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Die Geschichte des Scheiterns von Schweizer Olympia-Kandidaturen

Pirmin Zurbriggen, former alpine ski racing champion from Switzerland, lights a symbolic torch in support of the "Sion 2026" winter Olympic Games candidacy project, on the summit of the icon ...
Nicht einmal dass Pirmin Zurbriggen aufs Matterhorn kletterte, half der Kandidatur von Sion 2026.Bild: KEYSTONE

Klappt es 2030? Die Geschichte des Scheiterns von Schweizer Olympia-Kandidaturen

1928 und 1948 darf die Schweiz in St.Moritz Olympische Winterspiele austragen. Seither sind wohl mindestens ein Dutzend Kandidaturen gescheitert. Ein Rückblick auf drei Schweizer Bewerbungen der letzten 25 Jahre.
18.10.2023, 20:03
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Sion 2006

Nachdem man für die Winterspiele 2002 gegen Salt Lake City erwartungsgemäss chancenlos geblieben war, reichte die Schweiz für 2006 gleich die nächste Kandidatur ein. Die von Bundesrat und Sportminister Adolf Ogi stark unterstützte Bewerbung war – zumindest aus Schweizer und insbesondere auch Walliser Sicht – die beste.

Umso grösser war die Katerstimmung am 19. Juni 1999 nach dem deutlichen Verdikt bei der IOC-Session in Seoul: 53 Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees stimmten für Turin, nur 36 für Sion. Als der damalige IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch das Ergebnis verkündete, war die Party von Tausenden erwartungsfrohen Leuten auf der Sittener Place de la Planta abrupt beendet.

Bern 2010

Diese Kandidatur scheiterte bereits hochkant an der Hürde des kantonalen Stimmvolks. Am 22. September 2002 lehnten die Bernerinnen und Berner die für die Olympia-Bewerbung benötigten Kredite über insgesamt 22,5 Millionen Franken mit wuchtigen 78 Prozent Nein-Stimmen ab.

«Wir sind alle konsterniert. Selbst die Gegner sind überrascht vom deutlichen Nein», so der Befund des damaligen Generaldirektors der Berner Kandidatur nach dem niederschmetternden Ergebnis.

Eines der fuenf Sujets des Plakates der Olympia Kandidatur Bern 2010, aufgenommen am Montag, 12. August 2002 im Berner Breitenrein Quartier. (KEYSTONE/Edi Engeler)
Es wurde dann ein Olympnein.Bild: KEYSTONE

Graubünden / Wallis 2026

Die Stimmbürger des Kantons Graubünden lehnten eine Kandidatur als Gastgeber der Olympischen Spiele 2026 am 17. Februar 2017 – also während der Durchführung der alpinen Skiweltmeisterschaften in St.Moritz – deutlich ab. Danach setzte Swiss Olympic alle Hoffnungen auf das Wallis.

Doch Sion 2026 scheiterte ebenfalls am Nein der kantonalen Bevölkerung. Deren Verdikt bei der kantonalen Abstimmung am 10. Juni 2018 zu einer Kostenbeteiligung über 100 Millionen Franken lautete: 71'579 Nein- zu 61'019 Ja-Stimmen. Einzig im Oberwallis fand der Kredit einen knappen Ja-Stimmenanteil, in der Kantonshauptstadt legten fast 61 Prozent ein Nein in die Urne. (ram/sda)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zanzibar
18.10.2023 14:13registriert Dezember 2015
Falls ja, bitte zu 100% Privat Finanzieren, ohne öffentliche Gelder.
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Rick Hunter
18.10.2023 14:16registriert November 2022
Es wäre interessant zu sehen, aus welcher Studie sie die hohe Zustimmung ableiten.

MMn sind solche großen Veranstaltungen für Länder gedacht, die etwas zu beweisen haben, was in diesem Fall nicht zutrifft.

Persönlich werde ich mich nur schwer damit einverstanden erklären, dass die Schweiz Austragungsort der Olympischen Spiele ist, es sei denn, es wird sichergestellt, dass dies nicht zu einem Verlust für die nationalen Finanzen führt, wie es fast immer der Fall ist. Sie sollten private Sponsoren suchen, die das unternehmerische Risiko übernehmen.
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Bringyourlight
18.10.2023 20:41registriert März 2021
Haha gerade 2030... In dem Jahr, in dem die Klimaziele erreicht werden sollten. Ironisch.
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