Das Skifest in Wengen vom letzten Wochenende wurde von einigen schweren Stürzen überschattet. Unter den Opfern beim Sieg von Marco Odermatt in der Lauberhorn-Abfahrt vom Samstag war Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger verlor im Ziel-S die Kontrolle und prallte heftig in die Fangnetze. «Angesichts der Auswirkungen des Unfalls und der Tatsache, dass ich mit 120 km/h ins Netz gefahren bin, geht es mir überraschend gut», berichtete Kilde.
Nach seinem Sturz meldete sich der Speedfahrer nun aus dem Spitalbett zu Wort. Wie er gegenüber der schwedischen Streaming-Plattform «Viaplay» erzählte, zog er sich nicht nur einen tiefen Schnitt im Unterschenkel zu, sondern verletzte sich bei seiner unsanften Landung auf der harten Piste auch an der Schulter: «Das Einzige, woran ich nach dem Sturz denken konnte, war meine Schulter und wie heftig diese weh tat. So einen Schmerz habe ich noch nie zuvor erlebt.»
Die Befürchtung, dass sich Kilde einen Unterschenkelbruch zugezogen haben könnte, hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Zu schaffen macht ihm momentan aber vor allem die Schulter, die er sich beim Sturz ausgekugelt hat. Am Donnerstag wurde er deshalb in Österreich operiert.
An ein Comeback mag der Speedspezialist noch nicht denken. Es sei noch zu früh, die Situation einzuschätzen: «Es wird eine Herausforderung sein, aber ich bin ein positiver Typ und geniesse Herausforderungen. Ich nehme es mit Fassung. Ich gehe es Tag für Tag an.»
Besuch erhielt der 21-fache Weltcupsieger von seiner Freundin und Weltcupdominatorin Mikaela Shiffrin. Die 28-Jährige reiste vor dem Slalom in Flachau zu Kilde ins Berner Inselspital: «Es war absolut unglaublich. Mika und die Familie waren da, als ich am Abend aufwachte. Ich habe tatsächlich die ersten 24 Stunden mit Mikaela verbracht. Das war unglaublich gut für mich», sagte Kilde über den Besuch.
Für Shiffrin dürften die letzten Tage eine emotionale Achterbahn gewesen sein. Nach dem Besuch im Inselspital gewann sie in Flachau ihr 94. Weltcup-Rennen. (kat)