🥈 Wendy Holdener (SUI) +1,62
🥉 Ricarda Haaser (AUT) +2,26
6. Michelle Gisin (SUI) +3,43
12. Priska Nufer (SUI) +5,59
Holdener-Silber, Brignone-Erlösung und Shiffrin-Drama – so lief die Kombination der Frauen
Das Podest
Wendy Holdener gewinnt zum Auftakt der alpinen Ski-Weltmeisterschaften Silber in der Kombination. Die Schwyzerin wird Zweite hinter der Italienerin Federica Brignone, die mit mehr als anderthalb Sekunden Vorsprung gewinnt.
Holdener zeigte sich im Ziel überglücklich über das frühe Edelmetall:
Für die 29-jährige Holdener, die auch am 18. Februar im WM-Slalom zu den Mitfavoritinnen gehört, war es bereits die zehnte Medaille an Grossanlässen. Fünf davon errang sie an Weltmeisterschaften, davon zweimal Gold in der Kombination (2017 und 2019).
Brignone, Dritte in der Olympia-Kombination 2022 und Gesamtweltcupsiegerin 2020, avancierte zur ersten italienischen Kombinations-Weltmeisterin. Mit 32 Jahren ist sie ausserdem die älteste Weltmeisterin in der schleichend untergehenden Disziplin, die in diesem Winter zwar noch zum WM-Programm gehört, im Weltcup aber seit drei Jahren nicht mehr stattfindet. Es war für sie die erste Goldmedaille an einer WM in ihrer langen und erfolgreichen Karriere.
Den Grundstein zum Triumph legte die Mailänderin im Super-G, in dem sie die Konkurrentinnen um mindestens sieben Zehntel distanzierte. Noch verblüffender trat Brignone indes im Slalom auf. Einzig Holdener war in diesem um einige Hundertstel schneller als die Allrounderin, die im Weltcup nur sporadisch zwischen den engen Toren antritt.
Bronze ging überraschend an die Österreicherin Ricarda Haaser. Die 29-Jährige fuhr einen guten Super-G und schlug dann im Slalom auch Technik-Spezialistin und Teamkollegen Franziska Gritsch ein Schnippchen und holte isch den dritten Platz.
Der Einfädler
Mikaela Shiffrin war die Topfavoritin für diese Kombination und wurde dieser Rolle beinahe gerecht. Sie holte die rund eine Sekunde Rückstand auf Brignone nach dem Super-G auf, doch kurz vor Schluss der grosse Fehler. Shiffrin fädelte ein, was ihr eigentlich nie passiert, und nahm sich so selbst aus der Entscheidung.
Die US-Amerikanerin erklärt:
Bereits vor einem Jahr an den Olympischen Winterspielen in Peking schied sie als Topfavoritin im Slalom und im Riesenslalom aus.
Das Schweizer Team
- Wendy Holdener (2.): Die Schwzyzerin lancierte die WM aus persönlicher und Schweizer Sicht perfekt. Trotz einer gewissen Hypothek aus dem Super-G fuhr Holdener Bestzeit im Slalom und sicherte sich Kombinations-Silber und der Schweiz die erste Medaille in Courchevel/Méribel.
- Michelle Gisin (6.): Eine Enttäuschung setzte es für Michelle Gisin ab. Die Engelbergerin verlor im Super-G mehr Zeit, als sie sich das selbst erhofft hatte und kam auch im Slalom nicht auf Touren. Am Ende verlor sie 3,43 Sekunden auf die spätere Siegerin Federica Brignone.
- Priska Nufer (12.): Auch Nufer missglückte der Super-G. Im Slalom war die Speed-Spezialistin erwartet chancenlos. Mit 5,59 Sekunden landete sie auf dem 12. und siebtletzten Platz der WM-Kombination.
- Lara Gut-Behrami (DNS/2. im Super-G): Die Tessinerin nutzte den Super-G in der Kombination für eine Trainingsfahrt vor dem WM-Super-G am Mittwoch. Sie verzichtete auf den Start im Slalom, fuhr im Super-G aber ohne ans Limit zu gehen auf Rang 2.
Der Aufreger
Für Gesprächsstoff sorgten die vielen Verzichte auf den Kombi-Slalom. Neben Lara Gut-Behrami standen auch Ragnhild Mowinckel, Ilka Stuhec, Tessa Worley, Alice Robinson, Sofia Goggia und Cornelia Hütter beim zweiten Teil der WM-Kombination am Start. Nur gerade 20 Starterinnen bestritten den Slalom – ein trauriges Starterinnenfeld.
Der Medaillenspiegel
Das nächste Rennen
Am Dienstag steht der erste Bewerb der Männer auf dem Programm. Auch sie fahren um die Medaillen in der Kombination. Die Schweizer stellen mit Loïc Meillard einen der Topfavoriten, als seine Hauptgegner gelten der Österreicher Marco Schwarz und Alexis Pinturault aus Frankreich.
7. Februar: Kombination Männer
11.00 Uhr: Super-G | 14.30 Uhr: Slalom
Die Schweizer Starter:
- Loïc Meillard
- Justin Murisier
- Stefan Rogentin
- Marco Odermatt
(abu/sda)
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