Als im Januar und Februar 1982 die Ski-WM im österreichischen Schladming stattfindet, gibt es noch die Sowjetunion und die DDR. Die Schweizerin Erika Hess wird mit drei Goldmedaillen in den insgesamt vier Rennen zur grossen Nummer. Und in den Charts belegt der Schlager «Du entschuldige – i kenn' di» von Peter Cornelius einen Spitzenplatz.
Die Sowjetunion und die DDR sind längst untergangen. Erika Hess trat 1987 zurück und ist mittlerweile 60 Jahre alt. Und Peter Cornelius wurde in den Charts von Loredana und Co. abgelöst, wobei es sich darüber streiten lässt, ob das nun gut ist oder nicht.
Worüber sich nicht streiten lässt, ist über die bewundernswerte Ausdauer von Hubertus von Hohenlohe. Denn was kaum zu glauben ist, ist Fakt: Er war schon damals, 1982, an der Ski-WM und er ist es auch in diesem Jahr noch. Mit mittlerweile 64 Jahren.
Im Riesenslalom war von Hohenlohe beim Triumph des Nidwaldners Marco Odermatt indes chancenlos. Im 1. Lauf erwischte er im Steilhang ein Tor nicht mehr, so dass er als Ausgefallener in den Resultatestatistiken geführt wird. Seine Begründung? Typisch für ihn. «Ich bin in Marbella zu viel in der Sonne gelegen und war zu wenig oft im Gym», sagte der Jetsetter bei «Eurosport».
2️⃣0️⃣ Alpine World Ski Championships
— Eurosport (@eurosport) February 17, 2023
6️⃣ Winter Olympics
1️⃣ fashion icon
🇲🇽 64-year-old Hubertus von Hohenlohe came with all the style as he continued his World Championship streak, which started in 1982 🤯👏 pic.twitter.com/8phtI6pljw
Technisch sei seine Fahrt okay gewesen, aber ihm sei die Kraft ausgegangen, führte von Hohenlohe weiter aus. «Jeder Schwung war eisig, jeder Schwung war schwierig. Ich hatte nie das Gefühl, mich mal ausruhen zu können. Wenn ich es sehr, sehr, sehr gewollt hätte, hätte ich es vielleicht noch geschafft. Aber es war einfach super anstregend.»
«Ich würde sagen, es war die letzte», sagte er nach seinem 20. Start an einer Ski-WM. «Meine Frau glaubt, dass ich völlig verrückt bin, sie hat jedes Mal Angst, dass mir etwas passiert.» Er werde darauf hören, was ihm sein Körper sage und dann entscheiden, liess er eine Hintertüre offen, um vielleicht in zwei Jahren in Saalbach noch einmal dabei zu sein. Scherzhaft erinnerte er an die Schlager-Legende Udo Jürgens, er könne ja vielleicht «Mit 66 Jahren» aufhören.
Hubertus von Hohenlohe nahm zwischen 1984 und 2014 auch an sechs Olympischen Spielen teil. In früheren Jahren bestritt er nicht nur Slaloms und Riesenslaloms, sondern wagte sich auch über die Abfahrtspisten, selbst in Kitzbühel und am Lauberhorn. Das führte dazu, dass Hubertus von Hohenlohe es in Weltcup-Kombinationen immerhin sechs Mal in die Top Ten schaffte.
Dass er dabei meistens Letzter wurde und es nur darum so weit nach vorne schaffte, weil es kaum Teilnehmer gab – wen juckt das schon?! Schon vor einiger Zeit fasste der fitte 64-Jährige treffend zusammen: «Meine Ski-Karriere ist mehr ein Gesamtkunstwerk als eine sportliche Leistung.»
Ich zähle auf HvH in Saalbach 2025 🎿!