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Ski-WM 2025: Schweiz holt im Team-Event Silber, Gold an Italien

Ski-WM, Saalbach: Team-Event
1. Italien
2. Schweiz
3. Schweden
4. USA
5. Deutschland
6. Österreich
Silver medalists Thomas Tumler, Wendy Holdener, Delphine Darbellay and Luca Aerni of Switzerland, from left to right, celebrate on the medals ceremony after the big final against team of italy at the  ...
Erstes Rennen, erste Medaille: Die Schweiz überzeugt mit Silber im Teamwettkampf.Bild: keystone

WM-Silber zu Auftakt: «Österreich hat gesagt, die Schweiz kommt mit dem B-Team»

Die Schweiz holt erstmals seit 2019 wieder eine WM-Medaille im Teamwettkampf. Im Parallelrennen ist Thomas Tumler der tragische Held. Für Wendy Holdener ist es das siebte WM-Edelmetall.
04.02.2025, 13:0004.02.2025, 20:38
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Es hätte bereits bei erster Gelegenheit vorbei sein können für die Schweizer Equipe um Delphine Darbellay, Wendy Holdener, Luca Aerni und Thomas Tumler. Im Viertelfinal stand das Quartett gegen Deutschland vor dem Aus. Tumler musste als Schlussfahrer nicht nur Linus Strasser bezwingen, sondern auch mit einer ganz starken Zeit die Ziellinie passieren. Beides gelang, in 24,06 Sekunden bewältigte der Bündner die Strecke so schnell wie keiner vor und auch keiner nach ihm.

Der tragische Held

Auch im Halbfinal zogen die Schweizer den Kopf aus der Schlinge. Sie setzten sich beim 2:2 ebenfalls dank des besseren Gesamtwerts aus den besten Einzelzeiten pro Geschlecht gegen Titelverteidiger USA durch - wiederum sorgte Schlussfahrer Tumler für den Unterschied.

Doch als im Final gegen Italien alles auf einen goldenen Schweizer Auftakt hindeutete, unterlief dem 35-jährigen Bündner ein folgenschwerer Fauxpas. Tumler wollte zu früh aus dem Starthaus, blieb hängen und konnte den Rückstand auf Alex Vinatzer nicht mehr wettmachen. So mussten sich die Schweizer mit Silber begnügen.

«Wir hatten einen guten Team-Spirit. Ich bin stolz, haben wir es bis ins Final geschafft. Wir haben gestern gut trainiert. Ich habe bei den Österreichern gehört, dass sie gesagt haben, die Schweiz käme bei den Männern mit der B-Mannschaft, das hat mich natürlich motiviert.»
Thomas Tumler.

Kleiner Abstand, grosser Erfolg

Dreimal in Folge ging die Schweiz an Grossanlässen zuletzt leer aus im Teamwettkampf. Vor zwei Jahren an der WM in Courchevel/Méribel bedeutete bereits der Viertelfinal Endstation. Gleiches widerfuhr der Schweizer Equipe 2022 an den Olympischen Spielen in Peking. In Cortina d'Ampezzo verpasste sie 2021 mit Platz 4 ebenfalls eine WM-Medaille.

Im umstrittenen Wettbewerb, der im Weltcup vor knapp zwei Jahren letztmals zur Austragung kam, an Weltmeisterschaften aber seit 20 Jahren im Programm steht, kam der Schweiz die letzte von vielen Format-Anpassungen nicht entgegen. Seit der Torabstand wieder grösser wurde, blieb der Erfolg aus. In Zeiten mit Parallel-Slaloms hingegen waren die Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski eine Macht. Die von Ramon Zenhäusern und Wendy Holdener angeführten Equipen sicherten sich bei der olympischen Premiere vor sieben Jahren in Pyeongchang und in der folgenden Saison an der WM in Are Gold.

Die omnipräsente Teamstütze

Holdener hat, im Gegensatz zu Zenhäusern, die Rückkehr zu den längeren Radien mitgemacht. Die Schwyzerin nahm 2011 erstmals an Weltmeisterschaften teil und ist seither fester Bestandteil des Schweizer Quartetts im Teamwettkampf, fehlte an keinem der Grossanlässe.

In den vergangenen Jahren ging sie als Leaderin voran, in Saalbach konnte sie ihr Potenzial nicht ganz abrufen. Holdener gewann nur einen von drei Läufen. Entsprechend nicht ganz zufrieden zeigte sie sich nach dem Rennen im SRF-Interview: «Heute habe ich das Team gebraucht. Ich hatte nicht immer das richtige Timing.»

Etwas, das auch auf Thomas Tumler zutraf. Immerhin sparte er sich das falsche Timing für den richtigen Zeitpunkt auf - sonst wäre schon früh alles aus gewesen.

Dämpfer für Österreich

Einen ersten Dämpfer setzte es für den Gastgeber Österreich ab. Das mit Stephanie Brunner, Julia Scheib, Stefan Brennsteiner und Dominik Raschner prominent besetzte Quartett schied bereits bei erster Gelegenheit im Viertelfinal gegen Schweden aus. Im Achtelfinal war Österreich als zweitplatziertes Land in der Nationenwertung wie die Schweiz als Leader in den Genuss eines Freiloses gekommen. (abu/hkl/sda)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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birkir einsteinson
04.02.2025 16:51registriert Juni 2017
Gutes Konzept mit Eröffnungsfeier und Team- Wettkampf... Leider ist einfach die Eröffnungsfeier recht peinlich🙈
456
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Füdlifingerfritz
04.02.2025 17:08registriert März 2018
Man könnte meinen es sei die Eröffnungsfeier der Vereinsmeisterschaft des Skiclubs Schlieren.
Aber hey, Hauptsache Medaille!
457
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schnipopipo
04.02.2025 16:55registriert Mai 2019
Findet diese peinlichen Eröffnungsfeiern eigentlich irgendjemand tatsächlich sehenswert?
372
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