beim Triumph des Norwegers Henrik Kristoffersen auf Rang 7 zurück. Und so beendet Österreich diese WM in den französischen Alpen bloss auf Rang 8 im Medaillenspiegel, da es in diesem nicht um die reine Anzahl von Medaillen geht.
«WM-Pleite», titelt die «Kronen-Zeitung». Letztmals gab es 1987 in Crans-Montana, als die Schweiz fast alles abräumte, keinen WM-Titel für Österreich.
Drei Silber- und vier Bronzemedaillen kamen in den vergangenen zwei Wochen in Courchevel und Méribel zusammen. «Darüber freue ich mich sehr», betonte Roswitha Stadlober, die Präsidentin des Österreichischen Skiverbands, im ORF. «Natürlich fehlt die goldene», gab sie zu. «Aber wir haben insgesamt gleich viele Medaillen wie die Schweizer geholt, das muss man auch sagen.»
Doch so leicht kam Stadlober, die unter ihrem ledigen Namen Roswitha Steiner 1987 Vize-Weltmeisterin im Slalom wurde, nicht davon. Auf Nachhaken sagte sie: «Gold ist schon unser Anspruch. Aber nochmals: Wir freuen uns darüber, sieben Medaillen nach Hause nehmen zu können.» Nochmaliges Nachhaken von Moderator Rainer Pariasek, nochmals Stadlober: «Das ist keine Enttäuschung. Wir haben sieben Medaillen.»
Die Präsidentin will in die Zukunft blicken. «Das Schlechte lassen wir da, das Gute nehmen wir mit, dann schauen wir weiter.»
Die österreichische Ski-Legende Benjamin Raich, zweifacher Olympiasieger, dreifacher Weltmeister und Sieger im Gesamtweltcup, sprang ihr als TV-Experte zur Seite. «Man muss fairerweise sagen, dass es relativ schnell passiert», sagte er über das Verpassen eines Weltmeistertitels. Die Quantität habe gepasst, sagte Raich. Ihm mache viel mehr Sorgen, dass Österreich jüngst an der Junioren-WM bloss zwei Bronzemedaillen gewinnen konnte.
«Wir kennen unsere Defizite», meinte Stadlober, «wir wissen, woran wir arbeiten müssen.» Man habe durchaus den Druck aus der Heimat gespürt, das sei nicht immer ganz einfach. Sie bat: «Lassen Sie uns die Saison zu Ende fahren und dann werden wir hoffentlich die richtigen Entscheidungen treffen.» Blicke sie auf die jüngsten Ergebnisse im Europacup, gäben ihr diese Grund zur Hoffnung auf eine erfolgreichere Zukunft.
Benjamin Raich mochte ebenfalls nicht den Teufel an die Wand malen. «Man muss ruhig bleiben und dann geht es am Ende gut.» Derweil blickte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl bereits auf die nächsten Weltmeisterschaften in zwei Jahren voraus. Diese finden 2025 im österreichischen Saalbach statt. «Bei der Heim-WM werden wir zurückschlagen», kündigte Mandl schon mal an.
Aber so geht es halt manchmal. Der Schweiz ist es auch schon so ergangen. Und es wird uns auch wieder mal so ergehen. Kommt hinzu: Hätten wir nicht den Überflieger Odermatt, und hätte Jasmine Flury nicht aus heiterem Himmel zugeschlagen, stünden wir auch nur mit einer Goldmedaille da (Loic Meillard, der dann anstelle von Odi gewonnen hätte).
Klar, den geswmten Winter betrachtet ists nicht ihr Jahr, jedoch immer noch viiiel besser, als unsere vor ca. 6-7 Jahren... Da hatten wir etwa so viele Podestplätze im ganzen Winter, wie sie jetzt an der WM. Ein Slalomteam hat sozusagen auch nicht existiert.